3. Dezember 2013

... Peru!!!

26.11. - 01.12.2013 Peru: Lima, Nasca und Arequipa

(ts)
Inzwischen sind wir das Reisen und somit die ganzen Strapazen am Flughafen gewöhnt: Rucksack verpacken und aufgeben, Angaben zum Visum und Gepäck im Flieger ausfüllen. Nett lächeln am Einreiseschalter, Rucksack holen und auspacken, zum Abschluss durch die Gepäckkontrolle gehen... So war dies auch in Lima kein Problem mehr!

Wir hatten uns entschlossen mit dem Taxi direkt zum Busterminal zu fahren und gleich einen Bus nach Nasca zu buchen. Wir hatten beide keine große Lust auf eine Großstadt und wollten lieber raus aufs Land. Auf der Fahrt zum Busterminal war Nicole gleich ganz aufgeregt, als der Taxifahrer anmerkte, dass es vor 24h ein Erdbeben der Stärke 5 unweit von Lima gab. Man merkt ständig auf der Reise, dass sie Erdkunde als LK hatte... Wie Miriam schon meinte: Zopflava hier, Schildvulkan dort, ... :-)

Vor der Busfahrt blieben uns nun noch 2 Stunden um die Stadt zu erkunden.
Also ging es schnell mit dem Taxi zur Altstadt, dort kauften wir einen Reiseführer und probierten gleichen die erste Restaurant-Empfehlung aus. Peru hat scheinbar vielseitigeres Essen als die bisherigen Länder, jedoch gibt es - zum Leid von Nicole - scheinbar in jedem Gericht Kartoffeln. Der erste Eindruck sollte sich späteren noch bestätigen, allerdings gibt es auch ein paar Kartoffelsorten und -zubereitungen, die Nicole schmecken.

Nun ging es also von 15:30 bis 22:30 Uhr mit dem Bus nach Nasca. Wir hatten uns die Landschaft in Peru nicht so vorgestellt, die Berge starteten bereits unweit von der Küste entfernt und es war nicht so grün wie erwartet, um genau zu sein, es war eine einzige Wüste. Aber trotzdem hatte es seine Reize. Wir hatten uns für den Luxusbus entschieden und wollten unterwegs über Internet ein Hostel buchen. Natürlich hatte gerade unser Bus Probleme mit dem Internet und so kamen wir mitten in der Nacht ohne Unterkunft in Nasca an. :-( Nachdem ich extrem genervt (schließlich waren wir seit 5 Uhr morgens unterwegs) alle Touri-Fänger am Busbahnhof angeschnautzt hatte, ging es zum ausgesuchten Hostel. Wir hatten Glück und bekamen gleich ein richtig nettes und günstiges Zimmer.

Wir hatten wohl doch nicht alle Touri-Fänger abgewimmelt: Ab 8 Uhr wartete schon eine Dame am Empfang auf uns und wollte einen Flug über die Nasca-Linien an den Mann bringen. Dabei waren wir unsicher, ob wir überhaupt einen Flug wagen sollten. Wir ließen uns bequatschen und buchten eine Tour, die sogleich starten sollte. Am Flughafen trafen wir Darrel, einen sympathischen Schweizer, der mit uns auf der Stahlratte war. Er hatte den Flug schon hinter sich und ein mulmiges Gefühl im Magen... :-\ Mit dem kleinsten Flugzeug des Flughafens (2 Piloten und wir) ging das Abenteuer nun auch für uns los.

Ganz schon wackelig so eine Kiste, aber wir hatten beide die 45min ohne Übelkeit überstanden und waren mächtig beeindruckt von den Figuren. Jede wurde mit einem Linkskreis und einem Rechtskreis angeflogen, damit man wie in der Achterbahn schön durchgeschüttelt wird. Die Frage, die wir uns stellten war, weshalb "malten" die Menschen vor 2000 Jahren Figuren und Linien in den Sand, die nur vom Himmel aus zu sehen sind???

Abends im Planetarium gab es hierauf ein paar Antworten. Die deutsche Maria Reiche Neumann hatte ihr ganzes Leben damit verbracht, die Linien und Figuren zu erkunden. Sie fand heraus, dass die Linien auf lebensnotwendige Wasserquellen, auf Sternbilder und auf die Position der Sonne bei der Sonnenwende zeigen. Aber trotzdem sind etliche Punkte noch ungeklärt und verleihen dem Ort ein mystisches Flair.

Direkt nach dem Planetarium fuhren wir weiter mit dem Nachtbus nach Arequipa. Arequipa liegt schon mitten in den Anden auf 2350m. Ganz in der Nähe liegen die beiden tiefsten Canyons der Welt, mehr als doppelt so tief wie der Grand Canyon... Nachdem wir in einem netten Hostel eingecheckt hatten, buchten wir gleichen eine dreitägige Wanderung durch den zweittiefsten, den "Colca Canyon". Am Mittag erkundeten wir Arequipa und fanden dabei zum ersten Mal einen richtigen Markt auf dem es alle Lebensmittel frisch und zu Spottpreisen gab.


Tag 1 (10,2km, 3,5h und 1000hm): Morgens um 3 Uhr wurden wir mit dem Shuttle abgeholt und machten uns auf dem Weg zum Canyon. Zuerst ging es zu einem von Touris belebten Aussichtspunkt, an dem man Condore bewundern kann. Wir konnten leider nur einen der Riesenvögel in großer Entfernung sehen. Die Wanderung startete schließlich um 10 Uhr auf 3300m. Am ersten Tag ging es hinunter in den Canyon auf 2300m, dann über eine Brücke und auf der anderen Seite 100m hoch zum ersten Ort in dem auch unser Camp war. Wir wanderten mit einem holländischen Pärchen und Ivan unserem Guide, es war eine richtig nette Gruppe. Ivan war ein klasse Guide: Er ist erst 26, kommt aus dem Dorf am Rande des Canyons und kennt sich daher super aus. Demnächst hat er ein Vorstellungsgespräch auf einem Kreuzfahrtschiff, wir drücken ihm ganz fest die Daumen, dass sein Traum in Erfüllung geht und er so die Welt erkunden kann!!! Vom Camp aus konnte man übrigens die "Wand" sehen, die wir herunter kamen, einen Weg konnte man allerdings nicht erkennen... Im Camp spielten wir mit 6 Holländern und 2 Franzosen dann noch zum Zeitvertreib ein Kartenspiel, bei dem wir viel zu lachen hatten.


Tag 2 (8,1km, 3,5h und 310hm): Am 2. Tag hatten wir nun eine relativ flache Etappe über 2 kleine Dörfer hin zur Oase, unserem 2. Camp mit Pool. Das Poolwasser wird täglich mit frischem Quellwasser aufgefüllt. Wir kamen bereits zum Mittagessen an und konnten so den ganzen Mittag am Pool relaxen. Dabei halfen auch ein paar Bier...


Der Aufstieg für Tag 3

Tag 3 (7,4km, 4h und 1040hm): In der Nacht kam dann die böse Überraschung. Nicole hatte wohl etwas Falsches (wahrscheinlich das komisch schmeckende Alpaca-Fleisch im Abendessen) zu sich genommen und verbrachte ab Mitternacht die meiste Zeit auf der Toilette. Und dies gerade vor der härtesten Etappe bei der wir über 1000m hochlaufen mussten. Als wir um 5 Uhr morgens loslaufen wollten, war Nicole kreidebleich... :-( Zum Glück gab es die Möglichkeit für umgerechnet 15€ auf dem Maultier, die extreme Steigung zu bewältigen. So brauchte ich 3,5 zu Fuß und Nicole 1,5 Stunden auf dem Maultier für den Weg nach oben. ;-) Nicole sollte es aber auch weiterhin nicht besser gehen. :-( So musste ich die Stopps mit dem Shuttle an einer heißen Therme, am höchsten Punkt mit Aussicht (4910m) und bei einer Herde Alpacas alleine genießen.



Insgesamt waren es nun 25,7km in 11h und dabei 1450hm. Die geführte Wanderung war allemal das Geld wert und hatte uns beiden trotz dem letzten Tag sehr gefallen. Besonders beeindruckend waren die komplexen Bewässerungsanlagen, die um die Orte herum für jede Menge Grün sorgten. Auch die Einwohner, die tagein-tagaus die steilen Wege laufen müssen und dabei schöne Trachten tragen, wussten zu gefallen. In dem Bereich, in dem wir wanderten, ist allerdings der "Colca Canyon" eher ein Tal und keine Schlucht. Die richtig tiefe und enge Schlucht kommt erst 20km Flussabwärts.

Zurück in Arequipa ging es Nicole etwas besser und wir konnten den bereits gebuchten Nachtbus nach Cusco nehmen. Inzwischen sind wir bereits einen Ort weiter in Ollantaytambo (2800m) und Nicole geht es wieder viel besser. Sie macht gerade Siesta und ich schreibe, während draußen der Regen unaufhörlichen niederprasselt... In 2 Tagen (04.12.) geht es von hier aus mit dem Zug nach "Machu Picchu". Hoffentlich haben wir dann etwas mehr Glück mit dem Wetter!!!

@ Oliver: Nicole wollte das Schnorcheln genießen und die Zeit nicht mit Knipsen verschwenden, zumal es mit der Unterwassertuete irgendwie suboptimal ist. Daher gibt nur ein paar Unterwasserbilder, die uns Paul aus Australien zu Verfügung gestellt hat, der hatte nämlich eine gute Unterwasserkamera. Es müssten aber eigentlich 5 sein: Schildkröte, Haie, Rochen, ... Und ein paar Videos, die gibts aber erst, wenn wir daheim sind. :-)

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