28. November 2013

Fazit Ecuador

13.11. - 26.11.2013

Von Ecuador haben wir uns viel vesprochen: viele untschiedliche Klima- und Vegetationszonen auf engem Raum und dazu ein günstiges und sicheres Reisland.
Wegen des Fiebers konnten wir dann leider nicht so viel unternehmen und unsere Festlanderfahrungen beschränkten sich auf Quito und Umgebung. Zu Quito sind wir unterschiedlicher Meinung, während Tobias die Altstadt als die bisher schoenste empfand, konnte Nicole nicht so viel damit anfangen, was aber vielleicht an den Umstaenden liegen mag. Hinzu kommt, dass Quito weder besonders günstig war, noch einen besonders sicheren Ruf hat. Das erklärt vielleicht die Tatsache, dass Tobias auf seinem Altstadtrundgang in 3h nur 5 Touristen gesehen hat...
Auch der Galapagos-Trip startete nicht wie ausgemalt. Es war nicht unser Wunschtrip, aber trotzdem sind wir immer noch begeistert von den Inseln!

Highlights: Galapagos im Allgemeinen und Besonderen (ts+nf), Mountainbiketour am Cotopaxi (ts), Schnorcheln mit Seehunden (nf)
Tiefpunkt: Tag 2 in Quito (alles doof) (ts), 1. Woche in Quito (nf)
Tagessatz p.P.: 43€ Festland, 105€ Galapagos + einmalig 265€ Flug
kalkulierter Tagessatz p.P.: 26€ Festland, 150€ Galapagos + einmalig 350€ Flug Galapagos
hoechster Punkt: 4671m (Mountainbiking, ts), ca. 3000m (Quito, nf)
verwendete Verkehrsmittel: Bus, Jeep, Taxi, Flugzeug, Schnellboot, Segelschiff, LKW-Ladeflaeche
laengste zurueckgelegte Strecke: 4h, Flug von Quito nach Baltra mit Umsteigen in Guayaquill
bemerkenswertestes Tier: Riesenrochen (nf), Babyrobbe (ts)
wichtigster Ausruestungsgegenstand: Spiegelreflexkamera (ts), Schnorchel und Maske (nf)
unnuetzester Ausruestungsgegenstand: Moskitonetz

27. November 2013

G-Islands

18.11. - 25.11.2013 Galapagos

(nf)
8 Tage Galapagos sind vorbei und wir sind gerade wieder mit dem Flieger auf dem Rückweg.
Gerne hätten wir mehr Zeit auf den Inseln verbracht, aber so haben wir, denke ich, das Beste aus der verbliebenen Zeit gemacht. 

Nachdem es mir am Sonntag letzte Woche endlich so gut ging, dass es denkbar war zu reisen, haben wir uns auf die Suche nach einem möglichst günstigen Flug gemacht. Wir haben entschieden, entgegen unserem Plan A die Bootstour erst auf der Insel zu buchen: da es sowieso zu spät war für die eigentlich geplante 8-Tages-Tour, hofften wir, direkt auf der Insel vielleicht ein Schnaeppchen für eine 5-Tages-Tour machen zu können. In diversen Reiseführern und Foren war das so empfohlen. Also haben wir im Internet verschiedene Flüge verglichen, 3 Gesellschaften fliegen die Galapagos an, und auf tatsächlich ein günstiges Angebot gefunden. Nicht so günstig wie der Flug in Columbia, wo wir ja nur 30€ pro Person bezahlt habe, aber mit knappen 270€ p. P. deutlich unter unserem Budgetpreis von 350€ und unter dem ersten Angebot einer Agentur mit 500Dollar p.P.. Aber, 30 oder 270 Euro, die Probleme sind die gleichen: wie bezahlen?! Irgendwann haben wir es geschafft, zumindest eine Reservierung zu machen, aber bezahlen ging nicht, es kam ständig eine Fehlermeldung. Auch ein Besuch in einem Büro von LAN hat uns nicht weiter gebracht, da das ein Angebotsflug aus dem Internet, auch noch über die deutsche HP von LAN war, war auch die einzige Möglichkeit zu bezahlen, online... Das einzige, was sie uns dort anbieten konnten, war ein Flugticket für 900Dollar p.P.. Ah, ne danke... Und die deutsche Hotline hatte dummerweise Sonntag... Der Bueromensch meinte, wir braeuchten eine deutsch IP-Adresse, dann können wir auch bezahlen. Also haben wir uns auf 6 deutsche Zeit, nachts um 12 Ortszeit, den Wecker gesellt und Miriam hat es tapfer und mit Fassung getragen, dass sie früh morgens mit mir telefonieren musste und versuchen musste, die Zahlung zu machen... Danke nochmal, dass du trotz früher Stunde mit mir geredet hast! ;-) Jedenfalls hat es nicht geklappt und die letzte Chance war die dt. Hotline, die um 9 Uhr, also 3 Uhr Ortszeit, oeffnete. Also nochmal 2h schlafen und dort versuchen. Da hat die Zahlung dann zum Glück geklappt, so dass wir nach weiteren 1,5h schlafen dann endgültig aufgestanden und an den Airport gefahren sind. Was ein Drama, bis der doofe Flug gebucht war! Der Flug ueber Guayaquil war gut und ruhig, die LAN Airline entwickelt sich zu einem unserer Favoriten, immer sauber, Flugzeug gut in Schuss, Snacks und Getraenke auch bei kurzen Fluegen dabei, ausreichend Platz, freundliche Stewardessen und super-bequeme, in alle Richtungen verstellbare Kopfstuetzen. Auf dem Flug wurde dann erst einmal noch das ganze Handgepaeck mit einem Insektenschutzspray eingesprueht. Die erste Stewardess hat die Handgepaeckfaecher geoeffnet, die zweite hatte ihr Spray auf Dauerspruehen und die dritte schloss die Faecher wieder. Obs viel gebracht hat, wage ich zu bezweifeln, aber offensichtlich versuchen sie so die Galapagos von eingeschleppten Insekten wie die Wespe zukuenftig zu schuetzen.

Jedenfalls waren wir dann am Montag mittag nach einer weiteren Busfahrt und Faehrfahrt in dem Ort, wo wir unser Schnäppchen buchen wollten.
Nachdem wir in einem Hostel eingecheckt und was gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg zu den Agenturen. Ein paar Stunden später hatten wir dann die Erkenntnis, dass wir exakt eine Möglichkeit für ein Boot hatten: Freitag bis Montag, ein kleines 8-Mann-Segelboot. Hmm, nicht gerade das, was wir uns vorgestellt hatten... Weder die Dauer (tatsaechlich waren es ja nur 2 ganze Tage auf dem Boot), noch das Boot selber (wir hatten eine etwas groesseres im Kopf, vielleicht von der Groesse wie in der Halong Bay) oder von der Klasse (von 4 verfuegbaren Klassen war das die schlechteste). Aber Alternativen gab es keine, deshalb haben wir gebucht und entschieden, direkt am nächsten Mittag die Insel zu wechseln um vor der Bootsfahrt zumindest die jüngste und groesste der Inseln noch ein bisschen zu erkunden. Unser Hostel machte uns eine Reservierung von einem Hostel auf Santa Isabela, von dem wir zuvor im Weltreise-Forum gelesen hatten. Was wuerden wir nur ohne diese Internetseite machen... Die Überfahrt mit dem Schnellboot war laut, unbequem, windig, nass und ziemlich wellig. Wir hatten Glück mit unserem Platz, aber waehrend der Ueberfahrt von 2h wurde einigen auf dem Boot schlecht... Zusaetzlich zu den 30$ Ueberfahrtskosten und den 3$ Wassertaxikosten wurden dann auf Santa Isabela weitere 5$ pro Person abgeknoepft: fuer die Benutzung der Mole. :-/ Ich bin ja fuer den Schutz der Inseln und auch dafuer, dass die Touristen ihren Beitrag dazu leisten, aber dann ist auch mal wieder gut... Immerhin hat jeder von uns 100$ bezahlt um ueberhaupt auf die Inseln gehen zu duerfen, Eintritt quasi. Da sollte dann 2min auf irgendeinem doofen Steg echt mit drin sein... Zumal die 10$ zusammen fuer mich in keinem Verhaeltnis zu den Uebernachtungskosten (30$ fuers Zimmer) stehen.. Nun gut, wir wurden ueberraschenderweise und sehr zu unserer Freude von zwei Maedels von unserem Hostel erwartet, was uns den Fussmarsch, der weiter als erwartet war, ersparte... Und zum Glueck hatten wir eine Reservierung, der Hauptort der Insel ist sehr klein, ein paar Haeuschen an ungeteerten Strassen und dementsprechend wenig guenstige Uebernachtungsmoeglichkeiten. Dementsprechend viele Gaeste sind deshalb in unserem Hostel gelandet, aber wir hatten eine Reservierung! :-p Das Zimmer was gross, sauber, mit eigenem Bad und vor allem: 50m vom Meer entfernt mit Meerblick aus dem Zimmer raus.


Superschoen gelegen, besser als unser Zimmer waren nur die 4 Zimmer ueber uns (wir waren im EG), aber: jammern auf hohem Niveau! Es gab sogar taeglich Zimmerservice mit Handtuchwechsel, das hatten wir bisher noch nie und besonders mit dem ganzen Sand sehr angenehm... Auf der Insel haben wir am ersten Tag ein bisschen das Oertchen und den Strand erkundet, bevor wir am zweiten Tag eine ueberteuerte Tagestour ins Innere der Insel gemacht haben (wir haben einen riesigen Lavatunnel begangen und anschliessend noch eine Ecofarm besucht, nicht besonders spektakulaer, aber dafuer habe ich das erste Mal eine Maracuja-Pflanze gesehen) und anschliessend noch die Riesenlandschildkroeten-Aufzuchtstation besucht haben, der Weg dahin begann direkt am Hostel. Anschliessend habe ich mich das erste Mal an einem besonders empfohlenen Platz in das kalte Meerwasser getraut und geschnorchelt. Da habe ich ausser ein paar Fischen und faulen Seehunden auf dem Steg keine spektakulaeren Tiere gesehen, aber zum wieder warm werden mit dem Schnorcheln war es genau das Richtige. Die Natur auf den Galapagos ist so, wie man ueberall liest und wie man die Bilder sieht. Schon auf der ersten Insel am ersten Tag lagen einfach mitten im Ort mal ein paar dieser "Iguanas", der Echsen, am Wegrand, auf dem Fischmarkt bettelten keine Hunde, bzw. doch, naemlich Seehunde und wenn man zum Bankautomat ging, musste man aufpassen, dass man auf keinen der vielen grosse Krebse tritt... Auf Isabela gab es dann noch mehr Iguanas. Was den Australiern ihr Känguru ist, ist den Galapagosianern ihr Iguana. ;-)
 Ausserdem in der Station natuerlich (Land-)Schildkroeten, die hier gegen das Aussterben aufgezogen werden und auch Flamingos. Am dritten Tag haben wir uns mit dem Taxi zu einer Mauer bringen lassen, die hier von US-Haeftlingen als Arbeitsbeschaffungsmassnahme gebaut wurde. Wegen der schlimmen Bedingungen wird die Mauer "La mura de las Lagrimas" oder auch "Wall of Tears" genannt. Die Mauer selbst war dann verhaeltnismaessig unspektakular, aber von dort sind wir die ca. 7km zurueck zum Ort gewandert und entlang des Weges gab es immer wieder Abzweigungen zu Aussichtspunkten, schoenen Straenden oder Lagunen mit Flamingos. Ausserdem die Riesen-Schildkroeten in freier Natur, die einfach am Wegrand sitzen oder direkt daran entlang laufen und sich nicht einschuechtern lassen von ein paar Touristen, die einen halben Meter neben ihnen Bilder machen.
Das muss man echt sagen, die Wege sind super gemacht: immer so begrenzt, dass klar ist, wo man laufen darf und am Anfang immer ein Schild, auf dem steht, wie lange der Weg ist, wie viel Zeit dafuer empfohlen wird, was man mitnehmen soll. Da sind die 100$ gut investiert... Einer der Abstecher fuehrte zu einem Brutplatz der Iguanas, dort haben wir die groessten Exemplare gesehen. Lustig ist, dass die niesen und dabei einen Strahl Wasser oder sonst was aus ihren Nasenloechern schiesst... Die denken offensichtlich manchmal, sie sind Lamas...
Kurz vor dem Ende des Weges fuehrte dann ein Abstecher auch zu einem schoenen Strand, an dem es ein Haeuschen mit Baenken fuer Tobias gab und einen wunderschoenen Strand mit einfachem Einstieg fuer mich.
Direkt in die Brandung kam dann auch eine Meeresschildkroete zum Fressen, so dass ich mit meinem Schnorchel bewaffnet ihr beim Schwimmen zuschauen konnte. Als ich dann irgendwann genug hatte und mich mit Tobias zusammen zum Aufwaermen in die Sonne gesetzt habe, dann ein anderer Schatten im Wasser: das war dann wohl der erste Hai... Zum Glueck habe ich im Wasser nur die Schildkroete gesehen, wenn ich mir vorstelle, ich schwimme neugierig zu einem Schatten und dann habe ich einen Hai vor mir... Neee...
Abends mussten wir dann schon wieder packen, weil es am naechsten Morgen um 6 wieder mit dem Schnellboot zurueck auf die erste Insel ging, da mittags dann unsere Bootstour startete...
Zuerst haben wir, bzw. Tobias, aber das Abenteuer gewagt und hat sich beim Dorffriseur die Haare schneiden lassen. Er sass ein bisschen da wie das Lamm beim Metzger, aber das Ergebnis ist gut und die anderen Kunden und ich hatten viel Spass... ;-)

Auf der ersten Insel wieder angekommen hatten wir noch ein paar Stunden Zeit, die wir fuer Fruehstuecken, Hostel fuer die Nacht auf dem Festland suchen und reservieren und einem Besuch bei der Charles Darwin Station (mit Schildkroeten und Echsen) genutzt haben. Diese Station war etwas mehr auf Touristen ausgelegt wie die auf Sn. Isabel, aber so richtig spektakulaer war es auch nicht. Schildkroeten und Iguanas hatten wir in freier Natur schon viele gesehen und viel mehr gabs da auch nicht. Positiv ist, dass die Stationen keinen Eintritt verlangen. Da waere ich eher bereit gewesen, ein paar Dollar zu bezahlen als fuer die doofe Mole... Leider gab es in dieser Station nicht die Schildkroetenpanzer, die rumliegen und in die man reinklettern kann und Bilder machen kann... Das Bild ist fuer Galapagos-Besucher etwa so wie das Bild, den Pisa-Turm haltend, fuer Pisa-Besucher... 
Nach der Station mussten wir dann auch schon zum Hafen, wo wir den Rest unserer Boottruppe treffen sollten (ein Teil war schon seit Montag auf dem Boot und wir tauschten ein Teil der Gaeste aus). Fuer den ersten Tag stand eine "Highland-Tour" auf der Insel an, was den Besuch einer Gegend bedeutete, wo viele grosse Landschildkroeten leben. Die Schildkroeten waren gross und nett, wir haben sogar welche gesehen, die sich um den Fortbestand der Rasse gekuemmert haben. ;-) Aber das Highlight kam danach: hier und nicht in der Darwin Station waren die Panzer! Also alle Hemmungen ueber Bord und ein Touristenbild gemacht ;-)
Ansonsten passierte nicht viel an diesem Tag, nach einem Abendessen ging es bald ins Bett, wenn man um 5 Uhr aufsteht, muss man frueh schlafen gehen (zumal sich unser Schlafrythmus so langsam Miriams anpasst :-p). Waehrend der Nacht stand eine 6Stuendige Ueberfahrt an, auf dem kleinen Boot merkte man jede Welle... Tobias nahm vorsichtshalber nochmal eine Reiseuebelkeitstablette, so haben wir beide die Fahrt problemlos ueberstanden. 
Am naechsten Tag ging es auf einer kleinen Insel "Rabida" an Land, wo wir zuerst einen kleinen Spaziergang gemacht haben um die Flora und Fauna zu erleben und dann ging es, zumindest fuer mich, zum ersten Schnorchelgang ins Wasser. Das war auch zugleich mit der Beste der Schnorchelgaenge. Wir sind direkt am Strand gestartet, wo direkt Robben mitgekommen sind und ohne Scheu mit uns mitgeschwommen sind und gespielt haben! So toll alle anderen Tiere sind, die Robben sind am Allertollsten!!! Eine hat geblubbert unter Wasser, aber als ich zurueckgeblubbert habe, ist die erschrocken und erst einmal davongeschwommen. :-/ Mist. Aber sie kam zurueck und hat Pirouetten um mich gedreht und sich mit mir gedreht und gefreut und ach Gott, war das toll. Irgendwann musste ich dann leider los, die anderen waren schon weiter geschwommen und ich wollte ungern alleine sein. Von wegen drauf achten, nicht der letzte der Gruppe und nicht der am weitesten aussen sein (ich merke mir alle guten Tipps um Haie zu ueberleben! ;-) ) Nun, die Taktik ging nicht auf, da die hinter mir ploetzlich langsam wurden, die vor mir weg waren und ich mich umgedreht habe und ... Hallo Hai. Ein neugieriger, vielleicht so gross wie ich-er, auf mich zuschwimmender, mich anschauender Weissspitzenhai. Urgh. Und niemand da. Ok, Olli, mag sein, dass das Hinstellen nicht hilft gegen Angriffe, aber gegen neugierig auf mich zuschwimmend hats geholfen. Er kreiste dann lieber. Wildes Gefuchtel mit Armen und Flossenn und Roehren in meinen Schnorchel ("Geh weg! Geh doch endlich weg!") hat ihn dann offensichtlich irgendwann davon ueberzeugt, dass ich komisch bin und er vielleicht lieber wo anders neugierig ist. Oooohhh, ich haette lieber keinen Hai gesehen! Ansonsten gab es dort einen Haufen Fische zu sehen, bunte Schwaerme. Und ich habe einen kleinen, auf dem Grund liegenden Rochen entdeckt. Also an sich war es toll, alleine wegen den Robben. Nach einer Stunde war dann aber ohne Anzug wirklich frisch und wir sind zurueck auf das Boot, um an einen anderen Ort zu schippern, "Sombrero Chino", "Chinese Hut".
Der Name kommt, Ueberraschung, von der Form der Insel, einem Schildvulkan (*buzzer*) mit steilen letztem Stueck. Dort haben wir zuerst geschorchelt um die hochstehende Sonne noch zu nutzen und erst anschliessend einen Ausflug auf der Insel gemacht. Auf diesem Schnorchelgang habe ich es besser gemacht und habe mich direkt an einen Guide gehaengt und ihn auch nicht mehr verlassen. Was zuerst auch gut war, denn was ich fuer einen im Wasser liegenden Baumstamm hielt (wo soll der bitte herkommen?!),

war tatsaechlich der Schwanz eines riesigen Rochens, der auf dem Boden lag. Wow! Da konnte mein kleiner von morgens abstinken! Weitergeschwommen wollte der Guide meine Hand und zog mich in eine kleine Bucht. Argh! 4 kleine Weissspitzenhaie, die da geschlafen haben! Ich hab mich lieber hinter dem Guide versteckt, waehrend er mit der Unterwasserkamera eines anderen Videos gemacht hat. Ein Hai war sichtlich nervoes wegen der Stoerung, aber den Guide hat es nicht weiter interessiert, Angst hatte der keine. Ansonsten gab es auf dem Schnorchelgang wieder Fische, Korallen und Lavastroeme unter Wasser zu sehen. 
Der anschliessende Landgang begann mit einer "Wetlanding" am Strand, wo wir ein Robbenbaby sahen. Offensichtlich frisch geboren, weil noch mit Nabelschnur und die Mama mit Plazenta. Der Guide schaetzte, dass der Kleine am gleichen Tag oder am Tag zuvor geboren sein musste. Wie toll! Robbenmama und Robbenbaby haben gekuschelt und Robbenbaby ist manchmal weggekullert, dann hat Robbenmama
Robbenbaby am Nacken wieder hergezogen. Wir sind sicherlich 15 Minuten nur dagestanden und haben das beobachtet, bevor wir weitergelaufen sind. Es gab auf der Insel weitere, etwas aeltere Robbenkinder, Robbenskelette, Robbenleiche und einen Vogel, der auf das naechste sterbende Robbenkind wartete. :-( Auf dem Rueckweg durften wir nochmal zum Robbebaby, bevor uns das Beiboot wieder aufgabelte.
Abends segelten wir direkt weiter zum naechsten Ort, von wo aus wir am naechsten Tag die Land- und Schnorchelgaenge mit dem Beiboot starteten, zwischen Santiago und Isla Bartolome. Beim ersten Landgang erkundeten wir ein relativ junges Lavafeld (entstanden ca. 1880) der Insel Santigo. Unglaubliche Landschaft, zu sehen gab es Lavatunnel (aeussere Schicht Lava kuehlt ab und wird hart, waehrend die Lava im Inneren fluessig bleibt und weiter fliesst, zurueck bleibt nur die aeussere Schicht), komplette Lavafelder und Zopflava (*buzzer*).
Zurueck am Ausgangspunkt ging es wieder ins Wasser, neben weiteren Weissspitzenhaien (an die ich mich so langsam gewoehnte, allerdings war auch keiner mehr so gross und so neugierig wie der erste und ich redete mir einfach ein, dass die voellig ungefaehrlich sind, sind sie ja wahrscheinlich auch) gab es auch viele Wasserschildkroeten zu sehen, mit denen man eine ganze Weile mitschwimmen konnte. Dieser Schnorchelgang war mit ungefaehr anderthalb Stunden auch der laengste. Tobias war uebrigens waehrend der ganzen Schnorchelgaenge entweder im Segelboot oder im Beiboot und vertrieb sich die Zeit anders. Nachmittags ging es dann auf Bartolome, wo man auf einen Ausgangspunkt steigen kann und eines der beruehmtesten Bilder von den Galapagos schiessen kann, die Doppelbucht. Was wir dann auch ausgiebig gemacht haben. :-)

Danach auf zum letzten Schnorchelgang an zwei verschiedenen Spots, und dieses Mal habe ich sogar einen schwimmenden Pinguin gesehen! Die Pinguine auf den Galapagos sind die drittkleinste Rasse der Welt und die einzigen, die in tropischen Gefilden wohnen. Das geht wegen der kalten Meerestroemung. Unter Wasser sieht man sie relativ selten, weil sie so schnell sind beim Jagen, so war es ziemliches Glueck, dass wir diesen noch gesehen haben. 
Zurueck auf dem Boot ging es zu Hauptinsel zurueck, wo wir in der Naehe vom Flughafen die letzte Nacht verbrachten. Auf dem Weg dahin gab es dann noch springende Delfine zu bestaunen, ich wusste nicht, dass die sooo hoch aus dem Wasser springen. Alle Delfine, die ich vorher gesesehen habe, sprangen eher flach und in die Laenge, diese sprangen fast senkrecht aus dem Wasser, machten Saltos und Pirouetten, bevor sie wieder ins Wasser schossen. Die big 5 der G-Islands haben wir damit abgedeckt: Schildkroeten, Pinguine, Iguanas, Haie, Delfine. Am letzten Morgen gab es einen letzten Landgang mit Flamingos und einem toten, angespuelten Galapagos-Hai, eine relativ kleine Haiart, von dem ich glaube, beim letzten Schnorchelgang einen gesehen zu haben (er war weiter weg, aber ich konnte die weissen Flossenspitzen der andere Haiart nicht finden, wollte ihm dann aber auch nicht hinterherschwimmen). 
Dann war es auch schon wieder Zeit, mit dem Pickup an den kleinen Flughafen zu fahren und die Galapagos Richtung Festland-Ecuador zu verlassen.
Das Segelboot an sich war im Uebrigen in Ordnung: klein, ja, wenn einer in der Kabine stand,
konnte der andere nicht mehr dazustehen, aber tagsueber waren wir ja die meiste Zeit an Land beschaeftigt. Das Essen war gut und das ganze Boot ziemlich sauber. Wenn wir die anderen Gruppen gesehen haben, die Regel waren 16 Personen, von denen i.d.R. alle bis auf 1 Paerchen Ü60 waren, dann war ich froh, auf unserem Boot zu sein. Die Gruppe war nett, die Alterspanne zog sich, mit Ausnahme eines Hollaenders, der Anfang 50 war, zwischen 26 und 33. Eigentlich perfekt: weder Partywuetige 20jaehrige, noch die Gruppe bremsende 60jaehrige. Die sind bestimmt auch nicht so oft geschnorchelt wie wir. :-)

Und ich werde irgendwann bestimmt bitter bereuen, dass ich nicht tauchen war. Da ist man am wahrscheinlich weltweit einzigartigsten Tauchspot und kann nicht tauchen gehen... Aber naja, es waere nur vor dem Bootstoern gegangen und das wollte ich wegen Dengue nicht riskieren. Ich war die ersten Tage noch ein bisschen schlapp und dann ist Tauchen wahrscheinlich keine gute Idee. Vernunftentscheidung, ein bisschen traurig bin ich schon...

Inzwischen ist Dienstag morgen und wir sind im Flieger nach Lima und haben somit Ecuador schon verlassen. Die letzte Nacht war gut, leider war die Anfahrt ans Hotel etwas chaotisch: zuerst konnten die Taxifahrer das reltiv neue, gebuchte Hotel nicht, dann waren wir irgendwann dort, aber niemand sonst und das Gelaende abgeschlossen. Dank zweier verschiedener hilfsbereiter Taxifahrer konnten wir dann irgendwann den Besitzer ausfindig machen, der von seinem anderen Hotel mit einem weiteren Taxi angefahren kam. Er hatte uns eine Mail geschickt und uns zum anderen Hotel gelotst, aber da wir nach der Reservierung und Bezahlen der Uebernachtung kein Internet hatten, hatten wir die Mail auch nicht gelesen und sind deshalb auch nicht zu dem anderen Hotel gefahren (bzw. wir sind, haben dann aber dem Taxifahrer erklaert, dass wir zu dem anderen wollen...). So hat uns die ganze Fahrt statt 10min fast eine Stunde gekostet, was aber nicht so schlimm war. Das Zimmer war gut, es gab heissen Wasser und zum Abendessen den besten Burger der Reise und auf Nachfrage bekam ich sogar einen Foen organisiert. Nach 8 Wochen reisen das erste Mal wieder ein Foen. Toll! :-)
Und als Entschuldigung fuer das Chaos hat er dann das Taxi am naechsten Morgen bezahlt. Auch ok.

Zu guter Letzt noch ein kurzer Kommentar zu unserem Fluegen vom RTW-Ticket: bisher hat ja alles reibungslos geklappt und alle Fluggesellschaften haben bei uns ein gutes Gefuehl hinterlassen. Fliegen in den Anden ist nicht mehr Abenteuer als sonst wo. Juergen hat uns den Tipp gegeben, immer einen Fenster- und einen Gangplatz zu reservieren. Zum einen entspricht das dem, was wir wollen (ich Fenster zum Rausgucken, Tobias Gang fuer seine Beine), zum anderen ist es so, dass der Platz dazwischen in der Regel frei bleibt. Bei uns hat das jedesmal geklappt bisher! Und falls nicht, kann man immernoch mit der Person zwischen sich irgendwie den Platz tauschen. Also, wenn jemand von euch laenger fliegt zu zweit, die Taktik kann ich nur empfehlen...

18. November 2013

... Ecuador!!!


12.11. - 17.11.2013 Quito mit Cotopaxi

(ts)
Zuerst die gute Nachricht: Nicole geht es inzwischen viel besser, sie hat kein Fieber mehr und die Blutwerte sind auch OK. Sie fühlt sich nur noch ein bisschen schlapp. Endlich können wir die Reise fortsetzen! :-)

Nun zu Quito, das ich mehr oder wenig alleine erkunden musste. Die Hauptstadt Ecuadors liegt auf 2700 bis 3000m und ist somit die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Wir mussten uns erst an die Höhenluft und die frischen Temperaturen gewöhnen... Da es nur 20km unterhalb des Äquators liegt, hat es hier keine Jahreszeiten und somit das ganze Jahr über nur zwischen 17 und 23 Grad. Richtig kalt im Vergleich zur Karibik! :-\

Die ersten beiden Tage ließ ich Nicole jeweils für ein paar Stunden alleine und schaute mir die Altstadt genauer an. Unser Hostel lag, wie die meisten, in der Neustadt. Von dort kam man allerdings in 10min mit dem Metrobus zum historischen Zentrum. Hier gab es jede Menge prunkvolle Kirchen und kolonialen Gebäude zu bewundern. Etwas seltsam war nur, dass in der kompletten Altstadt kaum Touris unterwegs waren. Ein Engländer der ein Buchladen führt, meinte auf meine Nachfrage nur, dass der Tourismus in Ecuador zur Zeit nicht gut läuft und sich alles auf die Galapagos Inseln beschränkt. Schade eigentlich, denn Quito hat Einiges zu bieten und auch die Berichte im Reiseführer über den Rest von Equador hören sich sehr verlockend an...


Am dritten Tag wagte ich mich mit der Seilbahn auf den Hausberg der Stadt. Die Seilbahn bringt einen von 3000 auf 4000m. Die Aussicht auf Quito und die umliegenden, wolkenverhangenen Berge war atemberaubend. Von hier aus kann man den Vulkan Rucu Pichincha (4698m) besteigen, allerdings ist es keine gute Idee alleine in dieser Höhe zu klettern. Daher wanderte ich nur die ersten 3km der Route und staunte dabei nicht schlecht, als plötzlich ein Mülleimer mit einem "Karlsruhe" Aufkleber da stand. Da muss man schon an den Äquator fliegen und auf 4000m aufsteigen um so etwas zu finden...



Für den vierten Tag ohne Nicole hatte ich eine Mountainbiketour beim Biking Dutchman gebucht. Und die Tour im Cotopaxi Nationalpark war die 45USD allemal wert. Schon auf der zweistündigen Fahrt zum Cotopaxi konnten wir auf dem Panamericana Highway jede Menge Vulkane bestaunen. Wir waren 7 Europäer und zwei Guides, wobei einer mit dem Bike und einer mit dem Besenwagen fuhr... ;-)  Selbst die Guides waren den ganzen Tag über wegen der klaren Sicht begeistert. Noch atemberaubender als die Vulkane auf der Anfahrt war dann der Blick auf den Cotopaxi, einem aktiven Vulkan, der ganzjährig schneebedeckt ist. Die 28km Mountainbikefahrt von einer Höhe von 4672m hinab auf 3521m war nicht sehr anspruchsvoll, aber das Wetter und die Landschaft waren einfach nur genial.



Nun endlich konnte auch Nicole wieder aus dem Hostel und so konnte ich ihr am 5. Tag eine Führung durch die Altstadt geben, schließlich kenne ich mich inzwischen bestens in Quito aus. In der Stadt war diesmal jede Menge geboten, es war Sonntag und da müssen die Autos draußen bleiben. Es gab etliche Straßenstände, Tanzvorführungen und Musikgruppen, die die Stadt in eine einzige große Festzone verwandelten. Zurück im Hostel versuchten wir vergeblich einen Flug auf die Galapagos zu buchen. Wenn es noch klappen sollte, fliegen wir morgen auf die Inseln... ;-)

17. November 2013

Fazit Kolumbien mit Karibik


23.10. - 12.11.2013

Kolumbien stand zuerst nicht auf unserem Liste und rutschte nur durch den Segeltörn drauf. Mit dem Segeltörn von Panama über die San Blas nach Kolumbien stand das erste große Highlight unserer Reise an und es hat auch alle Versprechungen gehalten, teilweise sogar übertroffen. Die Sicherheitslage in Kolumbien ist wesentlich besser als ihr Ruf, wir haben weder selbst eine unsichere Situation erlebt noch von irgendwem sonst davon gehört.
Die Menschen in Kolumbien lernten wir leider nicht so gut kennen, da wir nicht so viel im Land herumgekommen sind, allerdings war die ursprüngliche Lebensweise der Indianer auf der Wanderung zur Ciudad Perdida sehr beeindruckend. Für Nicole auffallend war, dass die Männer in Kolumbien sehr ... frauenfreundlich waren. Nie böse gemeint, aber ungewöhnlich für uns Europäer. Die Frauen waren sehr herzlich und offen, wobei die jungen Mädchen eine ziemliche Arroganz gegenüber Männern an den Tag legten.

Highlights: San Blas (ts+nf), Ciudad Perdida (ts), Tauchgang bei Cartagena (nf)
Tiefpunkt: Tag 2 der Ciudad Perdida (nf), Ankunft in Cali mit Fieber
Tagessatz p.P.: ca. 50 Euro mit Ciudad Perdida, Tauchgang und Inlandsflug, ohne Segeltörn
kalkulierter Tagessatz p.P.: 51,33 Euro
hoechster Punkt: 1189m (Ciudad Perdida)
verwendete Verkehrsmittel: Bus, Jeep, Taxi, Mototaxi, Flugzeug
laengste zurueckgelegte Strecke: 6h, Bus von Cartagena nach Santa Marta
bemerkenswertestes Tier: fliegende Riesenschabe (ca. 7cm) in Palomino
wichtigster Ausruestungsgegenstand: Taschenlampe (ts), kindle (nf)
unnuetzester Ausruestungsgegenstand: Kamerastativ (ts), Sneakers (nf)

14. November 2013

Dengue ist keine Stadt

06.11.-13.11.13 Kolumbien: Palomino, Santa Marta & Cali

(nf)
Oder warum es nützlich ist, am Anfang einer Reise einen Spanisch-Kurs zu machen...
Aber von Anfang an:

Vor der Ciudad Perdida haben wir uns ja entschieden, direkt 3-4 Tage in Palomino, einen Strandort der für sein nicht vorhandenes Freizeitangebot (ausser Strand)
bekannt ist, zu verbringen. Der Plan war, zwei Nächte mal in einer besseren Unterkunft zu verbringen und anschließend für ein bis zwei Nächte in was billiges umzuziehen. Anne und Simon, das Karlsruher Pärchen von der Stahlratte, wollte in der Zwischenzeit in den Nationalpark und wir verabredeten, uns zu melden, sobald wir auch angekommen sind. Alles kein Problem in Zeiten von Internet und What's APP... Der Lonely Planet schlug auch direkt ein besseres Hostel vor, so weit also der Plan.
Die Anreise hat ja hervorragend geklappt, vom Shuttle der Ciudad konnten wir direkt in den Linienbus nach Palomino springen, was uns das Trampen in Kolumbien ersparte. ;-)
Das Hotel war aber leider eine einzige Enttäuschung. Die Zimmer nur so naja, dafuer, dass sie 90.000cop (130.000cop sind unser tagesbudget und im Normalfall liegt die Übernachtung etwa bei 1/3 bis 1/4 davon) kosteten, waren definitiv zu viele Riesenschaben und Mäusescheisse da... Nun denn, wir waren von den 7h Wanderung, dem frühen Aufstehen und der Reise erschöpft, so dass wir trotzdem erst einmal eincheckten. Nach einer Dusche und etwas Pause beschlossen wir, am Strand entlang zu gehen und nach einem Hostel das uns empfohlen wurde, Ausschau zu halten. Und gerade mal 2 Haeuser weiter stand schon das Schild. Eigentlich hatten wir beide keine Lust auf ein weiteres Hostel, aber Anschauen kostet nichts... Und als wir dann auf das Gelände kamen, war klar: so hatten wir uns das eigentlich vorgestellt! Die Zimmer
habe unsere Erwartungen nochmal uebertroffen, so dass klar war, am nächsten Morgen ziehen wir um! Zuerst wollten wir aber noch in unserem Hostel zu Abend essen und früh schlafen gehen. Strom gab es naemlich nur über einen Generator und man weiss ja nicht, wie lange der läuft... Leider gab es deshalb auch kein Internet, so dass wir befuerchteten, nicht wie besprochen Simon und Anne kontaktieren zu können... Die beiden wollten aus Budgetgruenden günstiger naechtigen, so dass die Wahrscheinlichkeit, sie in einer unserer Unterkuenfte zu treffen, ziemlich klein war... Gerade am Bestellen des Abendessens dann das grosse Hallo: Simon klopfte mir von hinten auf die Schulter! Was ein Zufall, die beide waren im gleiche Hostel, die auch Hängematten anboten! Wir habe natürlich gemeinsam zu Abend gemessen und uns erst einmal über die letzten Tage ausgetauscht. Auch dank Caipi-Happyhour wurde es ein lustiger Abend! 
Am naechsten Morgen trafen wir die beiden wieder, aber Simon sah gar nicht gut aus: er hat ueber nacht Fieber bekommen und die beiden beschlossen, erst einmal mit uns umzuziehen, damit sie mal wieder richtig schlafen koennen. So kam es, dass wir auch im naechsten Hostel Zimmernachbarn waren. Weil das alles so schoen war und ich meine Erkaeltung weiter auskurieren wollte und wir beide keine Lust hatten, nochmal umzuziehen oder etwas zu unternehmen, haben wir beschlossen, weitere 3 Naechte in Palomino in unserem schoenen Zimmer zu bleiben. Ich habe die Zeit sehr genossen: ein bisschen Strand, ein bisschen am Pool liegen (den gab es da naemlich auch!), zwischendurch ein Jugo mit frischen Fruechten und die restliche Zeit auf unserer Terasse in der Haengematte liegen und lesen... Das kann ich schon mal ein paar Tage aushalten. ;-) Strom und auch Internet kam die ganze Zeit nicht mehr wirklich zurueck. Ein zusaetzlicher Grund, warum Tobias die Zeit nicht ganz so geniessen konnte wie ich: beim Lesen schlaeft er ein, am Strand ist alles voller Sand und der Pool war halt kein heisser Whirlpool... Ich denke, er war dann froh, als wir uns am Samstag nach dem Fruehstueck auf den Weg zur Strasse machten um einen Bus nach Santa Marta anzuhalten. Wermutstropfen war, dass Simon und Anne nach einer Nacht im schoenen Zimmer doch wieder abreisen mussten: Simons Fieber wurde nicht besser, die zusaetzlichen Gliederschmerzen und sonstigen fehlenden Symptome machten uns allen Sorgen. Also mussten wir uns verabschieden, die beiden hatten fuer Samstag einen Flug nach Bogota, so dass sie schon wieder weiter gereist waeren, wenn wir wieder in Santa Marta ankommen.

Unsere Busfahrt am Samstag nach Santa Marta verlief problemlos, gleich einen Bus gefunden, und sogar so rausgelassen worden, dass wir unser Hostel mit einer Viertelstunde Fussmarsch erreichen konnten. Zurueck in der Zivilisation dann die Nachricht von Anne: sie mussten den Flug verfallen lassen, Simon war 2 Naechte im Krankenhaus, Diagose Dengue-Fieber. :-/ Das ist eine Tropenkrankheit, die sich eben durch hohes Fieber und Gliederschmerzen zeigt, die meisten Faelle verlaufen Problemlos, die 5-7 Tage muss man mit Schmerzmittel und Fiebersenkenden Mittel ueberstehen, mehr kann man nicht machen. Uebertragen wird das ganze durch die fiesen, gestreiften, tagaktiven Tigermoskitos. Und Moskitos hatten wir in Cartagena, Santa Marta, wir auf der Ciudad und die beiden im Tayrona Park mehr als genug... Am Samstag war Simon dann wieder zurueck im Hostel, wo ihn Anne weiter pflegte und taeglich zweimal eine Aerztin zur Kontrolle kam. Den Armen hats schlimm erwischt, die Medikamente schlugen nur maessig an!
Wir haben den restlichen Tag damit verbracht, in Santa Marta herumzuspazieren, einer Art
Fanfarenzug (also ausgesehen haben sie wie einer, gespielt eher wie eine Gugge...) hinterherzulaufen (wir hatten also quasi unser eigenen Umzug), einzukaufen und Abends gemeinsam mit Anne im Hostel zu essen. Simon konnten wir gar nicht mehr sehen, es ging ihm so schlecht, dass er weder das Bett verlassen noch sonst irgendwen sehen wollte... :-( Hier haben sich dann unsere Reisewege endgueltig getrennt: Simon und Anne sind noch bis Ende November in der Naehe von Bogota, dann gehts bei ihnen nach Neuseeland, wo sie wieder abreisen, wenn wir ankommen. Aber ein Treffen in Karlsruhe ist fest geplant!

Sonntag morgen ging es dann zum Flughafen, unser in Cartagena heiss umkaempfter Direktflug nach Cali stand an. Im Flieger fing es dann an, dass ich mich nicht so recht wohl fuehlte. Dass aber auch die Klimaanlage immer so arg eingestellt sein muss... Beim Warten auf das Gepaeck dann die erste Erkenntnis, dass es offensichtlich nicht an der Klimaanlage im Flieger lag. Vom Flughafen in die Stadt wollten wir mit dem Bus, dann nochmal umsteigen und spaetestens da habe ich gemerkt, dass ich ziemlich schnell ins Hostel mag. Nach dem Bus mussten wir noch ein bisschen laufen und nach ein paar Minuten war Schluss: ging nicht mehr. Also auf in ein Taxi, die letzten 2 Bloecke, was ungefaehr 2 Minuten waren, gefahren und dort erstmal hingelegt. Kontrolle der Temperatur hat meine Befuerchtungen bestaetigt, ich hatte schon deutlich ueber 39Grad und Tendenz steigend...
Nach einer kurzen Ruhepause also mit dem Taxi wieder los, diesmal in ein Krankenhaus. Wir hatten Glueck, die Klinik machte einen professionellen Eindruck und nachdem wir unterschrieben haben, dass wir alles ohne zu murren bezahlen, ging es auch los. Voruntersuchung, Einstufung in Dringlichkeitskategorie, weitere Untersuchung, Labor mit Blut- und Urintest und dann endlich, eine Infusion mit Schmerz- und Fiebermittel. Wunderbarer Nebel, der mich da empfing... Nach ca. 2h durfte ich gehen mit ausfuehrlicher Anweisung, was ich alles zu tun und zu lassen habe, welche Medikamente ich nehmen soll (und was auf gar keinen Fall nicht) und die Anweisung, am naechsten Tag wieder zu kommen. Und da kommt dann der Spanischkurs ins Spiel... Fast die ganze Kommunikation im KH lief auf Spanisch erst ganz am Ende beim Entlassen kan eine Aerztin, die ein wenig Englisch sprach.
Ueberraschernderweise hat es gut geklappt, ich denke, die wesentlichen Infos haben wir ausgetauscht bekommen. Zwischendurch war ich etwas genervt, weil ich nur wollte, dass es mir besser geht und nicht nach spanischen Vokabeln suchen wollte, aber ansonsten hat es doch ganz gut geklappt. Ich mag mir nicht vorstellen, wie beaengstigend und frustrierend es ist, wenn man krank im Krankenhaus ist und sich nicht verstaendigen kann... Jedenfalls ging es mir nach der Infusion fast schon wieder gut. Nachts kam das Fieber und der Schuettelfrost nochmal zurueck, aber es ging auch vorbei. Bei der Kontrolle tags darauf hat mich der Arzt auf Anzeichen eines schlimmen Krankheitsverlaufs untersucht (negativ) und dann wieder heimgeschickt und vereinbart, dass ich wieder am naechsten Tag, an dem um 17:30 auch unser Flieger nach Ecuador gestartet ist, unmittelbar davor um 1 (sein Schichtbeginn) nochmal komme um ein weiteres Blutbild und vor allem die Untersuchung auf Dengue zu machen (das geht scheinbar erst nach einiger Zeit). Ich war froh, mit ihm einen Arzt gefunden zu haben, der super-hilfsbereit ist, mich an den Spanisch-plappernden Empfangsdamen des KH vorbeischleust und dann so langsam mit mir sprach, dass ich ihn auch verstehen konnte. Gleiches Spiel in der Nacht, Fieber zurueck, tagsueber fuehlte ich mich schwach, aber, wenn ich an Simon denke, vermutlich hervorragend. Die Untersuchung direkt vor dem Flug war natuerlich chaotisch, staendig die Sorge, dass die das Ergebnis nicht rechtzeitig fertig bekommen und ich es dann nicht mehr mit meinem Lieblingsarzt besprechen kann, ohne den Flug zu verpassen. Allgemein hatte er mir fuer den Flug schon am Vortag gruenes Licht gegeben, so lange meine Blutwerte weiterhin gut aussehen. Schlussendlich mit viel flehen und nerven der zustaendigen Schwestern kamen die Ergebnisse des Bluttest und des Dengue-Tests schon nach rekordverdaechtigen 1,5h und ich konnte irgendwie durch den Hintereingang zum Arzt schleichen. Diagnose, was eigentlich schon keine Ueberraschung mehr war: Dengue. Die Blutwerte waren weiterhin gut, die Blutplaettchen liegen bei ueber 300 und er hatte mir schon am ersten Tag erklaert, dass es erst ab weniger als 100 schlecht ist... Also hat er mich nach Quito geschickt, nicht ohne mir vorher nochmal alle Alarmzeichen aufzuzaehlen, auf die ich achten soll, mir seine Nummer und Mailadresse zu geben und mir das Versprechen abzunehmen, ihm zu schreiben, wie es mir geht und nach zwei weiteren Tagen einen weiteren Bluttest zu machen. So sind wir nun in Ecuador, das Abenteuer Kolumbien endete mit einem Abenteuer Krankenhaus, das eigentlich gar nicht so abenteuerlich war. Der Flug hat mir nochmal zugesetzt, vielleicht ist es aber auch die Hoehe (Quito liegt immerhin auf knappen 3000m), die mich schwach fuehlen laesst. Jedenfalls sind die Galapagos erst einmal auf Eis gelegt. In der Hoffnung, dass in 3-4 Tagen der Spuk ein Ende hat und wir dann schauen koennen, ob es noch Angebote gibt, die wir unterbringen. Fuer Tobias ist das alles natuerlich auch bloed, ich halte mich, von KH-Besuchen abgesehen, nur im Hostel auf und er muss alleine die Staedte erkunden. Entsprechend kann ich auch nichts von Cali erzaehlen, dafuer hier zumindest ein paar Bilder...




Im uebrigen friere ich hier in Quito furchtbar. Tagsueber hats zwar angenehme 20-25Grad, aber sobald die Sonne weg ist, wirds bitterkalt... Also so 10 Grad. Das ist nach der Hitze an der Karibikkueste eine echte Umstellung, sind immerhin ca. 20Grad Temperaturunterschied. Heute Mittag sass ich dann eine Weile in der Sonne, weil ich mich aufwaermen wollte und das war dann wirklich krass: ich hatte nicht heiss, kam nicht ins Schwitzen oder so, aber ich hatte das Gefuehl, die Sonne verbrennt grad so mein Gesicht. Ohne echte Waerme. Verrueckt. Aber klar, wo doch der Aequator nur so 30km von hier verlaeuft...

Nun, entgegen meiner Erwartung hab ich doch viel geschrieben. Ich hab ja sonst nichts zu tun. ;-) Ich hoffe, das bleibt der letzte ausfuehrliche Krankheitsbericht unserer Reise.
Grund zum Sorgen machen gibt es nicht, ich bin hier nicht in einem Buschkrankenhaus, sondern in sehr guten Privatkliniken und richtig schlecht fuehle ich mich meistens nicht. Der Arzt war voellig unbesorgt, also koennt ihr es auch sein.
Simon geht es inzwische auch wieder besser, die beiden konnten ihre Reise fortsetzen.

Und Daniel, Stefan, meine lieben Freunde: ja, ich hab irgendwie ein bisschen Pech. Und ja, ich bin oefters mal geflogen auf der Trekkingtour. Aber es gab welche, die sind oefters gefallen. Und es gibt auch bestimmt Leute, die sich mehr Zeug einfangen als ich. Also seid nett.

Karin: dir auch eine tolle Reise! Wir werden deine Kommentare vermissen in der Zeit! Und ich strahl uebrigens nur so, weil ich Tobias fuer alle anderen Bilder veroeffentlichungsverbot erteilt hab oder er sich erst gar nicht mehr getraut hat, das Elend zu fotografieren. Aber sags nicht weiter. ;-)

Und zuguterletzt ist hier noch der 13.11. und wir wuenschen dir, liebe Getta, von Herzen Feliz cumpleanos! Es ist schoen, dass du unsere Reise so toll findest!

Etwas verspaetet, weil ich mehr Pausen einlegen musste, als ich wollte, gruesse ich euch zurueck mit einem 3fach kraeftigen
Helau!

10. November 2013

El Inferno Verde

01.11. - 05.11.2013 Kolumbien: Ciudad Perdida

(ts)
Tag 1 (8,7km, 3,5h und 510hm) auf dem Weg zur Ciudad Perdida, die auch "El Inferno Verde" (die grüne Hölle) genannt wird, da es nach ihrer Entdeckung in den 70ern viele Kämpfe um die Schätze der Stadt gab. Der Start unserer Tour hat sich gleich von 10 auf 11 Uhr verschoben, kolumbianische Pünktlichkeit! :-( Die zweistündige Fahrt im Geländewagen von Santa Marta zum Ausgangspunkt war auch nicht viel besser: wenig Platz, langer Stopp bei einer Polizeikontrolle, ruckelige Piste... Um 14:30 ging endlich die Wanderung mit 9 Mitstreitern, 2 Guides und einer Köchin los. Nicole war richtig stolz, dass alles für die 5 Tage in ihr 18l Daypack passte.
Gestartet wurde mit gemäßigter Steigung und einem kurzen Schwimmstopp im Fluss, aber dann gleich richtig steil von 200m auf eine Höhe von über 650m. Die Belohnung war eine einmalige Aussicht auf Regenwälder und das Meer im Hintergrund. So langsam zogen die Guides das Tempo an, die erste Etappe sollte zwischen 3 und 4 Stunden dauern und hier gibt es nur von 5:30 bis 17:30 Tageslicht. Da wir 4 Stunden brauchten und der Regen einsetzte, mussten wir die letzte Stunde bei kompletter Dunkelheit steil bergab auf einem schlammigen, rutschigen Weg, der eher einem Bachbett glich, zum 1. Camp laufen. Wir hatten zum Glück Taschenlampen und kamen um 18:30 an, andere brauchten ohne Lampe fast eine Stunde länger... :-( Das Camp war OK, es gab WCs, Duschen mit kaltem Flusswasser und Hängematten. Auch am Essen gab es nichts auszusetzten, obwohl die Köchin ja nur eine einfache Feuerstelle und den Proviant, den die Maultiere schleppten, zur Verfügung hatte.

Tag 2 (9,4km, 4,5h und 710hm): Um 7 aufstehen und um 8 Uhr loslaufen war der Plan. Nicole hatte es aber über Nacht erwischt, sie war sowieso etwas angeschlagen und hatte nun eine richtige Erkältung. Sehr ungünstiger Zeitpunkt... :-( Trotzdem lief sie weiter und hielt tapfer durch. Die Wanderung ging vorbei an einem Dorf der Indigenas über einem Pass zum 2. Camp. Das ganze Gebiet der Ciudad Perdida gehört den Indigenas, die hier quasi ein Reservat haben. Die Indigenas leben hier noch sehr ursprünglich, nur die Gummistiefel, die manche tragen, passten dabei nicht so recht ins Bild. Die goldigen Kinder standen manchmal am Wegrand und waren richtig happy, als die mit uns wandernde französische Spanischlehrerin (sie verbesserte immer alle beim spanisch Sprechen... :-\ ) ihre Tüte mit Süßigkeiten auspackte. ;-) Diesmal waren wir auch schon um 13:00 im Camp und zum Glück hatte es erst pünktlich zur Ankunft kräftig zu regnen begonnen. Hier regnet es jeden Mittags bzw. spätestens am Abend... Nicole war durch die Erkältung nun so k.o., dass sie gleich nach der Ankunft für ein paar Stunden ins Bett lag. Und ich brachte während dem Regen den beiden Australierinnen MauMau bei. ;-) Für die junge Brasilianerin Debora war die Strecke einfach zu hart und sie hatte sich entschieden, im 2. Camp zu bleiben bis wir wieder von der Ciudad Perdida zurück kommen.

Tag 3 (8,5km, 4h und 550hm): Wenn wir heute schnell sind und das Wetter hält, wurde uns versprochen, dass wir mittags schon zur Stadt aufsteigen und somit für den Rückweg mehr Zeit hätten. Der Weg war sehr abwechslungsreich, aber auch wieder sehr anstrengend. Natürlich zogen pünktlich zur Ankunft um 12:30Uhr im 3. Camp dunkle Wolken auf, so dass wegen der Flussüberquerung und den klitschigen 1200 Stufen hoch zur Ciudad Perdida der Aufstieg nicht möglich war. :-( Immerhin gab es dafür noch vor dem Regen ein Flussbad. Am Abend lebten die 3 mitgereisten Kolumbianerinnen plötzlich auf und es entwickelte sich eine kleine Party. Der Guide sang mit der Taschenlampe als Mikro so ziemlich alle kolumbianischen Volkslieder und wurde dabei von den Frauen mit einer "Eimertrommel' und einer 'Küchenraspelrassel' unterstützt. Ein lustiges Partyvolk die Kolumbianer! :-)

Tag 4 (18.8km, 7,5h und 700hm): Endlich der Aufstieg zur Stadt, erst durch den Fluss, der eine ordentliche Strömung hatte, danach extrem steil die 1200 Stufen hoch zur Stadt. Oben gab es eine 2km Rundtour mit spanischen Erklärungen, einen Teil haben wir sogar verstanden. ;-) Bei der Stadt sind noch jede Menge Soldaten stationiert, die plötzlich ganz hektisch wurden. Es kam ein Versorgungshubschrauber an, der nur einmal im Monat kommt. Seht selbst, wer ihn geflogen hat...
Nach der Ankunft waren die Soldaten extrem locker und es entwickelte sich ein langes Fotoshooting. Sie hatten sogar angeboten, dass man gratis mitfliegen kann und sich so den Rückweg spart. Nicole war ernsthaft am überlegen, da ihre Erkältung immer noch nicht besser war. Sie hätte aber 3 Tage ohne Gepäck und mit 24€ Bargeld auskommen müssen, somit blieb sie doch lieber bei mir. Das wäre eine Geschichte gewesen, im Heli vom kolumbianischen Militär! 2 ältere Kolumbianerinnen, die einen privaten Guide hatten, flogen mit. Der Guide war sichtlich erleichtert, dass er die beiden Damen nicht noch einmal durch den Fluss tragen musste. :-) Die verlorene Stadt war beeindruckend und die Strapazen allemal wert, wobei Nicole dies erst 2 Tage nach der Tour zugab. Die klitschigen Stufen abwärts waren hart für unsere kaputten, instabilen Knie. Nach dem Abstieg ging es noch weitere 3,5h vom 3. zurück zum 2. Camp, wo uns Debora schon erwartete. Ein harter, ereignisreicher Tag.

Tag 5 (18,4km, 7h und 650hm): Der letzte Tag zog sich ganz schön, schließlich waren es die beiden ersten Etappen zusammen. Einen Rucksack ließen wir für 7€ auf das Maultier schnallen, es konnte einem richtig leid tun, wie vollbepackt es auch auf dem Rückweg war. Das 2. Maultier nutzte eine Kolumbianerin, die sichtlich k.o. war. Es sei ihr gegönnt, schließlich musste sie einen Tag später in Bogota wieder zur Arbeit. Wir sind extra mit Debora und Emanuela schon 45min früher als die anderen, also um 5:45 gestartet, wurden allerdings von den ersten bereits nach 90min eingeholt. Doppelte Geschwindigkeit! :-\ Um 13:30 hatten wir es dann aber auch geschafft. :-) Zum Abschluss gab es ein letztes gemeinsames Mittagessen, bevor die Rückfahrt mit dem Jeep anstand. Wir sind aber nur bis zur Hauptstraße zurück mit dem Geländewagen gefahren, haben uns dort von allen verabschiedet und sind in die andere Richtung in den Bus nach Palomino gesprungen, wo wir uns am Karibikstrand erholen möchten.

Insgesamt waren es nun 63,8km in 26,5h und dabei 3090hm. Alles viel anstrengender als wir dachten. Der Weg war viel schlechter als erwartet und die Anstiege viel steiler. Und trotzdem würden wir es wieder machen, nur nicht gleich und den Rückweg dann doch mit dem Heli... :-) Außergewöhnliche Tiere haben wir leider nicht zu Gesicht bekommen, aber es wurde uns versichert, dass sie unweit von uns im Dschungel sind.

1. November 2013

...Kolumbien!!!

28.10. - 31.10.2013 Cartagena

(ts)
Endlich wieder fester Boden unter den Füssen... Aber wer glaubt, damit sei die Seekrankheit besiegt, der irrt. Ich hatte an Land plötzlich das Gefühl, dass sich alles bewegt. Zum Glück kam es immer nur für kurze Zeit und war nach dem ersten Tag komplett weg. Und es lag wirklich nicht an dem kolumbianischen Bier... :-)
In Cartagena mussten alle vom Boot zuerst zum Einreisebuero. Nach einer Stunde hatte auch endlich jeder seinen Stempel und wir konnten zurück zum Boot zum Packen. Das Verladen der Motorraeder war zum Abschluss nochmal ein richtiges Spektakel. Die Motorradfahrer hatten von der Hitze und vor Angst jede Menge Schweissperlen auf der Stirn. Abgeladen am Peer machten wir uns gemeinsam mit Anne und Simon (dem Pärchen aus Karlsruhe) auf die Suche nach einer Bleibe. Auf der Stahlratte wurde uns Hostel Amber empfohlen, also gingen wir gleichen hin und haben die Zimmer begutachtet. Nachdem wir schon zuschlagen wollten, bemerkte der Besitzer, dass seine Frau bereits alle Zimmer versprochen hatte. Und wer hatte nun die ganzen Zimmer? Die Motorradfahrer von der Stahlratte... war ja klar! :-) So gingen wir halt ins Hostel Familiar, leider ohne Klimaanlage und etwas renonvierungsbedürftig, aber trotzdem ganz nett. Sofort den 2. Tipp der Stahlratte ausprobiert und im Café Gato Negro einen Snack genommen. Deutsches Brot und lecker Cafe gabs dort!!! Den Mittag über erkundigten wir zu Fuß die Altstadt und suchten verzweifelt eine Bücherei mit englischem Reiseführer.

Als es schon zu dämmern begonnen hatte, dann endlich eine mit dem Lonley Planet. Abends gingen wir mit Anne und Simon zuerst lecker Essen und später zu den Stahlratte Bikern ins Hostel Amber auf ein Bier. War eine coole Truppe, so hatten wir uns selbst nach 4 gemeinsamen Tagen auf dem Schiff, noch viel zu erzählen.

Simon und Anne gingen mit uns ins Café Gato Negro zum Frühstücken. Herrlich so ein deutsches Frühstück gepaart mit frischen Früchten aus Kolumbien! Für heute standen viele organisatorischen Dinge auf dem Programm: Wir mussten die restliche Zeit in Kolumbien planen und anschließend einen Inlandsflug von Santa Marta nach Calli buchen. Dieses Buchen sollte uns den halben Tag kosten... Nachdem wir endlich einen Direktflug mit der kolumbianischen "Ryanair" Fluglinie gefunden und das ganze im Netz gebucht hatten. Wussten wir nicht, wie wir das Ganze bezahlen sollten. Also gingen wir wieder zur Touriinfo, die uns schon am Vortag bei der Buchsuche super unterstützt hatte. Die beiden supernetten Mitarbeiter haben wir dann locker 2 Stunden mit unsrer Buchung beschäftigt, aber am Ende hatten wir doch tatsächlich einen bestätigten Flug. Nun buchte Nicole noch schnell bei der empfohlenen PADI-Tauchschule 2 Tauchgänge bei den vorgelagerten Inseln "Islas del Rosario" für den folgenden Tag. Sie traut sich also doch noch ins Wasser... :-) So werden sich erstmals auf der Reise unsere Wege kurz trennen. Dieser Tag war irgendwie nicht unserer Glueckstag, denn Abends als wir Ceviche in der durch Kaeptain Ludwig empfohlenen Cevicheria essen wollten, standen wir vor verschlossener Tür.

Nicole morgens bei der Tauchschule abgeladen und dann ging ich mal wieder ins Café Gato Negro, wie der Zufall so will, war da auch die halbe Stahlratte zum Frühstück versammelt. Für mich stand anschließend die Besichtigung der Verteidigungsanlage "Castillo San Felipe" an.
Sehr beeindruckend die sieben Sektoren, die Angreifer nacheinander erobern müssen. Als am späten Nachmittag Nicole vom Tauchen zurück kam, war sie total begeistert. Viele Fische, sogar einen Triggerfish, Abtauchen bei Stroemung, ... Ich muss wohl noch öfters ohne Nicole auskommen. :-) Abends gab es auch endlich Cebiche (roher, eingelegter Fisch) zu essen, leider war etwas viel Koeander dabei.

Jetzt sitzen wir gerade auf gepackten Rucksäcken in Santa Marta, hierher sind wir heute nach 5 Stunden mit dem öffentlichen Bus gekommen. Die Stadt ist der Ausgangspunkt für die Ciudad Perdida, die wir mit einer 5tägigen, geführten Dschungel-Wanderung ab morgen erkunden wollen. Wir sind schon voll gespannt was uns dort außer jeder Menge Moskitos erwartet... Für die Tage sind wir nicht erreichbar, aber anschließend gibt dafür wieder einen ausführlichen Bericht! Bis dann und schreibt weiter fleißig Kommentare!!!