17. November 2017

Hang Loose @ Maui

04.11. bis 10.11.2017 Hawaii: Maui

(ts)

Nun waren wir also schon auf der letzten Insel angekommen. Von Maui hatten wir uns beide viel versprochen, Nicole wollte endlich tauchen und ich auch einmal mountainbiken - mal schauen, ob unsere Erwartungen auch erfüllt wurden...
Nach der Ankunft mussten wir zuerst einmal wieder unsere Essensvorräte auffüllen und hatten dazu auch gleich einen geeigneten Okö-Supermarkt gefunden, aber zusätzlich mussten wir noch für Gas und eine warme Decke im Walmart vorbeischauen. Die warme Decke war für Nicole, sie hatte sehr große Angst vor der Kälte auf dem Campingplatz "Hosmer Grove" auf der Höhe von 2200m beim Vulkan. Nachdem wir die Einkäufe erledigt hatten, konnten wir aber noch nicht die geplante Fahrt auf der "Road to Hana" angehen. Zuerst musste natürlich noch der obligatorische Café-Stopp her, in Paia hatten wir dazu das optimale Surfer-Café gefunden. Gestärkt ging es jetzt endlich auf die Road to Hana. Mit dem Auto fährt man dabei 2 Stunden auf einer extrem kurvigen Straße durch eine total grüne Landschaft mit vielen Wasserfällen und über 50 einspurigen Brücken an der Küste entlang. Da es stellenweise regnete und die Amis nicht wirklich gute Autofahrer sind, war es schon ein größeres Abenteuer... ;-) Zwischendurch mussten wir öfters anhalten, um die Wasserfälle und die Landschaft zu bestaunen.






Kurz vor dem kleinen Ort Hana lag unser Campingplatz "Waianapanapa State Park" sehr schön direkt am Meer. Es war mit der schönste Platz auf der ganzen Reise. Inzwischen hatte es auch aufgehört zu regnen und wir konnten unser Zelt im Trockenen aufstellen. Wie meistens, gab es auch diesmal zur Aufbau-Belohnung ein Bierchen, wobei wir diesmal im Wasser sogar eine Schildkröte beobachten konnten. Auf dem Campingplatz war übrigens einiges los und viele junge Leute unterwegs, aber unsere Befürchtungen von einer lauten Nacht hatten sich zum Glück nicht bestätigt. Laut war lediglich der starke Regen der auf das Zeltdach niederprasselte. Vor der Zeltnacht konnten wir noch Bekanntschaft mit dem bayrischen Pärchen Melli und Andi schließen, die wir schon beim allerersten Zeltplatz auf Kauai und einen Tag später beim Kanufahren getroffen hatten, aber erst jetzt ins Gespräch kamen. Beim Abendessen leisteten sie uns Gesellschaft und wir konnten einige Reiseerlebnisse austauschen. Da sie kurz vor der Abreise waren, hatten sie uns noch ihre Kerze für den dunklen Zeltplatz beim Vulkan vermacht... :-)

Am nächsten Tag stand nach dem Frühstück am Zelt (es hatte morgens wieder aufgehört zu regnen) eigentlich der erste Besuch im Haleakala Nationalpark (von der Küstenseite her) mit einer Wanderung zu einem Wasserfall an, da wir aber spät dran waren und wegen dem starken Regen in der Nacht der Boden stark aufgeweicht und viel Wasser im Fluss war, haben wir die Wanderung stark gekürzt. Nicht gestrichen hatten wir die Strandbesuche beim "Hamoa Beach" und "Koki Beach", bei dem es ein total leckeres Huli Huli Chicken, eine lokale Spezialität, gab.






Nun ging es auch schon wieder die "Road to Hana" zurück und von der anderen Seite hoch in den Nationalpark zum Campingplatz auf 2200m. Da wir im Zeltaufbauen inzwischen sehr schnell waren, reichte die Zeit noch, um für den Sonnenuntergang hoch zum höchsten Punkt des Vulkans auf 3000m zu fahren. Oben herrschte durch die vielen Autos ein riesiges Verkehrschaos. Jetzt war uns klar, warum es für den Sonnenaufgang inzwischen einen Permit gibt und nur 60 Autos erlaubt sind. Da nun morgens nimmer so viele hoch dürfen, herrschte nun halt dafür abends das Chaos. Wir haben beim etwas tiefergelegenen Visitercenter aber trotzdem einen Parkplatz gefunden und konnten etwas entfernt von der großen Menge den traumhaften Sonnenuntergang über den Wolken zu zweit genießen. :-)




Zurück am Zeltplatz kochten wir noch gemütlich im Kerzenschein - Dank Melli und Andi - und gingen früh ins Zelt, damit wir fit für den Sonnenaufgang und die große Wanderung waren.

Um kurz nach 5:00Uhr klingelte der Wecker und ohne Frühstück ging es gleich auf den halbstündigen Weg nach oben zum Sonnenaufgang, der für ca. 6:30 angekündigt war. Die Decke hatte übrigens nachts und beim Sonnenaufgang gute Dienste geleistet und wir nicht wirklich gefroren. Als wir um 6:10Uhr oben beim Gipfel waren, war schon alles voll mit Menschen. Trotz der Reglementierung auf 60 Autos war sehr viel los. Immerhin gab es diesmal Ordner, die die Parkplätze zugewiesen haben. Wir hätten wegen der großen Menge nichts vom Aufgang gesehen, wenn wir nicht noch ca. 10 min vom Visitorcenter nach oben gelaufen wären. Dort waren wir wieder fast ganz für uns. Das Farbenschauspiel im Krater und der Blick rüber auf die beiden Vulkane der Big Island waren echt der Hammer, wobei für uns der Sonnenuntergang entspannter abgelaufen und somit der schönere Moment war.






Nachdem sich die Menge wieder verzogen hatte, machten wir uns auf die große Wanderung, die auf dem Sliding Sands Trail durch den Krater geführt hatte, mit 20km und am Ende 500hm (auf) und anfangs gut 900hm (ab) war es auch die größte. Die ersten 2 Stunden liefen wir dabei durch die Mondlandschaft hinunter in den Krater. Je länger die Wanderung ging, desto mehr Vegetation gab es. Im Schatten der "Holua Cabin" nach über der Hälfte der Strecke machten wir eine größere Pause und schauten den Nenes (endemische Gänse) zu, bis wir von einer großen Gruppe Japaner vertrieben wurde. Sie waren einfach zu laut und aufgeregt für uns. Bisher ging es fast nur bergab aber nun gab es zum Schluss noch 400hm bergauf zu bewältigen, die uns ewig vorkamen. Die Strecke ging in Serpentinen in einer Buschlandschaft nach oben und war aufgrund der Höhenluft nicht gerade einfach zu laufen. Nach insgesamt 7h und 30min wieder oben angekommen waren wir total platt und mussten uns mit einem Schluck Rum aus dem Flachmann erst einmal stärken... ;-) Anschließend gingen wir zum Hikers Pickup und versuchten wieder zurück zum Auto nach oben zu trampen. Auto für Auto fuhr an uns vorbei, obwohl es extra eine Haltebucht und ein Hinweisschild gab, auf dem Stand, dass hier Wanderer zu ihrem Auto nach oben trampen. Nach gut 20min hatte endlich ein älteres amerikanisches Pärchen ein Erbarmen und nahm uns die 9km und 600hm mit. Wieder zurück am Zeltplatz gab es dann einen Kaffee und später dann ein gemütliches Abendessen bei Lagerfeuer, Rotwein und einem schönen Sternenhimmel.















Nun war auch die letzte unserer 12 Zeltnächte vorbei, insgesamt hatte es super geklappt mit dem Zelt und Spaß hatten wir auch damit... :-) Obwohl wir auch für diesen Morgen eine Permit für den Sonnenaufgang hatten, stand diesmal ausschlafen auf dem Programm, bis um 8 blieben wir im Zelt liegen. Hört sich zwar nicht so lange an, war es aber... ;-) Ein ausgiebiges Frühstück auf dem Zeltplatz und dann ging es hinunter nach Makawao auf 700m Höhe. Eine Canadierin hatte uns am Campingplatz den Mountainbikeverleih "Krank Cycles" empfohlen. Da sie aus DEM Mountainbikerevier Whisler kam und ich schon vorab von "Krank Cycles" gehört hatte, musste ich gleich hin und ein Bike für die kommenenden beiden Tage reservieren. Bei Nicole waren ja zeitgleich die Tauchgänge geplant. Eine interessante Neuigkeit war zudem, dass man doch noch den Skylinetrail vom Gipfel des Vulkans von über 3000m Höhe bis auf ca. 700m Höhe nach unten fahren darf. Der Trail wurde nur für kommerzielle Touren gesperrt. Doch leider hätte ich dann ja ein privates Shuttle nach oben gebraucht und da Nicole nach dem Tauchen nicht über 1000m Höhe gehen durfte, war dies leider nicht möglich. Daher war mein Plan, am ersten Tag den "Makawao Forest Bikepark" und am zweiten Tag die untere Hälfte des Skylinetrails zu machen. Nachdem nun alles geklärt war, ging es nach Wailea an den Strand und abends kochten wir dann in unserem B&B, dass wirklich die 200$ pro Nacht wert war. Es war einfach nur entspannt, sauber und fernab von den Touribunkern an den großen Stränden gelegen. :-)

Für Nicole klingelte um 4:40 der Wecker und um 5Uhr machte sie sich mit dem Auto auf den 40min Weg zum Tauchen. Ich wollte eigentlich pünktlich um 9Uhr mein Bike abholen und in den Bikepark, doch dann kam die bittere Nachricht, dass die Benzinpumpe eines Motors am Tauchboot auf See ausgefallen war und sie deshalb umdrehen mussten. Jetzt hatte sich Nicole schon den ganzen Urlaub sooooo sehr aufs Tauchen gefreut und jetzt sowas... :-/ Nach dem gemeinsamen Frühstück gingen wir daher zusammen zum Bikeshop und Nicole hat angeboten mich ganz nach oben zu shutteln. :-) Im Shop lernten wir dann noch John aus Philadelphia kennen, der eine Mitfahrgelegenheit nach oben gesucht hat. John war Chirurg und auf Dienstreise hier. Nachdem die Räder endlich auf dem Träger montiert waren, stellten wir Johns Auto am Ziel ab und fuhren dann wieder hoch zum Vulkangipfel. Auf dem Weg nach oben wurde der Sprit ganz schön knapp, als hätte nicht der Reiseführer davor gewarnt... :-/ Aber wir kamen gut an und Nicole hat es auch wieder nach unten zur Tankstelle geschafft. John und ich machten uns nun auf die 2300 Tiefenmeter. Was für einen Ausblick! Über den Wolken zu biken, war einfach mega.







Der Weg war zu Beginn durch den tiefen Sand nicht gut zu fahren, wurde aber immer besser und später richtig flowig. John ist öfters in Downhillparks unterwegs und war auch bergauf topfit. Da wir so viel Spaß hatten, haben wir auch die beiden Extraschleifen noch mitgenommen und waren so insgesamt 40km und über 4h unterwegs. Nicole ging noch an den Strand und machte sich später Sorgen, da ich noch nicht da war und im Bikeshop die Rede von 1 h und 30 min bergab die Rede war. Immerhin bekam sie am späten Abend die Nachricht, dass das Boot repariert und somit zumindest der zweite Tauchtag gerettet war. Beim Mexikaner in Makawao gab es abends eine Mega-Portion. Es war zwar sehr lecker, aber wir mussten die Hälfte einpacken lassen.

Diesmal klingelte für uns beide kurz vor 5 Uhr der Wecker, da ich das Auto gebraucht habe und deshalb Nicole zum Tauchen fuhr. Nach dem Frühstück ging ich in den Bikepark. Obwohl ich zwei kleine Stürze hatte, war es auch dort klasse. Durch die Fahrerei war ich allerdings erst um 13:30 Uhr wieder bei Nicole am Strand. Nicoles Tauchgänge am Molokini Crater und einem zweiten Spot waren auch super und sie wurde sogar vom Divemaster als exzellente Taucherin bezeichnet. Gemeinsam ging es noch zum "Big Beach" bei dem Nicole schnorchelte. Auf dem Rückweg nahmen wir einen jungen Tramper mit, schließlich wussten wir ja jetzt, wie schwer es hier ist. Die Rückbank voll mit Sand nahmen wir da gerne in Kauf.





Abends ging es dann in den Nachbarort von Makawao ins Restaurant. Die Empfehlung von Nicoles Mittauchern war sehr gut und wir konnten beide noch einmal leckeren Fisch essen.

Der Abreisetag lief für mich etwas chaotisch ab: Zuerst hatte ich die Tüte mit den Wechselklamotten für den Flug in der Unterkunft vergessen, das aber erst gemerkt, als wir uns schon Richtung Flughafen aufmachen wollten, davor wurde ich am Strand sitzend von einer großen Welle überrascht und zuletzt hatte ich noch Nicoles Lieblingsshampooseife bei der Dusche am Strand liegen lassen. :-/ Tagesüber waren wir noch Lahaina bummeln und hatten uns den Nordwesten Mauis angeschaut. Um 22:30Uhr mussten wir schließlich Abschied nehmen und in den Flieger nach San Francisco einsteigen. Es war für uns beider eine super schöne Zeit auf Hawaii!!! :-)

In San Francisco nutzen wir die 8 Stunden Aufenthalt, um noch einmal in die Stadt zu fahren. Am Ferry Building war ein großer Samstagsmarkt, auf dem die Zeit bei Kaffee und diversen Snacks im Nu vorbei war. Auf dem Markt gab es wirklich alles, auch langsames Fastfood und gefrorene, heiße Schokolade...







Die letzten 9 Flugstunden waren auch ok, so dass wir inzwischen gut im kalten Deutschland gelandet sind. Vielleicht gibt es ja noch ein Fazit... ;-)

10. November 2017

Aus Lava geboren

29.10. bis 04.11.2017 Hawaii: Big Island of Hawaii

(nf)

Auf Big Island kamen wir erst kurz vor Sonnenuntergang an, haben schnell unser Auto geschnappt und sind dann, mit einem kleinen Abstecher über den berühmten Ali’i-Drive (Tobias wollte unbedingt ein Bild mit Straßenschild)
Richtung unserem Bed & Breakfast. Nach 5 Nächten im Zelt mit nur öffentlichen Duschen an Stränden war es mal wieder Zeit für ein Bett, ein Badezimmer - und zwei Maschinen Wäsche.... mir tat ja der Besitzer des B&Bs ein bisschen leid, als wir mit unseren zwei Säcken stinkiger Wäsche kamen (es war ja nun mal schlammig und nass teilweise auf Kauai...) und gefragt haben, ob er waschen könnte... noch am Flughafen in Kauai hatten wir für den Morgen danach einen Kajakfahrt-/Schnorchelausflug gebucht. So sind wir noch schnell etwas essen gegangen, haben unsere Cocktails getrunken, die wir beim Rumtasting mitgenommen hatten und sind dann flugs schlafen, da am nächsten Morgen der Wecker wieder früh ging. Überhaupt sind wir die ganze Zeit relativ früh im Bett und dann auch früh wach. Liegt natürlich auch daran, dass es im Zelt ab halb 6 hell wird... :-)
Um sieben hieß es pünktlich am Treffpunkt sein. Unser Gastgeber hatte uns noch gesagt, dass wir an der Tankstelle einen guten Kaffee bekämen, wenn wir so früh schon einen wollen. Wollten wir, aber was er und wir unter einem guten Kaffee versteht, das sind zweierlei Planeten... außer uns hatte die Tour nur noch ein anderes Pärchen gebucht, so dass wir mit dem Guide eine kleine Gruppe von 5 waren. Über das Meer ging es in einer guten halben Stunde zu einer Bucht mit dem ,Captain Cook’-Monument: hier fand der große Seefahrer seinen Tod.
Mit Kanus darf nur anlanden, wer über eine Agentur da ist, zum Schutz der Korallen, die in unmittelbarer Ufernähe sind. Und nachdem Tobias vorher kategorisch ausgeschlossen hat, ins Wasser zu gehen, war er sehr mutig und hat zum ersten Mal geschnorchelt! 


Es gibt schlechtere Plätze dafür als dort. :-) der Guide ist gleichzeitig auch Rettungsschwimmer und hat uns die ganze Zeit fein im Auge behalten, das war sehr gut. Es gab Korallen, viele bunte Fische und sogar eine Schildkröte zu sehen! Den restlichen Tag verging mit Kultur (in der Nähe gab es eine alte Hawaiianer-Siedlung) 

und Abend mit sehr guten hawaianischem Essen aus einer Garage heraus: das Fleisch wird 8-10h eingewickelt in Taro-blätter gedämpft und dann mit Reis, Kraut usw. serviert. 
Eigentlich war für den nächsten Tag für mich ein Tauchtag gedacht, aber in unserer Feinplanung haben wir irgendwie nicht zu Ende gedacht: da wir am gleichen Tag noch zum Vulcanoes National Park fahren wollten und dort auf ca 1200m schlafen wollten, war tauchen am gleichen Tag nicht die beste Idee... also haben wir den Plan verworfen. Ich war zwar traurig, aber da es auch eine ganz schöne Strcke da runter war, war es so wohl besser es kamen ja noch die zwei schon fix gebuchten Tauchtag auf Maui!... so kamen wir am frühen Nachmittag oben an, konnten gemütlich unser Zelt aufbauen und dann auch die erste kleine Vulkanwanderung machen. Am Kraterrand ging es entlang und dann durch einen erkalteten Lavasee
zurück und wieder hoch. Die unwirkliche Lavalandschaft wurde durch die eigentümliche Stimmung, die durch den einsetzenden Sonnenuntergang hervorgerufen wurde und weil wir die letzten auf dem Weg waren, noch verstärkt. Nach einem kurzen Abendessen, bei dem wir Poke, hawaianischer roher Thunfischsalat, probiert haben (ok, aber jetzt nicht sooo besonders oder ausgefallen oder gut)
ging es nochmal zum Nationalpark-Center: nachts konnte man in einen Krater (mit reichlich Abstand) schauen, in dem Lava brodelte und glühte. Wir hatten Glück und haben nicht nur das Glühen gesehen, sondern auch ein bisschen Lava, die der Vulkan über den Kraterrand in den Nachthimmel gespuckt hat. 

Die Vulkane waren für uns das ‚Hauptziel‘ auf Big Island und der erste Tag war schon sehr vielversprechend! Den zweiten Tag oben haben wir mit diversen kleineren Wanderungen und der Crater-Rim-Road, die diverse Vulkankrater auf ihrem Weg zum Meer hinunter aneinandreiht, verbracht. Und abends ging es dann zum eigentlichen Höhepunkt: Lavasuchen! Mit Sonnenuntergang haben wir uns 2 Räder geliehen, sind 4 Meilen über Schotterwege in den Nationalpark gefahren und dann mit Taschenlampen über Lavafelder Richtung Inselinneres. Immer auf der Suche nach rotglühenden Stellen und dann schön drauf zuhalten. Das Erlebnis, echter, flüssiger, fließender Lava bis auf 1-2 Meter nah zu kommen (näher ging einfach nicht, viel zu heiß...) war der Hammer und die Erfüllung eines viele Jahr gehegten Traums von mir. 

Leider waren weit und breit keine Stöcke oder so (irgendwie auch klar, auf dem Lavafeld), so dass ich immernoch nicht weiß, wie sich Lava anfühlt. Die Lava zu sehen war einfach genial! 
Nach circa einer Dreiviertel Stunde oben ging es dann wieder zurück. Inzwischen war die Hitze, die vom Boden aufstieg (man hat in den Spalten von den Steinen, auf den man stand, so 10-15cm unter der harten Gesteinsschicht immer mal wieder glühende Bereiche gesehen), auch durch unsere dicken Wanderschuhsohlen durch und kochte unsere Füße. Neben uns stand einer, der die Tour in Laufschuhen gemacht hat - dem hat es die Sohle von den Turnschuhen geschmolzen... schweren Herzens ging es also auf den 45minütigen Weg zurück zu den Rädern und dann wieder die 4 Meilen zurück um dann nochmal circa eine Stunde mit dem Auto zu fahren, um dann völlig erschöpft nach einem langen Tag, aber mit einem breiten Grinsen die zweite Nacht im Vulcanoes NP zu verbringen. Die Nacht war kalt, auf der Höhe kühlt es dann ganz schön ab, aber nachdem die Sonne morgens wieder schön geschienen hat, sind wir nach gemütlichem Frühstück und Abbau aufgebrochen. Verabschiedet haben wir uns noch mit einem kurzen Spaziergang in einer Lavahöhle (Lava strömt, kühlt außen ab, innere Lava fließt weiter, Lavastrom versiegt irgendwann, stehen bleibt eine Lavaröhre) von den Vulkanen.
Sucht uns:


Übrig blieben zwei Tage fahren, Sehenswürdigkeiten am Straßenrand bestaunen und ziemlich miese Nächte: die erste auf einem Campingplatz, auf dem uns die dort dauerwohnenden Einheimischen ein echt schlechtes Gefühl gemacht haben und die zweite in einer Cabin, ein kleiner Hütte, die wir uns extra geleistet hatten, weil wir für unseren frühen Flug sehr früh raus mussten und damit wir nicht so viel packen müssen an dem Morgen. Leider war diese Cabin mehr als einfach (oder besser gesagt weniger als einfach) und dadurch, dass sie offen war, hat der Nachts aufziehende Sturm ein ganz schönes Spektakel veranstalten (inklusive herumfliegendes Zeug in der Hütte). 
Nach einer sehr kurzen Nacht ging es dann also los zum Flughafen um auf die letzte Insel, die bei uns auf dem Programm stand, zu fliegen: Maui.

War Kauai die Insel zum Wandern und Big Island die Insel für Vulkane, ist Maui die Insel für Strand, Tauchen, Biken, Dschungel und ein bisschen Vulkan nochmal. 



4. November 2017

Jurassic-Park Insel Kauai

24.10. - 29.10.2017 Hawaii: Kauai

(ts)
Nach einem etwas durchwachsenem Start ging es nun also auf Kauai, die grünste Insel. In Lihue am Flughafen holten wir das Auto ab und fuhren direkt zum County Office, um das Camping Permit für die ersten zwei Campingplätze zu holen. Am Office war natürlich ein Schild angebracht, dass heute ausnahmsweise um 14 statt 16 Uhr geschlossen wurde, wir waren natürlich erst um 14:30 dort... :-/ An einem anderen Schalter wurde uns zum Glück geholfen und ein Ranger gerufen, der wiederum meinte, in einer Stunde auf dem Campingplatz zu sein und die Gebühr dort einzuziehen. Wir waren natürlich noch über eine Stunde im Walmart mit dem Einkaufen beschäftigt und kamen so erst viel später am Anahola Beach Park an, vom Ranger war weit und breit nichts zu sehen. Auch ein sehr heftiger Wind kam vom Meer her, so dass wir unser Zelt in einem kleinen Wald aufstellten. Alle hatten den Permit am Zelt hängen - nur wir nicht - hoffentlich geht das gut. Auch das Kochen sollte nicht so recht klappten, durch den Wind hat unser neu gekaufter Gaskocher keinen so großen Wirkungsgrad und das Dosenöffnen funktionierte auch nicht verletzungsfrei. Dazu hatte Nicole beim Laden suchen für ein kaltes Bier auch keinen Erfolg. :-/


Die erste Nacht im Zelt war immerhin ok und auch das Wetter war auf Kauai wesentlich besser. Nach dem Frühstück ging es nun also noch einmal die halbe Stunde zurück nach Lihue zum County Office und da gab es nun auch die Permit für den Anini Beach Park. Die erste Übernachtung haben wir verschwiegen und 6$ gespart... ;-) In Kapaa haben wir anschließend mit dem Java Café auch eine super Location für das 2. Frühstück gefunden. So hat auch Nicole endlich ihren guten Kaffee bekommen. Gestärkt konnten wir auf dem Wailua River eine Kanutour starten und die Wailua Falls noch bestaunen. Der Farmer Market in Kapaa war interessant zu beobachten, es gab zwar nur Obst und Gemüse, aber schon als wir um 14:50 ankamen war sehr viel los. Pünktlich um 15 Uhr ertönte der Anpfiff und dann ging alles ganz schnell. Alle waren schon an ihrem Lieblingsstand und haben direkt zugeschlagen. Sehr sehr lustig zu beobachten... :-) 

Auf der Fahrt zum neuen Camping Platz haben wir noch einen Öko Supermarkt mit richtigem Brot entdeckt und kamen so gut ausgerüstet und entspannt beim weitläufigen Anini Beach an. Zur Belohnung ging es nun zum Dinner nach Hanalei ins Postcards, die Empfehlung vom Reiseführer war der Hammer. Nicoles Ahi und mein Ono waren wohl der beste Fisch, den wir jemals hatten. :-)

Für heute stand der Na Pali Trail und die Hanakapiai Falls als Tageswanderung auf dem Programm. Auf dem Trail war sehr viel los. Die Na Pali Coast mit ihrem Dschungel bis zum Meer war sehr beeindruckend, der Weg durch den Dschungel zu den Wasserfällen dann sehr anstrengend, da man öfters den Fluss überqueren musste und der normale Weguntergrund sehr rutschig war.

Der Aufstieg in der Mittagshitze auf dem Rückweg machte nicht nur Nicole schwer zu schaffen, viele schleppten sich den steilen Weg nach oben. In einem der Beachparks gab es noch einen kurzen Strandbesuch mit Dusche und in Hanalei in einer Sportsbar Fischtacos und Fish&Chips zum Abendessen. In der Dunkelheit kamen wir nun wieder beim Zelt auf dem Anini Beachpark an, der viel besser als der erste Campingplatz war.

Kaffee kochen, Fruhstück richten, Zelt auf-/abbauen, usw. klappte jetzt alles schon viel viel besser als am ersten Tag und im Autokofferraum hatte nun auch alles seinen Platz. So ging es nun an unserem Fahrtag - einmal um 3/4 der Insel - nach dem Frühstück zuerst in unser neues Lieblingscafé Java. Nebenan gab es für mich auch noch eine neue Mütze und ein Hawaiihemd. ;-) Nicole konnte dafür ein kostenloses Rum Tasting genießen. Der Kalea Rum war so gut, dass wir nun auch endlich Stoff für unsere Flachmänner hatten. ;-) Nun ging es den einzigartigen Waimea Canyon entlang Richtung Napali Coast.

Wir mussten fast nach jeder Kurve einen Fotostopp einlegen, die Landschaft ist der Hammer. Oben auf über 1000m Höhe im Koke State Park angekommen war es ganz schön kühl und setzte Nieselregen ein, was für einen der weltweit regenreichsten Orte auch nichts besonderes ist. Im Nieselregen stellten wir unser Zelt auf und spannten es mit den Seilen in alle Richtungen ab, in der Hoffnung, dass es dem Dauerregen standhält. 

Auf dem Campingplatz war nur noch ein zweiter Platz mit einer großen einheimischen Familie belegt, die wohl ihren ganzen Hausstand mitgebracht hatten. Wir kochten in einem großen Pavillon nur zu zweit unser Abendessen und tranken ein Gläschen Rotwein dazu.

Die Nacht hat es ordentlich geregnet, aber das Zelt war dicht und draußen war das schönste Wetter... :-) So ging es wieder zum Frühstück ins Pavillon. Für heute war eine Wanderung zur Napali Coast geplant. Der Awaawapouhi Trail mit 4-5 Stunden Gehzeit war zwar schlammig, aber eine herrliche Wanderung zu einem Aussichtspunkt auf die Küste. Wir hatten Glück und kamen kurz vor dem aufziehenden Nebel an und hatten eine wunderschöne Sicht auf die Jurassic Park Landschaft.

Auf dem Rückweg hatten wir wieder den Nieselregen. Am Parkplatz wieder angekommen haben wir nun auch kapiert, weshalb die ganzen einheimischen Familien hier oben waren. Stolz präsentierten sie 3 Wildschweine auf ihren Pickup Trucks. In der Koke State Park Lodge gab es zur Stärkung einen Kaffee und etwas Süßes bevor wir uns zur zweiten Wanderung mit 3 Stunden Gehzeit zum Waimea Canyon Wasserfall im Wamea Canyon aufmachten. Im Dauernieselregen konnte man die schöne Aussicht in den Canyon nur erahnen... :-/ 

Immerhin der Weg war sehr schön und den Wasserfall konnten wir auch sehen. Zurück am Campingplatz kochten wir alle Reste und verbrachten den Abend wieder in unserem Privatpavillon.

Auch die zweite Regennacht hielt das Zelt dicht, so konnten wir morgens trocken aufstehen und wieder im Pavillon frühstücken. Bei der Rückfahrt konnten wir noch einmal den Canyon in seiner vollen Pracht bewundern. Wieder unten an der Küste angekommen gingen wir zum ersten Beachpark und breiteten auf der Wiese unser Zelt und alle nassen Klamotten zum Trocknen aus. Der Anblick war bestimmt witzig... 



Eine Frau kam sogar vorbei und meinte, von weitem sieht es wie ein Flohmarkt aus. ;-) Alles getrocknet und gepackt ging es ab in den Flieger Richtung Big Island...