04.11. bis 10.11.2017 Hawaii: Maui
(ts)
Nun waren wir also schon auf der letzten Insel angekommen. Von Maui hatten wir uns beide viel versprochen, Nicole wollte endlich tauchen und ich auch einmal mountainbiken - mal schauen, ob unsere Erwartungen auch erfüllt wurden...
Nun waren wir also schon auf der letzten Insel angekommen. Von Maui hatten wir uns beide viel versprochen, Nicole wollte endlich tauchen und ich auch einmal mountainbiken - mal schauen, ob unsere Erwartungen auch erfüllt wurden...
Nach der Ankunft mussten wir zuerst einmal wieder unsere Essensvorräte auffüllen und hatten dazu auch gleich einen geeigneten Okö-Supermarkt gefunden, aber zusätzlich mussten wir noch für Gas und eine warme Decke im Walmart vorbeischauen. Die warme Decke war für Nicole, sie hatte sehr große Angst vor der Kälte auf dem Campingplatz "Hosmer Grove" auf der Höhe von 2200m beim Vulkan. Nachdem wir die Einkäufe erledigt hatten, konnten wir aber noch nicht die geplante Fahrt auf der "Road to Hana" angehen. Zuerst musste natürlich noch der obligatorische Café-Stopp her, in Paia hatten wir dazu das optimale Surfer-Café gefunden. Gestärkt ging es jetzt endlich auf die Road to Hana. Mit dem Auto fährt man dabei 2 Stunden auf einer extrem kurvigen Straße durch eine total grüne Landschaft mit vielen Wasserfällen und über 50 einspurigen Brücken an der Küste entlang. Da es stellenweise regnete und die Amis nicht wirklich gute Autofahrer sind, war es schon ein größeres Abenteuer... ;-) Zwischendurch mussten wir öfters anhalten, um die Wasserfälle und die Landschaft zu bestaunen.
Kurz vor dem kleinen Ort Hana lag unser Campingplatz "Waianapanapa State Park" sehr schön direkt am Meer. Es war mit der schönste Platz auf der ganzen Reise. Inzwischen hatte es auch aufgehört zu regnen und wir konnten unser Zelt im Trockenen aufstellen. Wie meistens, gab es auch diesmal zur Aufbau-Belohnung ein Bierchen, wobei wir diesmal im Wasser sogar eine Schildkröte beobachten konnten. Auf dem Campingplatz war übrigens einiges los und viele junge Leute unterwegs, aber unsere Befürchtungen von einer lauten Nacht hatten sich zum Glück nicht bestätigt. Laut war lediglich der starke Regen der auf das Zeltdach niederprasselte. Vor der Zeltnacht konnten wir noch Bekanntschaft mit dem bayrischen Pärchen Melli und Andi schließen, die wir schon beim allerersten Zeltplatz auf Kauai und einen Tag später beim Kanufahren getroffen hatten, aber erst jetzt ins Gespräch kamen. Beim Abendessen leisteten sie uns Gesellschaft und wir konnten einige Reiseerlebnisse austauschen. Da sie kurz vor der Abreise waren, hatten sie uns noch ihre Kerze für den dunklen Zeltplatz beim Vulkan vermacht... :-)
Am nächsten Tag stand nach dem Frühstück am Zelt (es hatte morgens wieder aufgehört zu regnen) eigentlich der erste Besuch im Haleakala Nationalpark (von der Küstenseite her) mit einer Wanderung zu einem Wasserfall an, da wir aber spät dran waren und wegen dem starken Regen in der Nacht der Boden stark aufgeweicht und viel Wasser im Fluss war, haben wir die Wanderung stark gekürzt. Nicht gestrichen hatten wir die Strandbesuche beim "Hamoa Beach" und "Koki Beach", bei dem es ein total leckeres Huli Huli Chicken, eine lokale Spezialität, gab.
Nun ging es auch schon wieder die "Road to Hana" zurück und von der anderen Seite hoch in den Nationalpark zum Campingplatz auf 2200m. Da wir im Zeltaufbauen inzwischen sehr schnell waren, reichte die Zeit noch, um für den Sonnenuntergang hoch zum höchsten Punkt des Vulkans auf 3000m zu fahren. Oben herrschte durch die vielen Autos ein riesiges Verkehrschaos. Jetzt war uns klar, warum es für den Sonnenaufgang inzwischen einen Permit gibt und nur 60 Autos erlaubt sind. Da nun morgens nimmer so viele hoch dürfen, herrschte nun halt dafür abends das Chaos. Wir haben beim etwas tiefergelegenen Visitercenter aber trotzdem einen Parkplatz gefunden und konnten etwas entfernt von der großen Menge den traumhaften Sonnenuntergang über den Wolken zu zweit genießen. :-)
Zurück am Zeltplatz kochten wir noch gemütlich im Kerzenschein - Dank Melli und Andi - und gingen früh ins Zelt, damit wir fit für den Sonnenaufgang und die große Wanderung waren.
Um kurz nach 5:00Uhr klingelte der Wecker und ohne Frühstück ging es gleich auf den halbstündigen Weg nach oben zum Sonnenaufgang, der für ca. 6:30 angekündigt war. Die Decke hatte übrigens nachts und beim Sonnenaufgang gute Dienste geleistet und wir nicht wirklich gefroren. Als wir um 6:10Uhr oben beim Gipfel waren, war schon alles voll mit Menschen. Trotz der Reglementierung auf 60 Autos war sehr viel los. Immerhin gab es diesmal Ordner, die die Parkplätze zugewiesen haben. Wir hätten wegen der großen Menge nichts vom Aufgang gesehen, wenn wir nicht noch ca. 10 min vom Visitorcenter nach oben gelaufen wären. Dort waren wir wieder fast ganz für uns. Das Farbenschauspiel im Krater und der Blick rüber auf die beiden Vulkane der Big Island waren echt der Hammer, wobei für uns der Sonnenuntergang entspannter abgelaufen und somit der schönere Moment war.
Nachdem sich die Menge wieder verzogen hatte, machten wir uns auf die große Wanderung, die auf dem Sliding Sands Trail durch den Krater geführt hatte, mit 20km und am Ende 500hm (auf) und anfangs gut 900hm (ab) war es auch die größte. Die ersten 2 Stunden liefen wir dabei durch die Mondlandschaft hinunter in den Krater. Je länger die Wanderung ging, desto mehr Vegetation gab es. Im Schatten der "Holua Cabin" nach über der Hälfte der Strecke machten wir eine größere Pause und schauten den Nenes (endemische Gänse) zu, bis wir von einer großen Gruppe Japaner vertrieben wurde. Sie waren einfach zu laut und aufgeregt für uns. Bisher ging es fast nur bergab aber nun gab es zum Schluss noch 400hm bergauf zu bewältigen, die uns ewig vorkamen. Die Strecke ging in Serpentinen in einer Buschlandschaft nach oben und war aufgrund der Höhenluft nicht gerade einfach zu laufen. Nach insgesamt 7h und 30min wieder oben angekommen waren wir total platt und mussten uns mit einem Schluck Rum aus dem Flachmann erst einmal stärken... ;-) Anschließend gingen wir zum Hikers Pickup und versuchten wieder zurück zum Auto nach oben zu trampen. Auto für Auto fuhr an uns vorbei, obwohl es extra eine Haltebucht und ein Hinweisschild gab, auf dem Stand, dass hier Wanderer zu ihrem Auto nach oben trampen. Nach gut 20min hatte endlich ein älteres amerikanisches Pärchen ein Erbarmen und nahm uns die 9km und 600hm mit. Wieder zurück am Zeltplatz gab es dann einen Kaffee und später dann ein gemütliches Abendessen bei Lagerfeuer, Rotwein und einem schönen Sternenhimmel.
Nun war auch die letzte unserer 12 Zeltnächte vorbei, insgesamt hatte es super geklappt mit dem Zelt und Spaß hatten wir auch damit... :-) Obwohl wir auch für diesen Morgen eine Permit für den Sonnenaufgang hatten, stand diesmal ausschlafen auf dem Programm, bis um 8 blieben wir im Zelt liegen. Hört sich zwar nicht so lange an, war es aber... ;-) Ein ausgiebiges Frühstück auf dem Zeltplatz und dann ging es hinunter nach Makawao auf 700m Höhe. Eine Canadierin hatte uns am Campingplatz den Mountainbikeverleih "Krank Cycles" empfohlen. Da sie aus DEM Mountainbikerevier Whisler kam und ich schon vorab von "Krank Cycles" gehört hatte, musste ich gleich hin und ein Bike für die kommenenden beiden Tage reservieren. Bei Nicole waren ja zeitgleich die Tauchgänge geplant. Eine interessante Neuigkeit war zudem, dass man doch noch den Skylinetrail vom Gipfel des Vulkans von über 3000m Höhe bis auf ca. 700m Höhe nach unten fahren darf. Der Trail wurde nur für kommerzielle Touren gesperrt. Doch leider hätte ich dann ja ein privates Shuttle nach oben gebraucht und da Nicole nach dem Tauchen nicht über 1000m Höhe gehen durfte, war dies leider nicht möglich. Daher war mein Plan, am ersten Tag den "Makawao Forest Bikepark" und am zweiten Tag die untere Hälfte des Skylinetrails zu machen. Nachdem nun alles geklärt war, ging es nach Wailea an den Strand und abends kochten wir dann in unserem B&B, dass wirklich die 200$ pro Nacht wert war. Es war einfach nur entspannt, sauber und fernab von den Touribunkern an den großen Stränden gelegen. :-)
Für Nicole klingelte um 4:40 der Wecker und um 5Uhr machte sie sich mit dem Auto auf den 40min Weg zum Tauchen. Ich wollte eigentlich pünktlich um 9Uhr mein Bike abholen und in den Bikepark, doch dann kam die bittere Nachricht, dass die Benzinpumpe eines Motors am Tauchboot auf See ausgefallen war und sie deshalb umdrehen mussten. Jetzt hatte sich Nicole schon den ganzen Urlaub sooooo sehr aufs Tauchen gefreut und jetzt sowas... :-/ Nach dem gemeinsamen Frühstück gingen wir daher zusammen zum Bikeshop und Nicole hat angeboten mich ganz nach oben zu shutteln. :-) Im Shop lernten wir dann noch John aus Philadelphia kennen, der eine Mitfahrgelegenheit nach oben gesucht hat. John war Chirurg und auf Dienstreise hier. Nachdem die Räder endlich auf dem Träger montiert waren, stellten wir Johns Auto am Ziel ab und fuhren dann wieder hoch zum Vulkangipfel. Auf dem Weg nach oben wurde der Sprit ganz schön knapp, als hätte nicht der Reiseführer davor gewarnt... :-/ Aber wir kamen gut an und Nicole hat es auch wieder nach unten zur Tankstelle geschafft. John und ich machten uns nun auf die 2300 Tiefenmeter. Was für einen Ausblick! Über den Wolken zu biken, war einfach mega.
Der Weg war zu Beginn durch den tiefen Sand nicht gut zu fahren, wurde aber immer besser und später richtig flowig. John ist öfters in Downhillparks unterwegs und war auch bergauf topfit. Da wir so viel Spaß hatten, haben wir auch die beiden Extraschleifen noch mitgenommen und waren so insgesamt 40km und über 4h unterwegs. Nicole ging noch an den Strand und machte sich später Sorgen, da ich noch nicht da war und im Bikeshop die Rede von 1 h und 30 min bergab die Rede war. Immerhin bekam sie am späten Abend die Nachricht, dass das Boot repariert und somit zumindest der zweite Tauchtag gerettet war. Beim Mexikaner in Makawao gab es abends eine Mega-Portion. Es war zwar sehr lecker, aber wir mussten die Hälfte einpacken lassen.
Diesmal klingelte für uns beide kurz vor 5 Uhr der Wecker, da ich das Auto gebraucht habe und deshalb Nicole zum Tauchen fuhr. Nach dem Frühstück ging ich in den Bikepark. Obwohl ich zwei kleine Stürze hatte, war es auch dort klasse. Durch die Fahrerei war ich allerdings erst um 13:30 Uhr wieder bei Nicole am Strand. Nicoles Tauchgänge am Molokini Crater und einem zweiten Spot waren auch super und sie wurde sogar vom Divemaster als exzellente Taucherin bezeichnet. Gemeinsam ging es noch zum "Big Beach" bei dem Nicole schnorchelte. Auf dem Rückweg nahmen wir einen jungen Tramper mit, schließlich wussten wir ja jetzt, wie schwer es hier ist. Die Rückbank voll mit Sand nahmen wir da gerne in Kauf.
Abends ging es dann in den Nachbarort von Makawao ins Restaurant. Die Empfehlung von Nicoles Mittauchern war sehr gut und wir konnten beide noch einmal leckeren Fisch essen.
Der Abreisetag lief für mich etwas chaotisch ab: Zuerst hatte ich die Tüte mit den Wechselklamotten für den Flug in der Unterkunft vergessen, das aber erst gemerkt, als wir uns schon Richtung Flughafen aufmachen wollten, davor wurde ich am Strand sitzend von einer großen Welle überrascht und zuletzt hatte ich noch Nicoles Lieblingsshampooseife bei der Dusche am Strand liegen lassen. :-/ Tagesüber waren wir noch Lahaina bummeln und hatten uns den Nordwesten Mauis angeschaut. Um 22:30Uhr mussten wir schließlich Abschied nehmen und in den Flieger nach San Francisco einsteigen. Es war für uns beider eine super schöne Zeit auf Hawaii!!! :-)
In San Francisco nutzen wir die 8 Stunden Aufenthalt, um noch einmal in die Stadt zu fahren. Am Ferry Building war ein großer Samstagsmarkt, auf dem die Zeit bei Kaffee und diversen Snacks im Nu vorbei war. Auf dem Markt gab es wirklich alles, auch langsames Fastfood und gefrorene, heiße Schokolade...
Die letzten 9 Flugstunden waren auch ok, so dass wir inzwischen gut im kalten Deutschland gelandet sind. Vielleicht gibt es ja noch ein Fazit... ;-)