15.12. - 20.12.2013 Bolivien: Sucre und Potosi
Mit etwas Verspätung nun auch die Bilder:
(ts)
Mit Sucre haben wir beide wohl eine neue
Lieblingsstadt der Reise gefunden. Mit Großstädten wie Quito, Lima oder La Paz
können wir oft nicht so viel anfangen. Aber Sucre mit 220000 Einwohnern ist ja
ähnlich wie Karlsruhe: es gibt alles was man braucht und zudem ist es
übersichtlich und zu Fuß erreichbar. Da die Hauptstadt auf 2700m liegt, waren
auch die Temperaturen wieder angenehmer.
Die Fahrt von der inoffiziellen (La Paz) zur
offiziellen Hauptstadt Boliviens (Sucre) war trotz den bequemen Liegesitzen
eher einer der schlechtesten Nachtfahrten. Der Bus hatte keine Toilette, bzw.
sie war angeblich defekt und wurde nicht aufgeschlossen. Nach 3 Stunden mussten
mehrere - auch ich, aber der Busfahrer machte erstmal keine Anstalten
anzuhalten und bequemte sich erst nach 3,5 Stunden dazu. Nicole und ich sind
schnell aus dem Bus gestürmt. Als Nicole noch auf der Suche nach einer Toilette
war und ich auf dem Rückweg, fuhr der ignorante Busfahrer los. Nicoles Urschrei
und mein Spurt hinter dem Bus brachte ihn immerhin dazu, nach 100m wieder
anzuhalten. Außer uns fehlte noch ein weiterer Tourist... Die Fahrt wieder
aufgenommen ging es wieder 2,5 Stunden bis zur nächsten Pause und die letzten
6,5 Stunden wurden durchgefahren. :-(
In Sucre angekommen, wurde unsere Laune durch
die Begrüßung des auserkorenen Hostels gleich um Welten besser. Das von einer
schweizer Familie geführte "La Dolce Vita" war sauber, billig (10€
pro Nacht) und die Mutter der Familie erklärte einem Anhand des Stadtplans
wirklich die komplette Stadt - eindeutig Preis-Leistungs-Sieger unserer
bisherigen Unterkünfte! :-)
Gut gelaunt konnten wir mit dem Stadtrundgang
starten, der Hauptplatz mit den vielen weißen Kolonialgebäuden wurde zuerst
bestaunt.
Ein Museum über die Geschichte Boliviens stand als nächstes an. Bei der Führung lernte man u.a. Simon Bolívar, den Namensgeber des Landes, und General Sucre, den Namensgeber der Stadt, näher kennen. Beide waren maßgeblich an der Befreiung Südamerikas von der spanischen Besetzung beteiligt. Auf dem Weg zurück zum Hostel kauften wir noch im Supermarkt und auf dem Markt reichlich zu Essen ein, schließlich hatte das Hostel auch eine gut ausgestattete Gästeküche. Besonders Nicole freute sich auf das selbst zubereitete Frühstück und das Abendessen mit reichlich Salat an zweiten Tag. Am Mittag besuchten wir ein Fußballspiel der ersten bolivianischen Liga: Universitario Sucre gegen Nacional Potosí hieß die Paarung. Das Stadion war nur halb voll und auch die Stimmung war mäßig... Nicole musste keine Eintritt zahlen, da Frauen frei sind. Erinnerte alles an die deutsche Kreisklasse. Auch das Spielniveau war nicht viel besser. Die wenigen Polizisten waren die ganze Zeit damit beschäftigt, das Alkoholverbot durchzusetzen. Witzig war, wen Nicole als Nebenmann bekommen hatte. Gegensätze ziehen sich halt an... ;-)
Ein Museum über die Geschichte Boliviens stand als nächstes an. Bei der Führung lernte man u.a. Simon Bolívar, den Namensgeber des Landes, und General Sucre, den Namensgeber der Stadt, näher kennen. Beide waren maßgeblich an der Befreiung Südamerikas von der spanischen Besetzung beteiligt. Auf dem Weg zurück zum Hostel kauften wir noch im Supermarkt und auf dem Markt reichlich zu Essen ein, schließlich hatte das Hostel auch eine gut ausgestattete Gästeküche. Besonders Nicole freute sich auf das selbst zubereitete Frühstück und das Abendessen mit reichlich Salat an zweiten Tag. Am Mittag besuchten wir ein Fußballspiel der ersten bolivianischen Liga: Universitario Sucre gegen Nacional Potosí hieß die Paarung. Das Stadion war nur halb voll und auch die Stimmung war mäßig... Nicole musste keine Eintritt zahlen, da Frauen frei sind. Erinnerte alles an die deutsche Kreisklasse. Auch das Spielniveau war nicht viel besser. Die wenigen Polizisten waren die ganze Zeit damit beschäftigt, das Alkoholverbot durchzusetzen. Witzig war, wen Nicole als Nebenmann bekommen hatte. Gegensätze ziehen sich halt an... ;-)
Am zweiten Tag in Sucre hatte ich nach dem
Aufstehen einen kleinen Kater, sollte dieser wirklich von den 2 Starkbier
kommen, die ich zum Abendessen trank?! Gegen Mittag war er verflogen und wir
konnten uns auf den Weg zum Aussichtspunkt machen.
Direkt darunter gab es ein nettes italienisches Café, bei dem wir wieder einmal Daryl, unser schweizer Freund von der Stahlratte, getroffen haben. Witzig war, dass wir seit dem letzten Treffen in Nasca fast die gleichen Dinge erlebt haben. Zurück in der Stadt erkundigten wir uns nach einer Motorradtour. Sie hörte sich klasse an, so dass wir sie für den Folgetag fest eingeplant haben, falls das Wetter passt. Interessant ist, dass man hier für die 200ccm Geländemaschinen zumindest inoffiziell keinen Führerschein braucht. Abends zauberte Nicole in der Gästeküche eine Gemüse-Käse-Soße zu den Nudeln, dazu einen Salat und einen bolivianischen Weißwein. Lecker!!!
Direkt darunter gab es ein nettes italienisches Café, bei dem wir wieder einmal Daryl, unser schweizer Freund von der Stahlratte, getroffen haben. Witzig war, dass wir seit dem letzten Treffen in Nasca fast die gleichen Dinge erlebt haben. Zurück in der Stadt erkundigten wir uns nach einer Motorradtour. Sie hörte sich klasse an, so dass wir sie für den Folgetag fest eingeplant haben, falls das Wetter passt. Interessant ist, dass man hier für die 200ccm Geländemaschinen zumindest inoffiziell keinen Führerschein braucht. Abends zauberte Nicole in der Gästeküche eine Gemüse-Käse-Soße zu den Nudeln, dazu einen Salat und einen bolivianischen Weißwein. Lecker!!!
Nach dem Frühstück am dritten Tag machte ich
mich gleich auf dem Weg, um die Motorradtour zu buchen. Aber leider waren schon
alle Motorräder verliehen. Auch die beiden anderen Veranstalter hatte keine
mehr... :-( Als Ersatz besuchten wir den
Friedhof. Dort angekommen, standen gleich mehrere Jungs Schlange, die uns eine
Führung anboten. Wir wählten einen aus und waren echt erstaunt, wie viel er
über die Gräber und Mausoleen erzählen konnte. Zurück im Zentrum gabs Café und
Kuchen und Daryl kam natürlich auch wieder zufällig dazu...
Ein letztes leckeres Frühstück und schon
mussten wir Abschied nehmen von dem klasse Hostel "La Dolce Vita" und
der neuen Lieblingsstadt "Sucre". Mit dem Bus ging es in 3 Stunden
nach Potosí, die Silberstadt mit 150000 Einwohnern liegt auf über 4000m Höhe.
Sie schimpft sich somit die höchstgelegene Großstadt der Welt. Wir haben uns im
Vorfeld gegen eine Besichtigung der Minen entschieden, da selbst heute die
Arbeitsbedingungen der 11000 Kumpels immer noch sehr sehr schlecht sind. Wie
wir bei einer Führung durch ein Museum erfuhren, sterben heute noch jährlich 45
Minenarbeiter in den 120 Minen. :-(
Nach der Ankunft mussten wir uns erst wieder
umgewöhnen, weder das Hostel noch die Stadt konnten mit dem jeweiligen
Vorgänger mithalten. Potosí war nicht so modern und strukturiert wie Sucre und
das neue Hotel nicht so sauber und auch der Service schlechter. Immerhin haben
wir beim Stadtrundgang ein nettes Café, auf der Dachterrasse einer Kirche,
gefunden.
Wir waren die einzigen Gäste und tranken einen "Mate de Coca", um uns an die Höhe zu gewöhnen. Wir sind immer noch skeptisch, ob "Coca" wirklich bei der Angewöhnung an die Höhe hilft, aber die Einheimischen schwören darauf: Sie trinken ständig Mate de Coca und kauen die Coca-Blätter... :-) Nachdem wir in Sucre keinen Erfolg hatten, wollten wir nun hier endlich eine Motorradtour buchen. Trekking haben wir aufgrund des Wetters sowieso bereits abgeschrieben. Leider blieb die Suche danach erfolglos... Zu guter Letzt gab es aber wieder eine Mountainbiketour... Nicole wird hier noch zum Downhillprofi! ;-)
Wir waren die einzigen Gäste und tranken einen "Mate de Coca", um uns an die Höhe zu gewöhnen. Wir sind immer noch skeptisch, ob "Coca" wirklich bei der Angewöhnung an die Höhe hilft, aber die Einheimischen schwören darauf: Sie trinken ständig Mate de Coca und kauen die Coca-Blätter... :-) Nachdem wir in Sucre keinen Erfolg hatten, wollten wir nun hier endlich eine Motorradtour buchen. Trekking haben wir aufgrund des Wetters sowieso bereits abgeschrieben. Leider blieb die Suche danach erfolglos... Zu guter Letzt gab es aber wieder eine Mountainbiketour... Nicole wird hier noch zum Downhillprofi! ;-)
Um 8:30 Uhr wurden wir von 3 Guides abgeholt.
Es war eine Privattour mit dem Fahrer und den beiden Guides. Zuerst ging es
hoch mit dem Geländewagen auf die halbe Höhe (4400m) des Cerro Rico (4800m).
Der Berg ist mit Stollen durchlöchert wie ein schweizer Käse... Auf
Schotterpiste ging es dann runter auf 3800m und anschließend auf Asphalt wellig
weiter bis zur heißen Therme "Ojo de Inca", ein Vulkankrater gefüllt
mit 35 Grad warmen Wasser. Sobald es ein wenig bergauf ging, ließ sich Andrés,
ein Guide, immer zurückfallen und vom Geländewagen ziehen. Faules Stück! Die
heißen Therme waren ideal zum Entspannen nach der 32km Radtour. ;-) Die Tour
war ein guter Zeitvertreib und die Landschaft mal wieder komplett anders und
beeindruckend.
Zurück in der Stadt besuchten wir nach dem
obligatorischen Café mit Kuchen das Museum über die Geschichte des Silbers in
Potosí. In dem Museum wurden bis vor 50 Jahren noch die Silbermünzen des Landes
hergestellt.
Es war ganz schön abwidernd zu sehen, wie die Spanier zur Kolonialzeit die indigene Bevölkerung und afrikanische Sklaven zum Abbau des Silbers missbrauchten. Laut Schätzungen kamen dabei mehrere Millionen Menschen um. Erst vor wenigen Jahren wurde vor der Küste Floridas ein spanisches Handelsschiff auf dem Meeresgrund entdeckt, das Silber und Gold aus Potosí im Wert von 300 Millionen Dollar geladen hatte. Die großzügigen Amis gaben ganze 2 Münzen zurück an die Stadt Potosí... ;-)
Es war ganz schön abwidernd zu sehen, wie die Spanier zur Kolonialzeit die indigene Bevölkerung und afrikanische Sklaven zum Abbau des Silbers missbrauchten. Laut Schätzungen kamen dabei mehrere Millionen Menschen um. Erst vor wenigen Jahren wurde vor der Küste Floridas ein spanisches Handelsschiff auf dem Meeresgrund entdeckt, das Silber und Gold aus Potosí im Wert von 300 Millionen Dollar geladen hatte. Die großzügigen Amis gaben ganze 2 Münzen zurück an die Stadt Potosí... ;-)
Nachdem Nicole auf dem Markt gleich
hoffentlich noch etwas warmes zum Anziehen findet, geht es mit dem Bus weiter
nach Uyuni. Dort wartet eine 3 tätige Tour durch den größten, ausgetrockneten
Salzsee der Erde auf uns. Nachts soll es dort Temperaturen bis minus 25 Grad
geben. Brrrrrrr! Am 23. Dezember endet die Tour in San Pedro de Atacama
(Chile). Dort wollen wir die Weihnachtstage verbringen. Wir hoffen, ihr habt
dafür alle Vorbereitungen schon abgeschlossen...
@ Christian R.: Immer wenn ich im Sattel
sitze, merke ich schon wie mir das Mountainbiken fehlt. Da November bis Februar
daheim noch nie die großen Bikemonate waren, liegt es nicht in den Top 5...
Aber halte dir im April trotzdem ein Wochenende frei, da können wir wieder
gemeinsam eine Runde drehen!!! Gruß Tobias
Hallo ihr,
AntwortenLöschenschön zu hören, dass euer Plan B (Städtetrips statt Trekkingtour) doch noch schön war, zumindest in Sucre. Bin gespannt, was ihr von eurem Wüstentrip berichtet.
Und dann die Weihnachtsfeiertage: gibt´s in Chile auch Weihnachten? Wie feiern die dort? Bekommt ihr irgendwas mit? Hoffe ihr könnt mich (und evtl. noch andere) Unwissende im nächsten Eintrag dazu aufklären.
Viele Grüße
Miriam