29. Januar 2014

... Neuseeland!!!

21.01. - 28.01.2014 Auckland, Christchurch und der Süden

(ts)
Nun haben wir schon die ersten Tage bei den Kiwis hinter uns und es ist mal wieder an der Zeit ein paar Zeilen zu schreiben... :-)

Den 13 Stunden Flug von Santiago nach Auckland haben wir gut überstanden. Wir sind zwar mit 45 Minuten Verspätung losgeflogen, aber trotzdem 30 Minuten früher als geplant angekommen. Der Pilot hat also ganz schön Gas gegeben... ;-)

Der Flughafen von Auckland war um 4 Uhr morgens noch menschenleer, so konnten wir rasch unseren Einreisestempel abholen und unsere Wanderschuhe prüfen lassen: Die Einfuhrbestimmungen in Neuseeland sind extrem streng, selbst dreckige Wanderschuhe müssen draußen bleiben. Die Dame an der Gepäckkontrolle zeigte sich aber bei unseren Schuhen beeindruckt, wie sauber sie sind. So ist es, wenn man im Regen wandert. :-)
Bei Nieselregen saßen wir nun an der Bushaltestelle des Flughafens und warten mit einem Café auf den ersten Bus des Tages, der in die Innenstadt fährt. Als der Ticketschalter öffnete, versprach der Verkäufer, dass sich das Wetter im Laufe des Tages bessert und gut bleibt. Im Zentrum angekommen bezogen wir gleich unser Hostel. Klasse, dass es mit dem Einchecken um 6 Uhr morgens über den Nachtwächter des Hotels geklappt hat. Der arme war ganz schön redselig, wahrscheinlich saß er die ganze Nacht nur da und hat Däumchen gedreht.
Nun schnell ein paar organisatorische und alltägliche Dinge wie telefonieren und Wäsche waschen erledigt, einen teuren aber sehr guten Café getrunken und den im Lonely Planet beschriebenen Stadtrundgang gestartet. Der Ticketverkäufer hatte recht, denn der Regen hörte größtenteils auf und es kam hin und wieder die Sonne durch. Beim Überqueren der Straßen hatten wir dann gleichen einige Probleme, mal schauen wie lange es geht, bis wir uns an den Linksverkehr gewöhnen. Man schaut immer zuerst nach links, aber die Autos kommen von rechts. Wir hätten beide nicht gedacht, dass dies so ein Problem darstellt. Wie soll es denn erst werden, wenn wir den Camper haben... :-\
Auf dem Rundgang konnten wir im Secondhand Buchladen einen aktuellen englischen Reiseführer finden, die perfekte Ergänzung zu unserem deutschen Lonely Planet von 2009, den wir in Santiago ertauscht hatten. Zahlreiche Karten und Infomaterial gab es anschließend gratis beim neuseeländischen Automobilclub, der eine Kooperation mit unserem ADAC hat. Endlich macht sich die Mitgliedschaft mal bezahlt...
Nicoles Traum war es ja schon immer, ein Café/Eisdiele in Neuseeland zu eröffnen. Wenn man aber so durch Auckland schlendert und wirklich jedes zweite Gebäude ein Café beinhaltet und die Qualität auch noch gut erscheint, kann Nicole ihren Traum wohl doch nicht umsetzen. Zum Gluck für mich!!! :-)
Unser Abendessen gabs in einer der vielen Essenshallen der Stadt. Wir hatten uns für die asiatische Halle entschieden und wurden nicht enttäuscht. Ein richtiges Restaurant ist hier deutlich teurer wie in Deutschland und wollten wir uns nicht leisten. Zurück im Hostel planten wir noch die folgenden Tage und kämpften gegen die Müdigkeit an. Um 21Uhr schliefen wir dann doch ein, aber nach der chilenischen Zeit war dies ja schon 5Uhr morgens...

Nach dem Frühstück gings mit dem Flieger auf die Südinsel nach Christchurch. Unser ausgewähltes Appartment-Hostel war zwar nicht das billigste, aber extrem gut ausgestattet. Klasse Zimmer mit kleiner Küchenzeile, eigener French Press zum Café machen und super Gemeinschaftsküche aus Edelstahl!

Nach dem Einchecken machten wir uns gleich auf dem Weg in den Supermarkt. Was für ein Erlebnis: Nach über drei Monaten Reise endlich mal wieder ein richtiger Supermarkt, der auch mit den deutschen mithalten kann. Eigentlichen wollten wir nur fürs Kochen und Frühstücken einkaufen, aber am Ende war der Einkaufswagen voll. ;-)
Nun liefen wir zur Touriinfo im botanischen Garten einmal quer durch die Stadt. Wir waren extrem überrascht wie stark die Erdbebenserie von 2010 und 2011 noch präsent war. Überfall gestützte Fassaden, leere Plätze, halb zerfallene Häuser, abgesperrte Bereiche, ...


Aber auch an jeder Ecke Gerüste und Baukrähne, die den Wiederaufbau zeigen. Im Lonely Planet von 2009 war noch ein Stadtrundgang beschrieben, doch z.B. die damalige Einkaufsmeile war zwar begehbar, aber alle Gebäude einsturzgefährdet und abgeriegelt. Auch das Wahrzeichen der Stadt, die Kathedrale, war größtenteils eingestürzt. Das historische Zentrum hatte es bei den Erdbeben wohl am schlimmsten getroffen. :-( Zurück im Appartement kochten wir wieder gemütlich und tranken neuseeländisches Bier.

Jetzt gab es erstmals wieder ein richtig ausgiebiges, selbst zubereitetes Frühstück, wir mussten ja unsere ganzen Einkäufe verwerten... :-) Danach stand Shopping in der Re:start Mall, einem aus Containern bestehendem Einkaufsviertel, an.
Die Leute in Christchurch sind sehr kreativ und erfinderisch beim Wiederaufbau der Stadt. Beim DOC-Infostand (Departement of Conservation, dem staatlichen Naturfreundeverein) holten wir noch ein paar Infos zum Wetter und der geplanten Wanderung für den Folgetag ein, bevor es auf dem Straßenkünstlerfestival noch Schwarzwaldwaffeln gab. Der Standinhaber war zwar Neuseeländer, sprach aber fließend Deutsch. Er war schon öfters im Schwarzwald unterwegs und hat dort etliche Freunde. Wir sind halt symbadisch!!! :-)

Und wieder begann der Tag mit einem großen Frühstück! :-) Dann ging es aber schnell mit dem Taxi zur Campervermietung, dort wartete schon unser Campervan, ein "Mazda Koru 2 Berth" auf uns.
Schnell die formellen Sachen erledigt und schon ging die Fahrt mit unserem Camper los. Zuerst natürlich zum Supermarkt wir wollten den Kühlschrank ja gleich ordentlich füllen. Die Neuseeländer scheinen was Lebensmittel angeht auch sehr modern zu sein, hier gibt es fast ausschließlich frische und qualitativ gute Sachen. Tendenziell aber teurer als bei uns. :-\  "Pak`n Save" heißt übrigens unser bevorzugter Supermarkt, scheint ein Aldi der Kiwis zu sein. ;-)
Nach dem Supermarktstopp ging es gleich weiter ins Landesinnere, wir wollten dort noch eine vierstündige Wanderung zur Einstimmung machen. Die "Rakaia Gorge"-Wanderung erpuppte sich auch als die richtige Wahl. An einem blau leuchtentem Fluss ging es taleinwärts durch die herrliche Natur. Wir schaften die Runde sogar in 3 Stunden Gehzeit, hoffentlich laufen alle geplanten Wanderungen so gut.
Unser Nachtquartier schlugen wir in einem kleinem schnuckligen Campingplatz in der 1200 Seelen Gemeinde Methven auf. Und nach dem Käsevesper mit neuseeländischen Rotwein konnten wir dort sehr gut die erste Nacht im Camper schlafen.

Bei schönem Wetter ging es nun weiter ins Bergland. Wir hatten Glück und konnten den Mount Cook, den höchsten Berg Neuseelands, erblicken.
Überall auch blau leuchtende Stauseen, die  zusammen ein fünftel des Stroms des Landes erzeugen. Beim Stopp unterwegs in einer Brauerei, bekamen wir einen Campingplatz in Twizel empfohlen. Der "Lake Tekapo" und die gleichnamige Stadt seien zu touristisch und es reicht ein kurzer Besuch, meinte der Braumeister. Und so war es auch, die kleine malerische "Church of the Good Shepherd" und der See waren zwar nett, aber wir waren auch wieder froh, als wir weiter fahren konnten. In unserem neuen Ziel Twizel angekommen, erblickten wir ein kleines Dorffest zu Ehren von Lachs und Wein. Es war interessant zu sehen, wie ausgelassen die Neuseeländer tanzten und feierten. Und das auf einem Fest, dass mittags um 5 endete. Der Campingplatz war riesig und zweckmäßig.

Für heute war eigentlich früh aufstehen und eine kleine Wanderung am Fuße des "Mount Cook" geplant, aber das Wetter wollte nicht mitspielen, so schliefen wir aus und machten uns anschließend auf den Weg zurück an die Küste. Auch bei der Ankunft in Oamaru regnete es noch, so dass wir die Altstadt links liegen ließen und lediglich in der Touriinfo und bei der im ganzen Land bekannten Käserei einen Stopp einlegten. Wenn der Käse nicht so teuer gewesen wäre, hätten wir nach der Kostprobe wohl den halben Laden aufgekauft. :-)
Trotz Regen wollten wir wenigstens die "Moreaki Boulders" 30km südlich von Oamaru besuchen. Und siehe da, pünktlich zur Ankunft hörte es auf. Die "Moeraki Boulders" sind große, runde Felsen, die wie Murmeln am Strand liegen. Beeindruckend wie groß und exakt rund die Teile sind.

In Waikouaiti schlugen wir unsere "Zelte auf", der Campingplatz war nur durch eine Düne vom Ozean getrennt.

Morgens nach dem Frühstück ging es zuerst erst über die Düne zum Ozean. Schließlich hatten wir viel besseres Wetter als am Vortag... :-) Dann fuhren wir nach Dunedin, eine schottisch geprägte Studentenstadt mit einer richtig schönen Altstadt.
Nach dem hervorragenden Café, in einem Café mit eigener Rösterei und der Organisation der restlichen benötigten Straßenkarten beim Automobilclub ging es weiter auf die "Otago Peninsula" Halbinsel - die schönste Strecke bisher. Am Zipfel der Insel sahen wir einen Albatros fliegen und einige Seelöwen spielen. Zu der ausgesuchten Wanderung hatten wir nun auch die erste längere Schotterpiste zu bewältigen. Da die Zeit knapp wurde, kürzten wir die Wanderung auf einen kurzen Spaziergang zum Aussichtspunkt ab.
Von der Halbinsel zurück stand in Dunedin noch ein Supermarktbesuch an. Ihr werdet es nicht glauben, aber Nicole musste tatsächlich ans Auto laufen und ihren Ausweis holen, damit der junge Kassierer ihr Wein verkaufte. Wenn wir den Kassierer verstanden haben, gibt es Alkohol in NZ erst ab 25! :-)
Nun war 18 Uhr und wir wollten noch so weit auf der "Southern Senic Route" in Süden fahren, bis wir einen schönen Platz mit öffentlichen Toiletten finden, bei dem Campen erlaubt ist. Gleich zu Beginn kamen wir auch an zwei schönen Plätzen durch, aber es war uns noch zu früh. Anschließend kam die lange Durststrecke. :-(  Dann wurde es dunkel und wir fuhren immernoch. Ein ausgeschriebener Campingplatz war nimmer existent und auf dem Weg zum auserwählten DOC-Campingplatz haben wir uns verfahren. :-(  Um 23 Uhr nach einer langen Fahrt auf Schotter kamen wir endlich am DOC-Platz an, der direkt am Meer liegt. Wir tranken nach dem ganzen Stress noch ein Gläschen Wein und vesperten etwas Käse, bevor es ins Bett ging.

Der Morgen ließ die Strapazen vom Abend schnell vergessen, einfach herrlich mit dem Camper direkt am Meer aufzuwachen.
Mit einer Tasse Café setzten wir uns an den Strand und beobachteten einen Surfer. So könnte jeder Tag starten!  Die nahen Wasserfälle und Jacks Blowhole, ein großes Loch, dass 200m vom Meer entfernt ist und über einen Tunnel verbunden ist, schauten wir als nächstes an. Weiter an der Küste entlang ging es an vielen Bilderbuch Stränden mit direkt anschließendem Weideland mit Schafen vorbei. So stellt man sich NZ vor...
Da es uns am Curio Bay so gut gefallen hat und wir nicht nochmal den gleichen Fehler machen wollten, bezogen wir gleich den Campingplatz. Nicole hüpfte gleich ins kalte Wasser (13,4 Grad), als sie von Delfinen hörte. Und siehe da, vier Hektordelfine schwamen gleich zu ihr und begrüßten sie. Einfach klasse die Natur hier! Mit den Pinguinen hatten wir weniger Glück und konnten nur einen aus weiter Entfernung beobachten, aber da gab es ja in Chile genügend.  ;-)

Wie ihr seht, wird es uns auch in NZ nicht langweilig. Die wenigen Kommentare in letzter Zeit machen wir am Fasentstress fest. Wäre super, wenn ihr trotzdem Zeit findet und mal wieder von euch hören lässt!

2 Kommentare:

  1. Hey,

    nachdem ich etwas aufholen musste mit eurem Blog lesen über die Weihnachtsferien bin ich nun up2date und wunderte mich schon wieso da solange nix geht. ;)
    Sieht ganz nett aus da, aber anscheinend auch nicht immer ganz so warm, wenn man eure Kleidung teilweise sieht. Vergesst die Motorrad Tour nicht, soll richtig gut sein.

    Grüße
    Matthias

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Ihr Beiden,

    War wieder mal schön etwas über eure Reiseunternehmungen zu erfahren. Bei uns ist
    alles bestens. So langsam bestimmt das närrische Treiben unseren Terminplan.
    Am WE geht es nach Schweighausen. Böse Erinnerungen werden wach....( gell Nicole ).
    Mama geht auch mit. ( Als Fan der Jockele).
    Euch weiterhin viel Spaß und bleibt Verletzungsfrei.

    L.G. Papa

    Übrigens, habe gar nicht gewusst das Du nach NZ Auswandern willst.
    Wenn das Klappt dann denk an mich, wir machen dann noch eine Cocktail-Bar
    dazu, ich mach den Barkeeper, dann ist der Erfolg perfekt und besser könnte ich mir
    die letzten Jahre vor der Rente nicht vorstellen. Also, nach geeigneten
    Lokalitäten Ausschau halten..

    AntwortenLöschen