21.01. - 28.01.2014 Auckland, Christchurch und der Süden
(ts)
Nun haben wir schon die ersten Tage bei den Kiwis hinter uns und es ist mal wieder an der Zeit ein paar Zeilen zu schreiben... :-)
Den 13 Stunden Flug von Santiago nach Auckland haben wir gut überstanden. Wir sind zwar mit 45 Minuten Verspätung losgeflogen, aber trotzdem 30 Minuten früher als geplant angekommen. Der Pilot hat also ganz schön Gas gegeben... ;-)
Der Flughafen von Auckland war um 4 Uhr morgens noch menschenleer, so konnten wir rasch unseren Einreisestempel abholen und unsere Wanderschuhe prüfen lassen: Die Einfuhrbestimmungen in Neuseeland sind extrem streng, selbst dreckige Wanderschuhe müssen draußen bleiben. Die Dame an der Gepäckkontrolle zeigte sich aber bei unseren Schuhen beeindruckt, wie sauber sie sind. So ist es, wenn man im Regen wandert. :-)
Bei Nieselregen saßen wir nun an der Bushaltestelle des Flughafens und warten mit einem Café auf den ersten Bus des Tages, der in die Innenstadt fährt. Als der Ticketschalter öffnete, versprach der Verkäufer, dass sich das Wetter im Laufe des Tages bessert und gut bleibt. Im Zentrum angekommen bezogen wir gleich unser Hostel. Klasse, dass es mit dem Einchecken um 6 Uhr morgens über den Nachtwächter des Hotels geklappt hat. Der arme war ganz schön redselig, wahrscheinlich saß er die ganze Nacht nur da und hat Däumchen gedreht.
Nun schnell ein paar organisatorische und alltägliche Dinge wie telefonieren und Wäsche waschen erledigt, einen teuren aber sehr guten Café getrunken und den im Lonely Planet beschriebenen Stadtrundgang gestartet. Der Ticketverkäufer hatte recht, denn der Regen hörte größtenteils auf und es kam hin und wieder die Sonne durch. Beim Überqueren der Straßen hatten wir dann gleichen einige Probleme, mal schauen wie lange es geht, bis wir uns an den Linksverkehr gewöhnen. Man schaut immer zuerst nach links, aber die Autos kommen von rechts. Wir hätten beide nicht gedacht, dass dies so ein Problem darstellt. Wie soll es denn erst werden, wenn wir den Camper haben... :-\
Auf dem Rundgang konnten wir im Secondhand Buchladen einen aktuellen englischen Reiseführer finden, die perfekte Ergänzung zu unserem deutschen Lonely Planet von 2009, den wir in Santiago ertauscht hatten. Zahlreiche Karten und Infomaterial gab es anschließend gratis beim neuseeländischen Automobilclub, der eine Kooperation mit unserem ADAC hat. Endlich macht sich die Mitgliedschaft mal bezahlt...
Nicoles Traum war es ja schon immer, ein Café/Eisdiele in Neuseeland zu eröffnen. Wenn man aber so durch Auckland schlendert und wirklich jedes zweite Gebäude ein Café beinhaltet und die Qualität auch noch gut erscheint, kann Nicole ihren Traum wohl doch nicht umsetzen. Zum Gluck für mich!!! :-)
Unser Abendessen gabs in einer der vielen Essenshallen der Stadt. Wir hatten uns für die asiatische Halle entschieden und wurden nicht enttäuscht. Ein richtiges Restaurant ist hier deutlich teurer wie in Deutschland und wollten wir uns nicht leisten. Zurück im Hostel planten wir noch die folgenden Tage und kämpften gegen die Müdigkeit an. Um 21Uhr schliefen wir dann doch ein, aber nach der chilenischen Zeit war dies ja schon 5Uhr morgens...
Nach dem Frühstück gings mit dem Flieger auf die Südinsel nach Christchurch. Unser ausgewähltes Appartment-Hostel war zwar nicht das billigste, aber extrem gut ausgestattet. Klasse Zimmer mit kleiner Küchenzeile, eigener French Press zum Café machen und super Gemeinschaftsküche aus Edelstahl!
Nach dem Einchecken machten wir uns gleich auf dem Weg in den Supermarkt. Was für ein Erlebnis: Nach über drei Monaten Reise endlich mal wieder ein richtiger Supermarkt, der auch mit den deutschen mithalten kann. Eigentlichen wollten wir nur fürs Kochen und Frühstücken einkaufen, aber am Ende war der Einkaufswagen voll. ;-)
Nun liefen wir zur Touriinfo im botanischen Garten einmal quer durch die Stadt. Wir waren extrem überrascht wie stark die Erdbebenserie von 2010 und 2011 noch präsent war. Überfall gestützte Fassaden, leere Plätze, halb zerfallene Häuser, abgesperrte Bereiche, ...
Aber auch an jeder Ecke Gerüste und Baukrähne, die den Wiederaufbau zeigen. Im Lonely Planet von 2009 war noch ein Stadtrundgang beschrieben, doch z.B. die damalige Einkaufsmeile war zwar begehbar, aber alle Gebäude einsturzgefährdet und abgeriegelt. Auch das Wahrzeichen der Stadt, die Kathedrale, war größtenteils eingestürzt. Das historische Zentrum hatte es bei den Erdbeben wohl am schlimmsten getroffen. :-( Zurück im Appartement kochten wir wieder gemütlich und tranken neuseeländisches Bier.
Jetzt gab es erstmals wieder ein richtig ausgiebiges, selbst zubereitetes Frühstück, wir mussten ja unsere ganzen Einkäufe verwerten... :-) Danach stand Shopping in der Re:start Mall, einem aus Containern bestehendem Einkaufsviertel, an.
Die Leute in Christchurch sind sehr kreativ und erfinderisch beim Wiederaufbau der Stadt. Beim DOC-Infostand (Departement of Conservation, dem staatlichen Naturfreundeverein) holten wir noch ein paar Infos zum Wetter und der geplanten Wanderung für den Folgetag ein, bevor es auf dem Straßenkünstlerfestival noch Schwarzwaldwaffeln gab. Der Standinhaber war zwar Neuseeländer, sprach aber fließend Deutsch. Er war schon öfters im Schwarzwald unterwegs und hat dort etliche Freunde. Wir sind halt symbadisch!!! :-)
Und wieder begann der Tag mit einem großen Frühstück! :-) Dann ging es aber schnell mit dem Taxi zur Campervermietung, dort wartete schon unser Campervan, ein "Mazda Koru 2 Berth" auf uns.
Schnell die formellen Sachen erledigt und schon ging die Fahrt mit unserem Camper los. Zuerst natürlich zum Supermarkt wir wollten den Kühlschrank ja gleich ordentlich füllen. Die Neuseeländer scheinen was Lebensmittel angeht auch sehr modern zu sein, hier gibt es fast ausschließlich frische und qualitativ gute Sachen. Tendenziell aber teurer als bei uns. :-\ "Pak`n Save" heißt übrigens unser bevorzugter Supermarkt, scheint ein Aldi der Kiwis zu sein. ;-)
Nach dem Supermarktstopp ging es gleich weiter ins Landesinnere, wir wollten dort noch eine vierstündige Wanderung zur Einstimmung machen. Die "Rakaia Gorge"-Wanderung erpuppte sich auch als die richtige Wahl. An einem blau leuchtentem Fluss ging es taleinwärts durch die herrliche Natur. Wir schaften die Runde sogar in 3 Stunden Gehzeit, hoffentlich laufen alle geplanten Wanderungen so gut.
Unser Nachtquartier schlugen wir in einem kleinem schnuckligen Campingplatz in der 1200 Seelen Gemeinde Methven auf. Und nach dem Käsevesper mit neuseeländischen Rotwein konnten wir dort sehr gut die erste Nacht im Camper schlafen.
Bei schönem Wetter ging es nun weiter ins Bergland. Wir hatten Glück und konnten den Mount Cook, den höchsten Berg Neuseelands, erblicken.
Überall auch blau leuchtende Stauseen, die zusammen ein fünftel des Stroms des Landes erzeugen. Beim Stopp unterwegs in einer Brauerei, bekamen wir einen Campingplatz in Twizel empfohlen. Der "Lake Tekapo" und die gleichnamige Stadt seien zu touristisch und es reicht ein kurzer Besuch, meinte der Braumeister. Und so war es auch, die kleine malerische "Church of the Good Shepherd" und der See waren zwar nett, aber wir waren auch wieder froh, als wir weiter fahren konnten. In unserem neuen Ziel Twizel angekommen, erblickten wir ein kleines Dorffest zu Ehren von Lachs und Wein. Es war interessant zu sehen, wie ausgelassen die Neuseeländer tanzten und feierten. Und das auf einem Fest, dass mittags um 5 endete. Der Campingplatz war riesig und zweckmäßig.
Für heute war eigentlich früh aufstehen und eine kleine Wanderung am Fuße des "Mount Cook" geplant, aber das Wetter wollte nicht mitspielen, so schliefen wir aus und machten uns anschließend auf den Weg zurück an die Küste. Auch bei der Ankunft in Oamaru regnete es noch, so dass wir die Altstadt links liegen ließen und lediglich in der Touriinfo und bei der im ganzen Land bekannten Käserei einen Stopp einlegten. Wenn der Käse nicht so teuer gewesen wäre, hätten wir nach der Kostprobe wohl den halben Laden aufgekauft. :-)
Trotz Regen wollten wir wenigstens die "Moreaki Boulders" 30km südlich von Oamaru besuchen. Und siehe da, pünktlich zur Ankunft hörte es auf. Die "Moeraki Boulders" sind große, runde Felsen, die wie Murmeln am Strand liegen. Beeindruckend wie groß und exakt rund die Teile sind.
In Waikouaiti schlugen wir unsere "Zelte auf", der Campingplatz war nur durch eine Düne vom Ozean getrennt.
Morgens nach dem Frühstück ging es zuerst erst über die Düne zum Ozean. Schließlich hatten wir viel besseres Wetter als am Vortag... :-) Dann fuhren wir nach Dunedin, eine schottisch geprägte Studentenstadt mit einer richtig schönen Altstadt.
Nach dem hervorragenden Café, in einem Café mit eigener Rösterei und der Organisation der restlichen benötigten Straßenkarten beim Automobilclub ging es weiter auf die "Otago Peninsula" Halbinsel - die schönste Strecke bisher. Am Zipfel der Insel sahen wir einen Albatros fliegen und einige Seelöwen spielen. Zu der ausgesuchten Wanderung hatten wir nun auch die erste längere Schotterpiste zu bewältigen. Da die Zeit knapp wurde, kürzten wir die Wanderung auf einen kurzen Spaziergang zum Aussichtspunkt ab.
Von der Halbinsel zurück stand in Dunedin noch ein Supermarktbesuch an. Ihr werdet es nicht glauben, aber Nicole musste tatsächlich ans Auto laufen und ihren Ausweis holen, damit der junge Kassierer ihr Wein verkaufte. Wenn wir den Kassierer verstanden haben, gibt es Alkohol in NZ erst ab 25! :-)
Nun war 18 Uhr und wir wollten noch so weit auf der "Southern Senic Route" in Süden fahren, bis wir einen schönen Platz mit öffentlichen Toiletten finden, bei dem Campen erlaubt ist. Gleich zu Beginn kamen wir auch an zwei schönen Plätzen durch, aber es war uns noch zu früh. Anschließend kam die lange Durststrecke. :-( Dann wurde es dunkel und wir fuhren immernoch. Ein ausgeschriebener Campingplatz war nimmer existent und auf dem Weg zum auserwählten DOC-Campingplatz haben wir uns verfahren. :-( Um 23 Uhr nach einer langen Fahrt auf Schotter kamen wir endlich am DOC-Platz an, der direkt am Meer liegt. Wir tranken nach dem ganzen Stress noch ein Gläschen Wein und vesperten etwas Käse, bevor es ins Bett ging.
Der Morgen ließ die Strapazen vom Abend schnell vergessen, einfach herrlich mit dem Camper direkt am Meer aufzuwachen.
Mit einer Tasse Café setzten wir uns an den Strand und beobachteten einen Surfer. So könnte jeder Tag starten! Die nahen Wasserfälle und Jacks Blowhole, ein großes Loch, dass 200m vom Meer entfernt ist und über einen Tunnel verbunden ist, schauten wir als nächstes an. Weiter an der Küste entlang ging es an vielen Bilderbuch Stränden mit direkt anschließendem Weideland mit Schafen vorbei. So stellt man sich NZ vor...
Da es uns am Curio Bay so gut gefallen hat und wir nicht nochmal den gleichen Fehler machen wollten, bezogen wir gleich den Campingplatz. Nicole hüpfte gleich ins kalte Wasser (13,4 Grad), als sie von Delfinen hörte. Und siehe da, vier Hektordelfine schwamen gleich zu ihr und begrüßten sie. Einfach klasse die Natur hier! Mit den Pinguinen hatten wir weniger Glück und konnten nur einen aus weiter Entfernung beobachten, aber da gab es ja in Chile genügend. ;-)
Wie ihr seht, wird es uns auch in NZ nicht langweilig. Die wenigen Kommentare in letzter Zeit machen wir am Fasentstress fest. Wäre super, wenn ihr trotzdem Zeit findet und mal wieder von euch hören lässt!
29. Januar 2014
21. Januar 2014
Fazit Chile und Argentinien
23.12.2013 - 19.01.2014
Tobias im Land seiner Plural-S-Träume: ein Kuchen, viele Kuchenes. :-)
Chile und Argentinien sind zusammen die am westlichsten geprägten Länder unser bisherigen Reise (außer USA, versteht sich...). Mit allen Annehmlichkeiten, aber auch Problemen: so kam es, dass wir viel mehr Geld als bisher für Essen und Ausflüge ausgegeben haben.
In der oberen Hälfte haben wir es sehr genossen, mal wieder bei dauerhaft schönem Wetter zu reisen. Backpacking im Regen macht nur begrenzt Spaß...
In Patagonien und Feuerland gehört Wind und Regen einfach dazu... Da unten trifft man auch zum ersten Mal vermehrt auf Trolleypacker.
Die erwarteten Sprachprobleme (die Schweizer unter den Spanischsprechenden) waren zwar da, haben sich aber nicht als so schlimm herausgestellt, auch weil vermehrt englisch gesprochen wurde.
Der Kontakt zu Chilenen war wesentlich einfacher herzustellen als zuvor, sicher auch wegen der nicht so starken kulturellen Unterschiede.
Die Männer Südamerikas werden übrigens vom Äquator nach Süden hin reservierter. :-)
Highlights: Torres del Paine (ts+nf), Feuerwerk in Valparaíso (ts)
Tiefpunkt: Ankunft im AirBnB in Valparaíso (nf+ts)
Tagessatz p.P.: 51,80€
kalkulierter Tagessatz p.P.: 45€
hoechster Punkt: ca. 4000m?! (Grenze Bolivien - Chile)
verwendete Verkehrsmittel: Bus, Minibus, Taxi, Colectivo, Katamaran, Stadt Aufzüge, U-Bahn, Fähre
längste zurückgelegte Strecke: 16h, Nachtbus von San Pedro de Atacama nach La Serena
bemerkenswertestes Tier: Nandu, eine Art Vogel Strauss, der wild in der Pampa lebt
wichtigster Ausrüstungsgegenstand: Merinoshirt (nf), Wanderschuhe (ts)
unnützester Ausrüstungsgegenstand: Schnorchel und Maske (nf), Regenschirm (ts)
Tobias im Land seiner Plural-S-Träume: ein Kuchen, viele Kuchenes. :-)
Chile und Argentinien sind zusammen die am westlichsten geprägten Länder unser bisherigen Reise (außer USA, versteht sich...). Mit allen Annehmlichkeiten, aber auch Problemen: so kam es, dass wir viel mehr Geld als bisher für Essen und Ausflüge ausgegeben haben.
In der oberen Hälfte haben wir es sehr genossen, mal wieder bei dauerhaft schönem Wetter zu reisen. Backpacking im Regen macht nur begrenzt Spaß...
In Patagonien und Feuerland gehört Wind und Regen einfach dazu... Da unten trifft man auch zum ersten Mal vermehrt auf Trolleypacker.
Die erwarteten Sprachprobleme (die Schweizer unter den Spanischsprechenden) waren zwar da, haben sich aber nicht als so schlimm herausgestellt, auch weil vermehrt englisch gesprochen wurde.
Der Kontakt zu Chilenen war wesentlich einfacher herzustellen als zuvor, sicher auch wegen der nicht so starken kulturellen Unterschiede.
Die Männer Südamerikas werden übrigens vom Äquator nach Süden hin reservierter. :-)
Highlights: Torres del Paine (ts+nf), Feuerwerk in Valparaíso (ts)
Tiefpunkt: Ankunft im AirBnB in Valparaíso (nf+ts)
Tagessatz p.P.: 51,80€
kalkulierter Tagessatz p.P.: 45€
hoechster Punkt: ca. 4000m?! (Grenze Bolivien - Chile)
verwendete Verkehrsmittel: Bus, Minibus, Taxi, Colectivo, Katamaran, Stadt Aufzüge, U-Bahn, Fähre
längste zurückgelegte Strecke: 16h, Nachtbus von San Pedro de Atacama nach La Serena
bemerkenswertestes Tier: Nandu, eine Art Vogel Strauss, der wild in der Pampa lebt
wichtigster Ausrüstungsgegenstand: Merinoshirt (nf), Wanderschuhe (ts)
unnützester Ausrüstungsgegenstand: Schnorchel und Maske (nf), Regenschirm (ts)
19. Januar 2014
... Argentinien!!!
11.01. - 19.01.2014 El Calafate & El Chalten
Die Zeit in Suedamerika neigt sich dem Ende entgegen und wir freuen uns beide darauf, bald was anderes zu sehen. Waehrend Tobias schon viel frueher, naemlich am Beginn von Chile, davon gesprochen hat, dass er jetzt bald mal gern aus Lateinamerika weggehen wuerde, ging es bei mir noch eine Weile laenger. Aber nach dem Torres-del-Paine-Park war dann klar: jetzt haben wir beide gedanklich mit Suedamerika erst einmal abgeschlossen. Nicht schlimm oder mit einem schlechten Gefuehl, aber wenn es direkt weitergegangen waere, waere auch gut gewesen... Nun hat es sich nicht gelohnt und war auch wenig erfolgversprechend, deshalb Fluege zu schieben, weshalb wir uns dann, trotz dem vielen zusaetzlichen Transport (und damit auch Kosten) dafuer entschieden haben, auch den argentinischen Stempel zu holen...
Ausruestungstechnisch sind wir uebrigens so weit gut gefahren. Im grossen und ganzen haben wir nichts dabei, was wir nicht mehr mitnehmen wuerden und auch nichts, was wir zusaetzlich gebraucht haetten. Das Moskitonetz ist da so eine Ausnahme, das schleppt Tobi schon eine ganze Weile mit sich rum, ohne dass wir es ausgepackt haetten. Aber oefters waren wir auch froh darum und in Malaysia/Thailand brauchen wir es vielleicht auch wieder... Auf Tropenkrankheit bin ich nicht so scharf.
Bei den Rucksaecken hat sich bei mir die stundenlange Rumtragerei im "Basislager" bezahlt gemacht. Ich habe ueberhaupt keine Probleme bei der W-Wanderung gehabt, trotz dem Gewicht war er super-bequem zu tragen. Ausserdem ist er perfekt zu packen und das Volumen laesst sich an den Inhalt gut anpassen und ist superrobust: ihr merkt, ich mache Werbung fuer meinen inzwischen echt geliebten Bach! :-) Tobias hat mit seinem leider mehr Probeme, zwischenzeitlich sowohl beim Wandern als auch immer mal wieder auf dem Weg zu Hostels klagt er ueber Rueckenschmerzen wegen dem Rucksack. Wir werden mal die Einstellungen des Tragesystems ueberpruefen, aber im Moment scheint es, als waere es fuer ihn nicht der perfekte Rucksack. :-(
Kurz vor der Reise hat mich jemand "extrovertiert" genannt (ich weiss leider nicht mehr, wer. Jemand, der hier mitliest?). Ich hab mir da ein bisschen Gedanken darueber gemacht gehabt und fand mich eigentlich nicht so extrovertiert. Und eben habe ich in einem anderen Reiseblog "Gestaendnisse eines introvertierten Reisenden" gelesen und muss feststellen, dass ich da vieles unterschreiben kann. Also vielleicht doch eher introvertiert reisend?! Wer nachlesen will, findet die Gestaendnisse auf www.101places.de. Dann durchklicken oder danach suchen, ich hab den Link jetzt nicht parat. Nun, man hat halt Zeit, sich Gedanken zu machen, wenn man reist. :-)
Aber nun will ich mich wieder an das Schildern unserer weiteren Reiseerlebnisse machen:
Die Ueberfahrt und der Grenzuebergang nach Chile verliefen wieder problemlos, kleines Haeuschen in der Pampas, nett schauen, Stempel holen.
In Argentinien angekommen, haben wir uns dafuer entschieden, noch am gleichen Tag Tobias Traum zu erfuellen: Steak und Rotwein in Argentinien! Dafuer liessen wir uns ein Restaurant empfehlen und reservieren. Das Steak war gut, aber jetzt nicht der Oberhammer, aber vielleicht bin ich als normalerweise Nicht-Rindersteak-Esserin auch nicht die richtige Beurteilerin...Tobias hat das Steak geschmeckt, aber: "es ist eher was, was man halt mal gemacht haben muss" (Steak in Argentinien essen)...
Nachdem wir gemerkt hatten, dass es vielleicht doch ein bisschen zu schnell war, am Tag nach der W-Wanderung direkt weiterzureisen, haben wir dann den ersten Tag in El Calafate ziemlich faul verbracht: schlafen, lesen, Blog schreiben, Mails schreiben, telefonieren... Erst Abends sind wir wieder aus dem Haus auf der Suche nach dem Lokal, in dem im Reisefuehrer zu lesen war: "for vegetarians, the endive salad with walnuts, blue cheese und passionfruit dressing is excellent". Wenn das mal kein MUSS ist!!! Nun, wir haben das Lokal nciht gefunden bzw. es hat Besitzer und Namen gewechselt und war zu. Es gab kein Endiviensalat mit Maracujadressing fuer mich. Na toll. Als Alternative waren wir in einem teuren, schlechten Pub. Es gab schon schoenere Abende... :-/
Am naechsten Tag machten wir uns auf den Weg ins Busterminal um die naechsten Reisen zu klaeren: den Trip zum Gletscher fuer den gleichen Tag, eine Fahrt weiter in den Norden in einen weiteren Nationalpark zum Wandern fuer den Folgetag und wieder zurueck und dann wieder ganz zurueck nach Chile in den Sueden nach Punta Arenas, wo unser Flug nach Santiago wieder losging. Puh, so viele Entscheidungen sind anstrengend!
Direkt danach ging dann auch schon die Fahrt zum Gletscher los. Wieder 15 Euro Eintritt pro Person... in Chile und Argentinien duerft ihr auf das ausgegebene Geld pro Tag gespannt sein... :-/
Der Gletscher selbst war dann aber wirklich toll! Uns wurde ja mehrfach erzaehlt, dass der Gletscher "Perito Moreno" der schoenste der Welt sei und dass man nach dem keine anderen mehr anschauen braucht und dementsprechend hoch lagen auch unsere Erwartungen. Aber wir wurden nicht enttaeuscht! Der Gletscher ist riesig (laut Reisefuehrer 30km lang, 5km breit und, Achtung, an der Kalbungsfront 60m hoch aus dem Wasser) und man kommt ihm auf einer gegenueberliegenden Landzunge (der Gletscher endet im See Lago Argentino, der 3mal so gross wie der Bodensee ist) ganz nah. Er ist einer der wenigen verleibenden Gletscher der Erde, der sich nicht zurueckzieht, sondern seine vordere Grenze seit ca. 40 Jahren mehr oder weniger behaelt, die Massenbilanz scheint ausgeglichen. Da er aber ueber 700m pro Jahr fliesst (2m pro Tag!!!) heisst das, dass er die ganze Zeit kalbt und grosse Eisbrocken mit grossem Getoese abbrechen und ins Wasser stuerzen, wo sie dann als kleine Eisberge schwimmen. Toll!
Schaut euch die Bilder an...
Abends ging es dann nochmal essen (diesmal besser) bevor wir zurueck ins Hotel gegangen sind, wo ich schonmal gepackt habe, da ich am naechsten Morgen einen kleinen Ausflug ins Glaciarium, dem Gletschermuseum machen wollte. Da unser Bus in den Norden um 13Uhr fuhr, hiess das fuer mich frueh aufstehen. Wir haben entschieden, dass ich alleine gehe. Zum einen hat es Tobias nicht so interessiert und
dafuer war dann der erneute Eintritt von 15Euro zu viel, zum anderen wollte er lieber in Ruhe packen und sich den Stress nicht geben. Mir hat es gut gefallen im Museum, vieles, was ich schonmal gelernt habe und wieder vergessen habe, wurde da nochmal schoen erklaert und wieder in Erinnung gerufen, vergessene Details (wieviel mm hebt sich Skandinavien jaehrlich wegen der gegenueber der Eiszeit fehlenden Eislast?! Miriam?!), ueber die wir am Tag davor noch geredet haben, genannt. So habe ich 2h froehlich Erdkunde-LK-Auffrischausflug gehabt, bevor ich mich rechtzeitig wieder vom Shuttle zurueck in die Stadt habe bringen lassen. Dort wartete Tobias und los gings zum Terminal.
In El Chalten angekommen, ging fuer uns erst einmal die Jagd nach einem Hostelzimmer los. Vorab haben wir nur eines fuer die 2. Nacht reservieren koennen, fuer die erste waren alle angeschriebenen schon voll. Vor Ort hofften wir, etwas mehr Glueck zu haben. Also zuerst zur Touri-Info, dort einen Stadtplan ergattert und erfahren, dass es von den 40-50 Hostels in der Stadt noch 3 gibt mit Zimmern. Upsa, dann mal los... Wir haben auch gleich mal noch ein paar ueberholt auf der Strasse. Nicht, dass sie uns dannnoch die Zimmer wegschnappen. ;-) Wir sind dann in einem geblieben, in dem die Uebernachtung stolze 130$ gekostet hat. Damit wurde das AirBnB von Valparaiso als teuerste Unterkunft der Reise abgeloest... Hammer, was die verlangen koennen! Aber was will man machen, irgendwo muss man ja bleiben, und von unserem Notfallplan (Zelt mieten) waren wir beide nicht sonderlich angetan...
Immerhin war das Zimmer schoen, die Betten total sauber (echtes Hotelfeeling mit weissen Laken, in den Hostels sind die immer bunt gemustert... nicht nachdenken, warum), toller Blick aus dem Fenster und... yeahhhh...:
Am naechsten Morgen folgten wir dem Rat des Nationalparkrangers und starteten um kurz nach 6 (haben also sogar auf das zweifelsohne ganz hervorragende Fruehstueck verzichtet), also kurz nach Sonnenaufgang.
Wir wollten den beruehmten Berg Fitz Roy vom Aussichtspunkt aus bestaunen. Direkt aus dem Staedtchen heraus ging der Wanderweg erst einmal zweihundert Meter aufwaerts, bevor es gemuetlich auf und ab Richtung Aussichtspunkt ging. Schon von unterwegs hatte man immer mal wieder schoene Ausblicke zum Massiv. Leider nie ganz frei und im Laufe des Vormittags zogen auch immer mehr Wolken hinzu. Die letzte Stunde vor dem Aussichtspunkt sollten 2km mit 400hm sein. Da inzwischen die Sicht nicht mehr so dolle war, entschieden wir uns bei der sowieso
eingeplanten Fruehstueckspause davor, unsere Plaene nochmal zu ueberdenken. Die Hoehenmeter zu machen, um dann keine gute Sicht zu haben, wollten wir uns und unseren Knien ersparen. Aber einfach wieder zurueck, das war auch bloed, schliesslich waren wir noch fit und es war erst kurz vor 10. Also beschlossen wir, eine 2,5h-Verbindungsstrecke in ein anderes Tal zu nehmen und in diesem dann den Weg zurueck zu nehmen. 5-6h mehr, also zur Kaffeezeit zurueck, das klang nach einem guten Plan.
Dass wir aber schon 3h gewandert waren und wir eigentlich nur gemuetlich wandern wollten, haben wir etwas unterschlagen... So kam es, dass wir ungewollt 25km, 530hm und ca. 8h Gehzeit gewandert waren. Die Aussicht im zweiten Tal war dann auch nicht so super, natuerlich zogen dort auch Wolken herein und wir liefen im Prinzip vor der Regenwand das Tal hinaus.
Es war eine schoene Wanderung, die bis zur Mitte der Verbindungsstrecke auch
wirklich Spass gemacht hat. Aber dann kam der Ernuechterung, unsere Knie haben sich gemeldet und wir fragten uns, warum wir uns das antaten... Die anschliessende heisse Schokolade in Tobias Lieblingslokal der Stadt haben wir uns dann wirklich verdient!
Der Nationalpark an sich war super: von der Info am Ortseingang, wo der Bus automatisch gehalten hat und wir eine kurze Einfuehrung und Tipps von einem Ranger auf Englisch bekommen haben, ueber die super gepflegten Wege (keine so Schlammschlacht wie bei der W-Wanderung!) ueber die gute Beschilderung war alles top. Die Landschaft war nicht so wild, nicht so spektakulaer, nicht so Outdoor-Werbung-maessig wie im Torres del Paine Park, aber der Park an sich war besser. Und das beste: ausnahmsweise mal keinen Eintritt!
Viel passiert ist den restlichen Tag nicht mehr. Neues Hostel bezogen, uns selbst bemitleidet, gedusselt, versucht zu telefonieren (in diesem schoenen Flecken Erde haengt die Satelliten-Internetverbindung vom Wind ab... es war ziemlich windig) und Abends eine Pizza gegessen.
Nach 10h Schlaf mussten wir am naechsten Morgen auschecken. Die Zeit bis zum Abend, wo uns der Bus wieder zurueck nach El Calafate gebracht hat, haben wir mit Lesen, im Internet surfen (nicht mehr so stuermisch) und einer Miniwanderung zu einem kleinen Aussichtspunkt verbracht. Die Muskeln sollen ja schliesslich nicht denken, wir sind hier im Urlaub. ;-)
Meine Wanderschuhe zeigen uebrigens so langsam erste Aufloesungserscheinungen. Ich hoffe, sie halten Neuseeland noch durch. Dort steht ja ein weiterer 5-Tage-Trek an und ich moechte mir da ungern davor noch neue Wanderschuhe zulegen muessen...
In Calafate zogen wir wieder ins gleiche Hostel und gingen bald zu Bett. Am naechsten Morgen nach einem Geburtstagsanruf habe ich mich auf die Jagd nach einer "Bombacha", die traditionelle Hose der Gauchos von Argentinien gemacht und tatsaechlich eine gefunden. Daraufhin bin ich dann ueber Stock und Stein nach Punta Arenas geritten. ;-)
Tatsaechlich stand uns ein weiterer Transporttag mit dem Bus nach Punta Arenas bevor. Unspektakulaer. Wir sind angekommen...
Nach einer weiteren Nacht in Patagonien gingen wir fruehmorgens auf ein Boot um die beruehmte Magellanstrasse zu beschippern. Ab nach Feuerland! Ziel der Faehre war eine Insel mit genauso vielen Einwohnern wie Karlsruhe... Also ca. 300.000 Pinguinen! Die setzten sich zusammen aus ca. 60.000 Paaren, einigen Singles (Jungtiere und wenn ein Teil des Paares stirbt oder verschwindet, bleibt der andere im Regelfall den Rest seines Lebens alleine...) und den Baby-Puinguinen, die im November schluepfen. Sehr lustig, diese Tierchen! Bin ja kein so Vogel-Fan und die Pinguine auf den Galapagos haben mich auch nur maessig beeindruckt, aber so viele lustig herumwatschelnde Pinguine fand ich dann doch super!
Gegen Mittag sind wir wieder zurueckgekommen und haben uns dann noch den Friedhof angeschaut, der uns mehrfach empfohlen wurde. War ein netter Zeitvertreib, auch wegen unserem Vierbeinigen Begleiters, der immer wieder irgendwelche Knochen anschleppte... Hmmmm...
Abends ging dann der Flieger wieder hoch in die Waerme nach Santiago. Und nun geniessen wir den letzten Tag in Suedamerika mit in der Sonne sitzen, Fruchtsaeften trinken und ein bisschen spazieren gehen, bevor wir um 11 heute Nacht sagen: Adios, Latino America!
Heute Nacht ueberholen wir euch, wir fliegen ueber die Datumsgrenze und haben keinen Montag. Verrueckt. Wir haben 13h Flug und ihr habt den ganzen Montag?! Seltsame Welt... ;-)
Die Zeit in Suedamerika neigt sich dem Ende entgegen und wir freuen uns beide darauf, bald was anderes zu sehen. Waehrend Tobias schon viel frueher, naemlich am Beginn von Chile, davon gesprochen hat, dass er jetzt bald mal gern aus Lateinamerika weggehen wuerde, ging es bei mir noch eine Weile laenger. Aber nach dem Torres-del-Paine-Park war dann klar: jetzt haben wir beide gedanklich mit Suedamerika erst einmal abgeschlossen. Nicht schlimm oder mit einem schlechten Gefuehl, aber wenn es direkt weitergegangen waere, waere auch gut gewesen... Nun hat es sich nicht gelohnt und war auch wenig erfolgversprechend, deshalb Fluege zu schieben, weshalb wir uns dann, trotz dem vielen zusaetzlichen Transport (und damit auch Kosten) dafuer entschieden haben, auch den argentinischen Stempel zu holen...
Ausruestungstechnisch sind wir uebrigens so weit gut gefahren. Im grossen und ganzen haben wir nichts dabei, was wir nicht mehr mitnehmen wuerden und auch nichts, was wir zusaetzlich gebraucht haetten. Das Moskitonetz ist da so eine Ausnahme, das schleppt Tobi schon eine ganze Weile mit sich rum, ohne dass wir es ausgepackt haetten. Aber oefters waren wir auch froh darum und in Malaysia/Thailand brauchen wir es vielleicht auch wieder... Auf Tropenkrankheit bin ich nicht so scharf.
Bei den Rucksaecken hat sich bei mir die stundenlange Rumtragerei im "Basislager" bezahlt gemacht. Ich habe ueberhaupt keine Probleme bei der W-Wanderung gehabt, trotz dem Gewicht war er super-bequem zu tragen. Ausserdem ist er perfekt zu packen und das Volumen laesst sich an den Inhalt gut anpassen und ist superrobust: ihr merkt, ich mache Werbung fuer meinen inzwischen echt geliebten Bach! :-) Tobias hat mit seinem leider mehr Probeme, zwischenzeitlich sowohl beim Wandern als auch immer mal wieder auf dem Weg zu Hostels klagt er ueber Rueckenschmerzen wegen dem Rucksack. Wir werden mal die Einstellungen des Tragesystems ueberpruefen, aber im Moment scheint es, als waere es fuer ihn nicht der perfekte Rucksack. :-(
Kurz vor der Reise hat mich jemand "extrovertiert" genannt (ich weiss leider nicht mehr, wer. Jemand, der hier mitliest?). Ich hab mir da ein bisschen Gedanken darueber gemacht gehabt und fand mich eigentlich nicht so extrovertiert. Und eben habe ich in einem anderen Reiseblog "Gestaendnisse eines introvertierten Reisenden" gelesen und muss feststellen, dass ich da vieles unterschreiben kann. Also vielleicht doch eher introvertiert reisend?! Wer nachlesen will, findet die Gestaendnisse auf www.101places.de. Dann durchklicken oder danach suchen, ich hab den Link jetzt nicht parat. Nun, man hat halt Zeit, sich Gedanken zu machen, wenn man reist. :-)
Aber nun will ich mich wieder an das Schildern unserer weiteren Reiseerlebnisse machen:
Die Ueberfahrt und der Grenzuebergang nach Chile verliefen wieder problemlos, kleines Haeuschen in der Pampas, nett schauen, Stempel holen.
In Argentinien angekommen, haben wir uns dafuer entschieden, noch am gleichen Tag Tobias Traum zu erfuellen: Steak und Rotwein in Argentinien! Dafuer liessen wir uns ein Restaurant empfehlen und reservieren. Das Steak war gut, aber jetzt nicht der Oberhammer, aber vielleicht bin ich als normalerweise Nicht-Rindersteak-Esserin auch nicht die richtige Beurteilerin...Tobias hat das Steak geschmeckt, aber: "es ist eher was, was man halt mal gemacht haben muss" (Steak in Argentinien essen)...
Nachdem wir gemerkt hatten, dass es vielleicht doch ein bisschen zu schnell war, am Tag nach der W-Wanderung direkt weiterzureisen, haben wir dann den ersten Tag in El Calafate ziemlich faul verbracht: schlafen, lesen, Blog schreiben, Mails schreiben, telefonieren... Erst Abends sind wir wieder aus dem Haus auf der Suche nach dem Lokal, in dem im Reisefuehrer zu lesen war: "for vegetarians, the endive salad with walnuts, blue cheese und passionfruit dressing is excellent". Wenn das mal kein MUSS ist!!! Nun, wir haben das Lokal nciht gefunden bzw. es hat Besitzer und Namen gewechselt und war zu. Es gab kein Endiviensalat mit Maracujadressing fuer mich. Na toll. Als Alternative waren wir in einem teuren, schlechten Pub. Es gab schon schoenere Abende... :-/
Am naechsten Tag machten wir uns auf den Weg ins Busterminal um die naechsten Reisen zu klaeren: den Trip zum Gletscher fuer den gleichen Tag, eine Fahrt weiter in den Norden in einen weiteren Nationalpark zum Wandern fuer den Folgetag und wieder zurueck und dann wieder ganz zurueck nach Chile in den Sueden nach Punta Arenas, wo unser Flug nach Santiago wieder losging. Puh, so viele Entscheidungen sind anstrengend!
Direkt danach ging dann auch schon die Fahrt zum Gletscher los. Wieder 15 Euro Eintritt pro Person... in Chile und Argentinien duerft ihr auf das ausgegebene Geld pro Tag gespannt sein... :-/
Der Gletscher selbst war dann aber wirklich toll! Uns wurde ja mehrfach erzaehlt, dass der Gletscher "Perito Moreno" der schoenste der Welt sei und dass man nach dem keine anderen mehr anschauen braucht und dementsprechend hoch lagen auch unsere Erwartungen. Aber wir wurden nicht enttaeuscht! Der Gletscher ist riesig (laut Reisefuehrer 30km lang, 5km breit und, Achtung, an der Kalbungsfront 60m hoch aus dem Wasser) und man kommt ihm auf einer gegenueberliegenden Landzunge (der Gletscher endet im See Lago Argentino, der 3mal so gross wie der Bodensee ist) ganz nah. Er ist einer der wenigen verleibenden Gletscher der Erde, der sich nicht zurueckzieht, sondern seine vordere Grenze seit ca. 40 Jahren mehr oder weniger behaelt, die Massenbilanz scheint ausgeglichen. Da er aber ueber 700m pro Jahr fliesst (2m pro Tag!!!) heisst das, dass er die ganze Zeit kalbt und grosse Eisbrocken mit grossem Getoese abbrechen und ins Wasser stuerzen, wo sie dann als kleine Eisberge schwimmen. Toll!
Schaut euch die Bilder an...
dafuer war dann der erneute Eintritt von 15Euro zu viel, zum anderen wollte er lieber in Ruhe packen und sich den Stress nicht geben. Mir hat es gut gefallen im Museum, vieles, was ich schonmal gelernt habe und wieder vergessen habe, wurde da nochmal schoen erklaert und wieder in Erinnung gerufen, vergessene Details (wieviel mm hebt sich Skandinavien jaehrlich wegen der gegenueber der Eiszeit fehlenden Eislast?! Miriam?!), ueber die wir am Tag davor noch geredet haben, genannt. So habe ich 2h froehlich Erdkunde-LK-Auffrischausflug gehabt, bevor ich mich rechtzeitig wieder vom Shuttle zurueck in die Stadt habe bringen lassen. Dort wartete Tobias und los gings zum Terminal.
Blick aus unserem Hotelfenster |
Immerhin war das Zimmer schoen, die Betten total sauber (echtes Hotelfeeling mit weissen Laken, in den Hostels sind die immer bunt gemustert... nicht nachdenken, warum), toller Blick aus dem Fenster und... yeahhhh...:
mein bester Freund fuer diesen Abend |
Am naechsten Morgen folgten wir dem Rat des Nationalparkrangers und starteten um kurz nach 6 (haben also sogar auf das zweifelsohne ganz hervorragende Fruehstueck verzichtet), also kurz nach Sonnenaufgang.
Start mit der Morgensonne |
eingeplanten Fruehstueckspause davor, unsere Plaene nochmal zu ueberdenken. Die Hoehenmeter zu machen, um dann keine gute Sicht zu haben, wollten wir uns und unseren Knien ersparen. Aber einfach wieder zurueck, das war auch bloed, schliesslich waren wir noch fit und es war erst kurz vor 10. Also beschlossen wir, eine 2,5h-Verbindungsstrecke in ein anderes Tal zu nehmen und in diesem dann den Weg zurueck zu nehmen. 5-6h mehr, also zur Kaffeezeit zurueck, das klang nach einem guten Plan.
Es war eine schoene Wanderung, die bis zur Mitte der Verbindungsstrecke auch
wirklich Spass gemacht hat. Aber dann kam der Ernuechterung, unsere Knie haben sich gemeldet und wir fragten uns, warum wir uns das antaten... Die anschliessende heisse Schokolade in Tobias Lieblingslokal der Stadt haben wir uns dann wirklich verdient!
La Chocolateria hatte 2 neue Stammgaeste fuer drei Tage |
Viel passiert ist den restlichen Tag nicht mehr. Neues Hostel bezogen, uns selbst bemitleidet, gedusselt, versucht zu telefonieren (in diesem schoenen Flecken Erde haengt die Satelliten-Internetverbindung vom Wind ab... es war ziemlich windig) und Abends eine Pizza gegessen.
Nach 10h Schlaf mussten wir am naechsten Morgen auschecken. Die Zeit bis zum Abend, wo uns der Bus wieder zurueck nach El Calafate gebracht hat, haben wir mit Lesen, im Internet surfen (nicht mehr so stuermisch) und einer Miniwanderung zu einem kleinen Aussichtspunkt verbracht. Die Muskeln sollen ja schliesslich nicht denken, wir sind hier im Urlaub. ;-)
In Calafate zogen wir wieder ins gleiche Hostel und gingen bald zu Bett. Am naechsten Morgen nach einem Geburtstagsanruf habe ich mich auf die Jagd nach einer "Bombacha", die traditionelle Hose der Gauchos von Argentinien gemacht und tatsaechlich eine gefunden. Daraufhin bin ich dann ueber Stock und Stein nach Punta Arenas geritten. ;-)
Tatsaechlich stand uns ein weiterer Transporttag mit dem Bus nach Punta Arenas bevor. Unspektakulaer. Wir sind angekommen...
Nach einer weiteren Nacht in Patagonien gingen wir fruehmorgens auf ein Boot um die beruehmte Magellanstrasse zu beschippern. Ab nach Feuerland! Ziel der Faehre war eine Insel mit genauso vielen Einwohnern wie Karlsruhe... Also ca. 300.000 Pinguinen! Die setzten sich zusammen aus ca. 60.000 Paaren, einigen Singles (Jungtiere und wenn ein Teil des Paares stirbt oder verschwindet, bleibt der andere im Regelfall den Rest seines Lebens alleine...) und den Baby-Puinguinen, die im November schluepfen. Sehr lustig, diese Tierchen! Bin ja kein so Vogel-Fan und die Pinguine auf den Galapagos haben mich auch nur maessig beeindruckt, aber so viele lustig herumwatschelnde Pinguine fand ich dann doch super!
Da versteht man den kleinen Jungen vom Karlsruher Zoo, der den Pinuin eingesteckt hat, doch gleich viel besser... |
Abends ging dann der Flieger wieder hoch in die Waerme nach Santiago. Und nun geniessen wir den letzten Tag in Suedamerika mit in der Sonne sitzen, Fruchtsaeften trinken und ein bisschen spazieren gehen, bevor wir um 11 heute Nacht sagen: Adios, Latino America!
Heute Nacht ueberholen wir euch, wir fliegen ueber die Datumsgrenze und haben keinen Montag. Verrueckt. Wir haben 13h Flug und ihr habt den ganzen Montag?! Seltsame Welt... ;-)
17. Januar 2014
Top 5 des Tages
denn du! wirst mich vermissen, Baby...
Tobias hat seltsamerweise nicht so viel Freude an Listen wie ich, deshalb dieses Mal nur Nicoles Top 5... :-)
heute auf Platz
5) Fasnet (ueberraschenderweise hab ich mich dahingehend etwas beruhigt, obwohl die Kampagne jetzt gestartet ist. Erfolgreiche Verdrängung)
4) Linzertorte (nachdem ich seit Wochen an Linzertorte denken muss, habe ich eben in der Panaderia etwas aehnliches gesehen. Da die Enttäuschung aber vorprogrammiert gewesen wäre, bin ich stark geblieben und hab mir keine gekauft. Muss warten, bis wir wieder zurück sind und Oma mir eine backt. OK, Oma?!) und Apfelsaftschorle und gespritztes Bier (warum gibt es das nirgends auf der Welt??)
3) einen Fernsehaben auf der Couch mit sinnfreiem TV-Programm verbringen. Dann ins Bett mit einem Kopfkissen (eins mit Federn, bei dem man morgens nicht mit Genickstarre aufwacht) und am nächsten Morgen ein tolles Frühstück mit lauter Sachen, die man gerne mag
2) Handtasche, Lederjacke, Absatzschuhe, Schminke und die dazu passenden restlichen Klamotten. Elendes Outdoorzeug...
immer noch Platz
1) mit euch in der Kneipe ein Bier trinken!!!
Tobias hat seltsamerweise nicht so viel Freude an Listen wie ich, deshalb dieses Mal nur Nicoles Top 5... :-)
heute auf Platz
5) Fasnet (ueberraschenderweise hab ich mich dahingehend etwas beruhigt, obwohl die Kampagne jetzt gestartet ist. Erfolgreiche Verdrängung)
4) Linzertorte (nachdem ich seit Wochen an Linzertorte denken muss, habe ich eben in der Panaderia etwas aehnliches gesehen. Da die Enttäuschung aber vorprogrammiert gewesen wäre, bin ich stark geblieben und hab mir keine gekauft. Muss warten, bis wir wieder zurück sind und Oma mir eine backt. OK, Oma?!) und Apfelsaftschorle und gespritztes Bier (warum gibt es das nirgends auf der Welt??)
3) einen Fernsehaben auf der Couch mit sinnfreiem TV-Programm verbringen. Dann ins Bett mit einem Kopfkissen (eins mit Federn, bei dem man morgens nicht mit Genickstarre aufwacht) und am nächsten Morgen ein tolles Frühstück mit lauter Sachen, die man gerne mag
2) Handtasche, Lederjacke, Absatzschuhe, Schminke und die dazu passenden restlichen Klamotten. Elendes Outdoorzeug...
immer noch Platz
1) mit euch in der Kneipe ein Bier trinken!!!
13. Januar 2014
Trekking am Ende der Welt
05.01. - 10.01.2014 Nationalpark Torres del Paine
(ts)
Auf 42 Seiten habe ich es zwar nicht gebracht, aber zu unserem Camping Abenteuer in einem der bekanntesten Nationalparks Südamerikas gibt es Einiges zu berichten:
Nachdem wir die Ausrüstung (Zelt, Kochset mit Gaskocher, Isomatten und Schlafsäcke) gemietet hatten, besuchten wir noch schnell eine gratis Infoveranstaltung bei der Anfänger, sprich wir, alles von klein auf erklärt bekommen. Eine Holländerin erklärte die Bergwelt, zeigte die unterschiedlichen Wanderrouten und beantwortete alle Fragen - wie paradox: Holland und Bergwelt! ;-) Weitere wichtige Infos waren: Die vier Jahreszeiten gibt es im Park öfters mal an einem Tag, den Sonnenaufgang bei den Türmen soll man im Schlafsack eingepackt genießen und das Wasser der Bäche ist das beste der Welt, also sollen wir es wie Hunde, direkt im Bach stehend, trinken. Nach der Veranstaltung haben wir uns für die klassische W-Wanderung in fünf Tagen entschieden. Hierbei wandert man in drei Sackgassen und sieht dabei die Highlights des Parks. Auf der Landkarte ergibt die Route den Buchstaben W, daher der Name.
Tag 1: Refugio Paine Grande - Refugio Grey (5h, 12km, 250hm)
Mit dem vollgepackten Rucksack, der mit Zelt und Campingequipment geschätzte 11 bis 12kg pro Rucksack wog, liefen wir zum Busbahnhof. Dort warteten schon fünf Busse, die die Menschenmassen in den 80km entfernten Park befördern. Am Eingang mussten wir 25€ Eintritt bezahlen und einen Film über die Bestimmungen anschauen. Vor ein paar Jahren kam es wegen Unachtsamkeit einiger Touris zu einem riesigen Waldbrand, daher erklärten die Parkwächter lieber mehrmals, dass man im Park weder rauchen noch sonst ein Feuer machen darf. Der Gaskocher darf auch nur an dafür ausgewiesen Plätzen benutzt werden.
Im Park angekommen setzten wir gleich mit dem Katamaran zum Startpunkt Refugio Paine Grande über. Beim Einsteigen war der Wind so heftig, dass Schlafsack und Regenhülle eines Mitreisenden im See landeten. Er musste die Reise tatsächlich ohne antreten. Die Gegend sah aus wie bei einem Outdoor-Werbespot: starker Wind, leichter Regen und dazu rauhe Bilderbuchlandschaft...
Die Wanderung führte am ersten Tag über das Refugio Grey zum gleichnamigen Gletscher und dauerte für uns 4,5 statt den ausgeschilderten 3,5 Stunden. Wo haben wir die Stunde vertrödelt? Während dem Wandern hatten wir auch nur zwei Jahreszeiten, nämlich stürmischer Herbst und kalter Winter... :-( Trotzdem waren wir von der Landschaft begeistert. Am Aussichtspunkt mit Blick über den Gletscherzungensee (fuer Nicole: *buzzer*) zum Gletscher sahen wir sogar schwimmende, blau leuchtende Eisberge.
Beim Zeltaufbau am Refugio Grey lernten wir Rebecca aus Friedrichshafen kennen. Sie ist erst 18 und reist in den Winterferien alleine durch Chile. Sie macht derzeit ein soziales Jahr in Peru. Mit ihr zusammen liefen wir spaeter noch zu einem Aussichtspunkt und bewunderten dort den Gletscher und einen Regenbogen. Regen bringt auch Vorteile... ;-)
Zurück im Refugio bereiteten wir Nudeln mit Tomatensoße in der "Küche" mit unserem Minigaskocher zu. Die Küche war ein einfacher, geschlossener und trockener Raum mit einer Spüle, Tischen und Bänken. Bei uns am Tisch saßen neben Rebecca zwei Amis und eine Kanadierin, die sich gemeinsam bei Schneesturm über den Pass gequält hatten, zum Glueck haben wir uns gegen die große Runde mit dem Pass und für die einfachere W-Wanderung entschieden. Der Pass war nun aber aufgrund der Wetterlage sowieso gesperrt.
In der Nacht stürmte und regnete es heftig, so dass wir in unserer ersten Zeltnacht keinen ruhigen Schlaf hatten... :-(
Tag 2: Refugio Grey - Refugio Paine Grande - Campamento Italiano (6h, 18km, 400hm)
Auch nach dem Frühstück in der Gemeinschaftsküche regnete es weiter. So mussten wir das Zelt bei Regen abschlagen und auch bei Regen loswandern. Mit dem großen Rucksack auf dem Rücken hatten wir außerdem eine große Angriffsfläche für den Wind und mussten ständig aufpassen, dass uns dieser nicht umwirft. Auf halber Strecke holten wir Rebecca ein und wanderten gemeinsam weiter. Nach 3,5 Stunden - also geht es doch in der vorgegebenen Zeit - mussten wir mit Café und heißer Schokolade am Refugio Paine Grande unseren Akku aufladen. Ein bayrisches Pärchen, mit dem wir schon am ersten Tag kurz redeten, schenkte uns ein Lunchpaket und Wienerle, da ihnen beides nicht zusagte. Damit wir nicht zu früh am Zeltplatz ankommen, dehnten wir die Pause auf 2 Stunden aus. Auf dem weiteren Weg zum Campamento Italiano wollte der Regen einfach nicht aufhören. Inzwischen war auch der Weg stark aufgeweicht, so dass wir öfters knöcheltief im Schlamm standen. Nach 2,5 Stunden, also in der vorgegebenen Zeit, kamen wir dann total durchnässt an.
Der Zeltaufbau im Regen ging zwar flott, aber die Stimmung war aufgrund des Wetters und den extrem einfachen Bedingungen am Zeltplatz trotzdem am Boden. Das Italiano hatte eine sehr kleine überdachte Kochstelle und ein stinkendes Plumpsklo - mehr nicht. Zu all dem Übel kam noch hinzu, dass ich mein Knie kaum bewegen konnte. Ich hatte es mir wohl beim Ankämpfen gegen den Wind leicht verdreht und es schwoll nun an. :-(
Nach einer Linsensuppe mit den geschenkten Wienerle ging es also direkt ins Bett - mit der Hoffnung, dass das Wetter endlich besser wird. Auch in dieser Nacht stürmte und regnete es, aber wir konnten trotzdem gut und lange schlafen. Manchmal hörte man einen lauten Donner. Wie wir bei der Infoveranstaltung lernten, war dies nicht ein Gewitter, sondern der Gletscher Francais, der mehrmals täglich Eis abwirft.
Tag 3: Campamento Italiano - Refugio Los Cuernos (2,5h, 5km, 100hm)
Am dritten Tag wollten wir eigentlich ins Valle Francais wandern (den mittleren Stich des Ws), aber da es weiterhin regnete und keine Besserung in Sicht war, strichen wir die Wanderung in die Sackgasse und liefen lediglich die 2,5 Stunden zum Refugio Los Cuernos.
Wie sich später herausstellte, war das Tal aufgrund der Wetterlage ohnehin gesperrt und nur mit Guide begehbar. Meinem Knie ging es wieder etwas besser und so war der Marsch mit einer Schmerztablette kein Problem. Nach der Ankunft im Los Cuernos wandelte sich auch schlagartig unsere Stimmung. Ein klasse Zeltplatz mit erhöhten Holzplattformen für die Zelte, mit Warmwasserduschen, mit beheiztem Aufenthaltsraum und endlich hörte es auch mal auf zu regnen. :-) Nach dem Zeltaufbau setzten wir uns in das Refugio und plauderten bei Schoki, Café und Tee den ganzen Mittag mit Rebecca, wir waren schon den ganzen Tag gemeinsam unterwegs. Auch das Abendessen nahmen wir im Refugio zu uns: Leckere drei Gänge, aber nach den Strapazen etwas zu kleine Portionen... ;-)
Tag 4: Refugio Los Cuernos - Campamento Las Torres (6,5h, 14km, 600hm)
Das Zelt war zwar noch nass und der Himmel bewölkt, aber endlich konnten wir im trockenen Abbauen, Packen und Loslaufen. Beim Packen fiel mir auf, dass die Essenstüte mit den Suppen, Rissotto und Keksen fehlte. Ich hatte sie wohl beim Kochen der Linsensuppe im Italiano vergessen einzupacken. Glücklicherweise hatte Nicole noch eine Reismischung in ihrem Gepäck. Trotzdem war es ärgerlich, da jetzt ja die Kekse für den Café am Mittag fehlten. :-(
Der Weg auf diesem Abschnitt war um Welten besser. Endlich gab es keine Schlammpfützen mehr, denen man ständig ausweichen musste. Und als schließlich die Sonne rauskam, zückten Rebecca und ich gleich die Kameras und machten alle paar Meter Bilder von der überwaeltigenden Landschaft. Wir hatten ja Nachholbedarf... :-) So macht wandern Spaß!!! Wobei für Rebecca der Spaß nicht lange anhielt, der Akku hatte über Nacht die Ladung verloren.
Inzwischen lagen wir immer unter den vorgegebenen Wanderzeiten. Und Nicole sah man an, dass sie nun auch ohne Probleme das Tempo mitgeht und Freude hat. Endlich konnte auch sie das Wandern ohne Erkältung bzw. Magenverstimmung voll genießen.
Im Refugio Chileno machten wir nach 5 Stunden wieder eine ausgiebige Pause. Da wir noch weiter zum Campamento Las Torres mussten, stärkten wir uns mit Spaghetti und Hühnerfrikassee. Die Stärkung konnten wir anschließend auf dem steilen Weg zum Campamento Las Torres gut gebrauchen. Nach 1,5 Stunden Gehzeit kamen wir aber trotzdem gut gelaunt am Etappenziel an und stellten unser Zelt auf. Unterwegs trafen wir wieder unsere bayrischen Freunde, die extrem begeistert vom Anblick der Türme, bereits auf dem Rückweg waren. Das Campamento Las Torres ist zwar nur unwesentlich besser als das Italiano, da es aber die letzte Nacht im Zelt war und es nicht regnete, war die Stimmung 1000mal besser... :-)
Tag 5: Campamento Las Torres - Mirador Base De Las Torres - Hotel Las Torres (5h, 12km, 400hm)
Nach einer kurzen und unruhigen Nacht klingelte um 3:45 der Wecker. Schließlich wollten wir den einstündigen Aufstieg zu den Türmen "Torres del Paine" rechtzeitig angehen, um den Sonnenaufgang dort zu erleben. Laut dem Ranger am Camp, leuchten die Türme nur 5-6mal pro Sommersaison rot beim Sonnenaufgang. Also zogen wir in stockdunkler Nacht mit Stirnlampe gemeinsam mit den 200 weiteren Campern die letzten 300 Höhenmeter hoch zum Aussichtspunkt, um dieses Spektakel möglicherweise zu erleben. Und siehe da, wir hatten Glück!!! Ein bewegender Moment, als die Türme von der Sonne angestrahlt wurden und leuchteten. Und Dank der Infoveranstaltung konnten wir dies im kuschlig warmen Schlafsack genießen. Schließlich waren die Temperaturen hier unter dem Gefrierpunkt... :-)
Zurück im Las Torres bauten wir das Zelt ab und packten ein letztes mal unsere Sachen. Die Pause im Refugio Chileno mit Schoki und Café durfte natürlich auch heute nicht fehlen. Die 800 Höhenmeter bergab setzten meinem Knie ganz schön zu. Am Hotel Las Torres, unserem Endpunkt der Wanderung, angekommen, war es richtig dick und ich war froh, das Ganze überstanden zu haben.
Am frühen Abend kamen wir mit dem Bus wieder in Puerto Natales an und gingen zur Feier des Tages nochmal im Fischrestaurant essen. Wir ließen es uns mit einer Flasche Wein und drei Gängen so richtig gutgehen und freuten uns über das nette Personal, dass uns selbst nach fünf Tagen Wildnis wiedererkannte... ;-)
Der Campingausflug hat uns beiden richtig Spaß gemacht und wir hatten beide viel weniger Probleme mit dem Zelten als vorab erwartet. Vor Allem ich hatte da etwas bedenken... Und auch der Nationalpark mit seiner einmaligen Landschaft war für uns ein perfekter Abschluss für Südamerika. Nun haben wir aber noch eine Woche in Patagonien übrig und da uns im Park sehr viele von El Calafate und dem Perito Moreno Gletscher vor
geschwärmt haben, wollen wir nun den Schritt über die Grenze gehen und das Abenteuer Argentinien wagen... Und argentinisches Rumpsteak essen!!!
@ Miriam: Dir nochmal ein besonderes Dankeschön für die Reservierung der Unterkunft in Puerto Natales!!!
(ts)
Auf 42 Seiten habe ich es zwar nicht gebracht, aber zu unserem Camping Abenteuer in einem der bekanntesten Nationalparks Südamerikas gibt es Einiges zu berichten:
Nachdem wir die Ausrüstung (Zelt, Kochset mit Gaskocher, Isomatten und Schlafsäcke) gemietet hatten, besuchten wir noch schnell eine gratis Infoveranstaltung bei der Anfänger, sprich wir, alles von klein auf erklärt bekommen. Eine Holländerin erklärte die Bergwelt, zeigte die unterschiedlichen Wanderrouten und beantwortete alle Fragen - wie paradox: Holland und Bergwelt! ;-) Weitere wichtige Infos waren: Die vier Jahreszeiten gibt es im Park öfters mal an einem Tag, den Sonnenaufgang bei den Türmen soll man im Schlafsack eingepackt genießen und das Wasser der Bäche ist das beste der Welt, also sollen wir es wie Hunde, direkt im Bach stehend, trinken. Nach der Veranstaltung haben wir uns für die klassische W-Wanderung in fünf Tagen entschieden. Hierbei wandert man in drei Sackgassen und sieht dabei die Highlights des Parks. Auf der Landkarte ergibt die Route den Buchstaben W, daher der Name.
Tag 1: Refugio Paine Grande - Refugio Grey (5h, 12km, 250hm)
Mit dem vollgepackten Rucksack, der mit Zelt und Campingequipment geschätzte 11 bis 12kg pro Rucksack wog, liefen wir zum Busbahnhof. Dort warteten schon fünf Busse, die die Menschenmassen in den 80km entfernten Park befördern. Am Eingang mussten wir 25€ Eintritt bezahlen und einen Film über die Bestimmungen anschauen. Vor ein paar Jahren kam es wegen Unachtsamkeit einiger Touris zu einem riesigen Waldbrand, daher erklärten die Parkwächter lieber mehrmals, dass man im Park weder rauchen noch sonst ein Feuer machen darf. Der Gaskocher darf auch nur an dafür ausgewiesen Plätzen benutzt werden.
Im Park angekommen setzten wir gleich mit dem Katamaran zum Startpunkt Refugio Paine Grande über. Beim Einsteigen war der Wind so heftig, dass Schlafsack und Regenhülle eines Mitreisenden im See landeten. Er musste die Reise tatsächlich ohne antreten. Die Gegend sah aus wie bei einem Outdoor-Werbespot: starker Wind, leichter Regen und dazu rauhe Bilderbuchlandschaft...
Die Wanderung führte am ersten Tag über das Refugio Grey zum gleichnamigen Gletscher und dauerte für uns 4,5 statt den ausgeschilderten 3,5 Stunden. Wo haben wir die Stunde vertrödelt? Während dem Wandern hatten wir auch nur zwei Jahreszeiten, nämlich stürmischer Herbst und kalter Winter... :-( Trotzdem waren wir von der Landschaft begeistert. Am Aussichtspunkt mit Blick über den Gletscherzungensee (fuer Nicole: *buzzer*) zum Gletscher sahen wir sogar schwimmende, blau leuchtende Eisberge.
Beim Zeltaufbau am Refugio Grey lernten wir Rebecca aus Friedrichshafen kennen. Sie ist erst 18 und reist in den Winterferien alleine durch Chile. Sie macht derzeit ein soziales Jahr in Peru. Mit ihr zusammen liefen wir spaeter noch zu einem Aussichtspunkt und bewunderten dort den Gletscher und einen Regenbogen. Regen bringt auch Vorteile... ;-)
In der Nacht stürmte und regnete es heftig, so dass wir in unserer ersten Zeltnacht keinen ruhigen Schlaf hatten... :-(
Tag 2: Refugio Grey - Refugio Paine Grande - Campamento Italiano (6h, 18km, 400hm)
Auch nach dem Frühstück in der Gemeinschaftsküche regnete es weiter. So mussten wir das Zelt bei Regen abschlagen und auch bei Regen loswandern. Mit dem großen Rucksack auf dem Rücken hatten wir außerdem eine große Angriffsfläche für den Wind und mussten ständig aufpassen, dass uns dieser nicht umwirft. Auf halber Strecke holten wir Rebecca ein und wanderten gemeinsam weiter. Nach 3,5 Stunden - also geht es doch in der vorgegebenen Zeit - mussten wir mit Café und heißer Schokolade am Refugio Paine Grande unseren Akku aufladen. Ein bayrisches Pärchen, mit dem wir schon am ersten Tag kurz redeten, schenkte uns ein Lunchpaket und Wienerle, da ihnen beides nicht zusagte. Damit wir nicht zu früh am Zeltplatz ankommen, dehnten wir die Pause auf 2 Stunden aus. Auf dem weiteren Weg zum Campamento Italiano wollte der Regen einfach nicht aufhören. Inzwischen war auch der Weg stark aufgeweicht, so dass wir öfters knöcheltief im Schlamm standen. Nach 2,5 Stunden, also in der vorgegebenen Zeit, kamen wir dann total durchnässt an.
Der Zeltaufbau im Regen ging zwar flott, aber die Stimmung war aufgrund des Wetters und den extrem einfachen Bedingungen am Zeltplatz trotzdem am Boden. Das Italiano hatte eine sehr kleine überdachte Kochstelle und ein stinkendes Plumpsklo - mehr nicht. Zu all dem Übel kam noch hinzu, dass ich mein Knie kaum bewegen konnte. Ich hatte es mir wohl beim Ankämpfen gegen den Wind leicht verdreht und es schwoll nun an. :-(
Nach einer Linsensuppe mit den geschenkten Wienerle ging es also direkt ins Bett - mit der Hoffnung, dass das Wetter endlich besser wird. Auch in dieser Nacht stürmte und regnete es, aber wir konnten trotzdem gut und lange schlafen. Manchmal hörte man einen lauten Donner. Wie wir bei der Infoveranstaltung lernten, war dies nicht ein Gewitter, sondern der Gletscher Francais, der mehrmals täglich Eis abwirft.
Tag 3: Campamento Italiano - Refugio Los Cuernos (2,5h, 5km, 100hm)
Am dritten Tag wollten wir eigentlich ins Valle Francais wandern (den mittleren Stich des Ws), aber da es weiterhin regnete und keine Besserung in Sicht war, strichen wir die Wanderung in die Sackgasse und liefen lediglich die 2,5 Stunden zum Refugio Los Cuernos.
Tag 4: Refugio Los Cuernos - Campamento Las Torres (6,5h, 14km, 600hm)
Der Weg auf diesem Abschnitt war um Welten besser. Endlich gab es keine Schlammpfützen mehr, denen man ständig ausweichen musste. Und als schließlich die Sonne rauskam, zückten Rebecca und ich gleich die Kameras und machten alle paar Meter Bilder von der überwaeltigenden Landschaft. Wir hatten ja Nachholbedarf... :-) So macht wandern Spaß!!! Wobei für Rebecca der Spaß nicht lange anhielt, der Akku hatte über Nacht die Ladung verloren.
Inzwischen lagen wir immer unter den vorgegebenen Wanderzeiten. Und Nicole sah man an, dass sie nun auch ohne Probleme das Tempo mitgeht und Freude hat. Endlich konnte auch sie das Wandern ohne Erkältung bzw. Magenverstimmung voll genießen.
Im Refugio Chileno machten wir nach 5 Stunden wieder eine ausgiebige Pause. Da wir noch weiter zum Campamento Las Torres mussten, stärkten wir uns mit Spaghetti und Hühnerfrikassee. Die Stärkung konnten wir anschließend auf dem steilen Weg zum Campamento Las Torres gut gebrauchen. Nach 1,5 Stunden Gehzeit kamen wir aber trotzdem gut gelaunt am Etappenziel an und stellten unser Zelt auf. Unterwegs trafen wir wieder unsere bayrischen Freunde, die extrem begeistert vom Anblick der Türme, bereits auf dem Rückweg waren. Das Campamento Las Torres ist zwar nur unwesentlich besser als das Italiano, da es aber die letzte Nacht im Zelt war und es nicht regnete, war die Stimmung 1000mal besser... :-)
Tag 5: Campamento Las Torres - Mirador Base De Las Torres - Hotel Las Torres (5h, 12km, 400hm)
Nach einer kurzen und unruhigen Nacht klingelte um 3:45 der Wecker. Schließlich wollten wir den einstündigen Aufstieg zu den Türmen "Torres del Paine" rechtzeitig angehen, um den Sonnenaufgang dort zu erleben. Laut dem Ranger am Camp, leuchten die Türme nur 5-6mal pro Sommersaison rot beim Sonnenaufgang. Also zogen wir in stockdunkler Nacht mit Stirnlampe gemeinsam mit den 200 weiteren Campern die letzten 300 Höhenmeter hoch zum Aussichtspunkt, um dieses Spektakel möglicherweise zu erleben. Und siehe da, wir hatten Glück!!! Ein bewegender Moment, als die Türme von der Sonne angestrahlt wurden und leuchteten. Und Dank der Infoveranstaltung konnten wir dies im kuschlig warmen Schlafsack genießen. Schließlich waren die Temperaturen hier unter dem Gefrierpunkt... :-)
Zurück im Las Torres bauten wir das Zelt ab und packten ein letztes mal unsere Sachen. Die Pause im Refugio Chileno mit Schoki und Café durfte natürlich auch heute nicht fehlen. Die 800 Höhenmeter bergab setzten meinem Knie ganz schön zu. Am Hotel Las Torres, unserem Endpunkt der Wanderung, angekommen, war es richtig dick und ich war froh, das Ganze überstanden zu haben.
Am frühen Abend kamen wir mit dem Bus wieder in Puerto Natales an und gingen zur Feier des Tages nochmal im Fischrestaurant essen. Wir ließen es uns mit einer Flasche Wein und drei Gängen so richtig gutgehen und freuten uns über das nette Personal, dass uns selbst nach fünf Tagen Wildnis wiedererkannte... ;-)
Der Campingausflug hat uns beiden richtig Spaß gemacht und wir hatten beide viel weniger Probleme mit dem Zelten als vorab erwartet. Vor Allem ich hatte da etwas bedenken... Und auch der Nationalpark mit seiner einmaligen Landschaft war für uns ein perfekter Abschluss für Südamerika. Nun haben wir aber noch eine Woche in Patagonien übrig und da uns im Park sehr viele von El Calafate und dem Perito Moreno Gletscher vor
geschwärmt haben, wollen wir nun den Schritt über die Grenze gehen und das Abenteuer Argentinien wagen... Und argentinisches Rumpsteak essen!!!
@ Miriam: Dir nochmal ein besonderes Dankeschön für die Reservierung der Unterkunft in Puerto Natales!!!
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