5. Oktober 2013

...Guatemala!!!

Guatemala City, Flores & Tikal, 01.10.-04.10.13

(nf)
Unser erster Eintrag fernab der Heimat... Ihr muesst uebrigens den Titel des Blogs in einem Zug mit dem Blogeintrag lesen, damit es toll wird. ;-)
Der Herflug verlief problemlos und ruhig. Die Anreise nach FFM ging dank Taxiservice Stoeckel gut, vor lauter Entspannung mit Kaffee im Mc haetten wir sogar fast die Boarding-Time verpasst. Upsa. :-) Iberia war wieder Erwarten gut, Platz und Entertainment schlechter als als bei Vietnam Airline, dafuer der Service extrem freundlich und zuvorkommend. Die Befuerchtungen diesbezueglichh haben sich also nicht bestaetigt.
Nach 25h Reise kamen wir dann endlich in Guatemala City an, wo wir direkt auch den ersten Taxifahrer bereichert haben. Nun ja, wer will schon gleich am ersten Tag zu sparen beginnen... ;-) Unser schon im Vorfeld hilfsbereites Hostel nahm uns herzlich in Empfang, gluecklicherweise fuer meinen hungrigen Magen wurden wir direkt eingepackt zum Crepes essen gehen. Gut so, alleine haetten wir uns wahrscheinich vor lauter Maschinengewehren auf der Strasse nicht mehr rausgetraut. Bei diesem Essen dann auch die erste Erkenntnis, das wir uns noch an diese Backpacker-Community gewoehnen muessen. Nicht so unseres, dieses sich gegenseitig uebertreffen, wer laenger unterwegs ist, mit weniger Plan und wer am abenteurlichsten, wer am haeufigstens mit den locals die schrottreifen Busse benutzt, wer am wenigsten fuer die Strecke XY bezahlt hat und ueberhaupt der tollste Hecht ist. Hm.

Nach einer fruehen Nacht haben wir am naechsten Tag die vom Hostel organisierte Stadtour gemacht, gemeinsam mit Trevor (diesen Namen hab ich uebrigens bei ALF kennengelernt) hat uns begleitet, gemeinsam mit dem Guide waren wir dann also zu viert den ganzen Tag unterwegs. Aus den angekuendigten 2-3h wurden dann 7h mit viel Spass. Die Tour ist defintiv lohnenswert, unsicher haben wir uns, trotz massiver Warnungen in diversen Reisefuehrern und beim Auswaertigen Amt, kein einziges Mal gefuehlt. Guatemala City hat ganz unterschiedliche Gesichter: ein sehr westliches Viertel inkl. vollverglasten (und leerstehenden) Hochhaeusern (laut Guide die ziemlich offensichtliche Art, das Geld zu waschen) und nebenan das Viertel mit kleinen Bars, Haeuschen, Maerkten (wo ich mich selbstverstaendlich mit reichlich unbekanntem Obst eingedeckt habe) usw. Hoehepunkt der Tour war der Besuch einer winzigen Bar, die vollgestopft mit Maennern mittleren Alters schon zum fruehen Nachmittag fuer reichlich Stimmung gesorgt hat. Die singen gern, die Guatemalesen. :-)
Abends blieb gerade noch Zeit fuer ein Entspannungsbier auf der Dachterrasse, bevor uns das Hostel rechtzeitig beim Abenteuer Nachbus ablieferte.
Vor dem Besteigen des Busses muss man hier, wie bei Fluegen, durch eine Kontrolle inklusive Checken, ob alle Fluessigkeiten originalverpackt sind und Metalldetektor. Wir hatten Glueck und durften mit. Groesstes Problem: als ich dann morgens, nach bereits 8h Fahrt, beschlossen habe, meinem Magen das Abenteuer unbekanntes Obst zutrauen zu koennen (evtl. Auswirkungen wuerden mich dann erst nach Ankunft treffen), musste ich feststellen, dass mein Ueberraschungsobst weg war! Har! Vermutung: bei der Kontrolle beim Eistieg wurde dieses Obst fuer nicht transportfaehig erachtet und, auf Grund akuter Aufregung, von mir unbemerkt entsorgt. Frechheit! Ansonsten war der Bus in Ordnung, leider konnte man die Fuesse nicht hochmachen, so dass ich nach den insgesamt 10h Fahrt ziemliche Elefantenfuesse hatte. Tobias hatte das Problem nicht, konnte aber im Gegensatz zu mir nicht schlafen. Auch nicht besser. Angekommen sind wir im Norden des Landes auf einer kleinen Insel namens Flores.
Hier haben wir uns erst einmal im Hostel eingenistet und einen Kaffee getrunken.
Der Innenhof unseres Hostels
Wird uebrigens von einem Hollaender gefuehrt.
Abgesehen vom hippie-Feeling hier hatten sie mich spaetestens, als ich einen tollen Kaffee bekommen habe, der mit Zimt und ich weiss nicht mit was noch allem gebrueht wurde.

Den restlichen Tag haben wir damit verbracht, uns von der Fahrt zu erholen, das suesse Oertchen zu erkunden, zu viel zu Essen (Monster-Burritos!) und frueh schlafen zu gehen. Immerhin sind wir heute quasi mit euch, naemlich um 2:30 Ortszeit aufgestanden um die Maya-Ruinen Tikal mit Sonnenaufgang zu sehen.
Nach der Anreise von ca. einer Stunde mussten wir noch ca. eine dreiviertel Stunde durch den stockdunklen Dschungel wandern (nein, es war kein Spaziergang, es war eine Wanderung im Stechschritt!) um dann die knappen 200 (gluecklicherweise neben dem Tempel aus Holz gebauten) Stufen zu erklimmen und dann oben auf dem Tempel auf uerber 60m Hoehe dem Erwachen des Dschungels zu lauschen (Merke: Affen machen als Weckruf Geraeusche wir Loewen). Sehr beeindruckende Stimmung, der Wald, die Tiere, dann langsam die Daemmerung und die vorbeiziehenden Nebelschwaden. Leider hat sich der Nebel auch nach ueber einer Stunde noch nicht verzogen gehabt, so dass wir wieder abgestiegen sind und den restlichen Teil der riesigen Anlage besichtigt haben. Die Anlage war wirklich beeindruckend! Manche der Ausfuehrungen des Guides habe ich aus meinem Lieblings-Was-ist-was (Mayas, Inkas und Azteken) wiedererkannt, ich habe mich quasi 20 Jahre auf diesen Moment vorbereitet... Der Name der Anlage "Tikal" bedeutet im uebrigen Echo, wenn man auf dem Hauptplatz steht und in die Haende klatscht, kommt ein verruecktes Echo zurueck.  Weil wir uns so gut geschlagen haben, durften wir am Ende nochmal hinauf auf dem groessten Tempel und dann die nebelfreie Sicht geniessen. Aber heiss wars.
Am Ende der Tour konnte man in einem Restaurant fruehstuecken gehen (in der Zwischenzeit war 10 uhr frueh). Da Tobias und ich aber ein Lunchpaket dabei hatten (das Risiko, nichts zu essen zu bekommen war einfach zu gross... :-) ) mussten wir da nicht mit und konnten und von der Reisegruppe zu einem kleinen Kaffeestand absetzen. Lecker Espresso und dann kam auch noch ein Einheimischer, der selbstgemachtes Ananas-Eis in kleinen, zugeknoteten Plastiktuetchen fuer umgerechnet 10Ct verkaufte. Wassereis mit "agua purificada", na klar, aber da alle anderen Einheimischen auch zugriffen, haben wir einfach mitgemacht. Noch gehts uns gut. :-) Zurueck waren wir gegen Mittag, den restlichen Tag haben wir mit einer kleinen Wanderung zu einem "Strand" hier am See verbracht, die sich leider nicht wirklich gelohnt hat. Immerhin hatten wir auf dem Abstecher zum "mirador" eine schoene Sicht auf unser Inselchen. Ausserdem einen Stand mit tollem einheimischen Essen. Man weiss nicht, was es war, aber lecker wars. Morgen nochmal relaxing hier in Flores, evtl. ein bisschen Kanu fahren, abends gehts dann, weil es so gut geklappt hat, wieder mit dem Nachbus, ueber Guatemala City nach Antigua und von dort aus weiter nach San Pedro La Laguna, wo am Montag unser dringend benoetigter Spanisch-Kurs beginnt. Nach langen Diskussionen haben wir uns entschlossen, den Zwischenstopp in Semuc Champey (ich wollte einen Link einfuegen, schaffe es aber nicht. Googelt den Namen einfach und schaut euch die Bilder an), erst einmal auf Eis zu legen. Das wird jetzt vor dem Sprachkurs zu viel. Wenn wir nach dem Kurs immernoch wollen und es uns die 8h Fahrt je Weg wert sind, koennen wir die Becken am Ende unseres Guatemala-Aufenhalts noch dranhaengen. Ich hab mich zwar noch nicht richtig damit abgefunden, aber manchmal ist weniger eben mehr...
Das passiert, wenn man unseren Blog in Guatemala oeffnet...
Und noch was:
Liebe Sabine, 18 Paeckchen Tempos kommen daher, dass ich zu Schnupfen neige und wenn ich Schnupfen habe, zu Schnupfennase. Und in Vietnam haben wir die Erfahrung machen muessen, dass es nicht ueberall Papiertaschentuecher zu kaufen gibt. Dort haben wir im 5. Supermarkt dann endlich welche gefunden: Import aus den Niederlanden. Mit Zimtduft. hmmmm. Das wollte ich meiner Nase erst einmal ersparen. :-)

Alles in Allem hatten wir also einen problemfreien Start in unser Abenteuer.
An die Menschen wird man sich mit der Zeit gewoehnen, wahrscheinlich sind wir in 2 Monaten genauso...
Spannend ist die Frage, wann wir wohl merken, dass wir nicht nach einer normalen Urlaubszeit wieder zurueckkehren. Noch fuehlt es sich so an...

Viele Gruesse an euch alle und danke fuer die vielen Kommentare, immer weiter so!

6 Kommentare:

  1. Juhuuuu, juhuuu! Sie sind gut angekommen! Steinplumps vom Herzen ;)
    Genial - danke für die vielen farbenfrohen Bilder (hier isses grauregnerischtrueb, bah!) und den so ausführlichen Bericht - habbich grad fast das Gefühl, ich bin mitgereist =)

    Klasse, dass der Nachtbus so gut ist, dass ihr euch doch nochmal dafür entschieden habt (trotz geschwollenen Beinen und Schlaflosigkeit (ob das am fehlenden Supernackenhörnchen liegen könnte, Tobi? ;P ). Wahrscheinlich seht ihr in den kommenden Monaten noch genug von der Landschaft und habt so einen Tag mehr Zeit für's Spanisch lernen...Ich stelle mir vor: Herrn Wölbert "Placa di Catalunia!!!" und Oliver Pocher in Vollidiot: "Bajo la mesa"...und wünsche euch schon jetzt viel Spaß!!!

    Eure Judith

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  2. Hallo ihr zwei,
    toll, dass ihr einen so guten Start in eure Reise hattet. Und beruhigend, dass die vom Hostel in Guatemala City tatsächlich Recht hatten, dass es gar nicht sooo schlimm ist. Merke: Die Seiten vom Auswärtigen Amt sollte man einfach nicht lesen...
    Ihr habt ja schon richtig viel erlebt und gesehen für die ersten Tage. Da kommen mir zwei Gedanken in den Sinn:
    1. Wow, toll, was ihr schon erlebt habt, so eine Reise muss bestimmt super sein.
    2. Oh Gott, Backpacker und Wassereis in Guatemala in Plastiktüten, für mich wär das nix! ;-)
    So ist´s also genau richtig, ich kann gemütlich vom Schreibtisch zuhause was von eurer Reise miterleben.
    In diesem Sinne freue ich mich auf euren nächsten Blog!
    Liebe Grüße
    Miriam

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  3. Hallo Nicole und Tobi

    Hier mein zweiter Anlauf euch einen kleinen Kommentar abzugeben……einfach furchtbar die Erkenntnis, dass man alt wird und mit der Technik nicht mehr mitkommt ;-) Aber dieses Mal habe ich meinen Text in einem Word Dokument abgespeichert......falls er sich wie beim letzten Mail beim Posten einfach in Luft auflöst.
    Super der ausführliche Bericht. Wie schaffst du das? Nach der Reise und den anstrengenden Tagen davor müsstet ihr doch eigentlich erst mal ko sein. Aber schön für uns auf alle Fälle gleich so viele News zu lesen. Und es ist effektiv wie Judith schreibt, ich habe richtig das Gefühl mitzureisen. Und dann bedauere ich auch ein wenig, dass ich so etwas in meiner Jugend nicht unternommen habe. Aber durch euren Blog kann ich das ja jetzt fast so gut wie nachholen. Ich hoffe du hast zwischenzeitlich neues exotisches Obst zu essen bekommen ☺ und noch viele andere einheimische Gerichte. Und in diesem Sinne „Que os divirtáis estudiar el español“. Mein Gott, ich habe vor 20 Jahren spanisch gelernt, dass ist eine so schöne Sprache und ich konnte sie nie anwenden. Ich freue mich richtig mit für euch auf den spanisch Kurs. Bis zum nächsten Blog Gruss und Kuss aus der Schweiz. Deine Getta

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  4. Huhu ihr zwei!

    Ui ui ui... wie geil! Ich kann den anderen nur beipflichten! Genieße die (wunderschön geschriebenen) Einträge sehr und bin danach immer gut gelaunt!

    GLG aus dem fernen Deutschland!

    Sabine

    PS: Ok, verstanden :-) Kann dir gerne auch nachschicken, wenn sie dir ausgegangen sind.

    Und noch was: auf dem einen Bild (abends im Hostel) sieht man eine junge Frau rechts sitzen. Die sieht verdammt aus wie eine ehemalige Klassenkameradin. Habt ihr die zufällig kennengelernt???

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  5. .....sorry, sie sitzt links am Bildrand..... hab ich in der Fahrschule schon immer falsch gemacht :-)

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  6. Hey ihr zwei Traveller...
    bei uns ist heute Mittwoch, demnach sitzt ihr schon den dritten Tag in eurem Spanisch-Kurs in San Pedro La Laguna. Daher: Hola! :-) Ich könnte jetzt noch meinen spanischen Spruch runterrasseln, den ich auf einer Toilette gelernt habe - aber der handelt nur von Feuchttüchern. Daher lass ich´s :-)
    Jep, ich hab euren Bericht ganz genau durchgelesen und gut aufgepasst. Bin euch also auch mit dem Finger auf der Karte gefolgt - und weiß wo ihr grad steckt. Und ja, ich habe auch nach diesem Semuc Champey gegoogelt.... krass! Total geil... und entgegen meinem Lerngeschenk "Ich verpasse nichts, wenn ich nicht überall dabei bin" - würde ich hier sagen: Ihr verpasst definitiv was, wenn ihr das während eurem Guatemala-Aufenthalt nicht noch mitnehmt" :-) Würd mich riesig freuen, wenn´s auch von euch ein paar Bilder gibt, wie ihr in die Becken springt! :-))
    Was sind schon 8h einfache Fahrt im Vergleich zu einem halben Jahr Weltreise?!

    Wünsche euch weiterhin viel Vergnügen...
    Ganz liebe Grüße, Karin

    PS: Nicole, danke für den Tipp! Halterlos ist super :-)

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