21. Oktober 2020

Strandtage

11.10. bis 17.10.2020 Siziliens Südosten 

(nf) Großes Hallo, als wir auf dem Agricampeggio angekommen sind! Und da das Wetter nochmal richtig schön und warm war, beschlossen wir, den Nachmittag gemeinsam am Strand in der Nähe zu verbringen. Weicher Sand, türkisfarbenes Wasser und schön flach abfallender Strand - es war ein wirklich schöner Nachmittag! Für die Eltern mit anregendem Austausch, für die Kinder mit Spielkameraden... 🙂 

Den Abend verbrachten wir dann, nachdem die Kinder zu Bett gebracht waren, auch zusammen und schwatzen und scherzten noch eine ganze Weile vor unserem Camper. 

Der nächste Tag war leider ein richtiger Schlechtwettertag, kühl, Dauerregen, immer mal wieder auch Gewitter und starker Wind. Wir haben viel Zeit im Camper verbracht und die restliche Zeit mit Einkaufen, Kochen etc. verbracht. Auf dem Hof gab es auch einige Tiere: Ziegen, Katzen, Hunde, Pferde, Truthähne, ein Schwein - und leider auch jede Menge Krabbelvieh... ersteres sorgte für große Freude bei Yaron, letzteres nervte Tobias und mich zunehmend. Abends verabschiedeten wir uns noch von Matthias, Nicole und Marla, die sich auf die Nacht hin auf den Rückweg nach Palermo machten, da sie am Folgeabend die Fähre zurück gebucht hatten. Wir beschlossen, am nächsten Morgen nach dem Frühstück auch weiterzuziehen: wieder etwas Richtung Norden, wo wir ein schönes Örtchen und ein Naturschutgebiet 'übersprungen' hatten. Yaron bekam beim Bezahlen noch einen Pancake von der Nonna in die Hand gedrückt. Im Gegensatz zu unserem -halbwegs gesunden- Frühstück hat er den mit großem Appetit verdrückt - Yaron scheint lieber etwas Hunger auszuhalten als etwas zu essen, auf das er keine Lust hat... 😠 Zusätzlich Honig, Marmelade oder sonstigen Extra-Zucker konnte ich zum Glück abwehren... ich bin gespannt, ob Yaron jemals wieder Vollkornbrot essen wird... 😅

Das Örtchen Noto lag auf der Strecke und wir haben es mit Yaron in der Kraxe ein wenig erkundet.

Wir sind tatsächlich überrascht, wie viel so schöne Altstädte Sizilien zu bieten hat. Auch bei diesem ist die Altstadt komplett im Barockstil gehalten; nachdem der alte Ort einem Erdbeben zum Opfer fiel, wurde die Stadt an anderem Standort komplett neu errichtet. Tobias fand auf der Suche nach einem Mittagessen einen Mini-Laden mit frischer Pasta, wo wir zuerst lecker geschmaust haben und uns dann noch die Kraxe vollgepackt haben. Frische Tortellini sind einfach der Hammer... 😋

Die Italiener(innen) verfallen im Übrigen reihenweise Yarons blonden Haaren und blauen Augen - wenn er dann noch grinst, gibt es kaum mehr ein Halten. Ist einfach belissimo, unser bimbo. 😄 Nach Türmen, Fassaden, Kirchen und Kathedralen und je einem doppelten Espresso musste natürlich auch noch ein Eis her - wenn man schonmal im Städtchen ist, muss es ausgekostet werden... 😉 auch hier gab es noch was für den 'Vorrat', diese Dessert-Röllchen (Cannoli heißen die, haben wir inzwischen gelernt und sind eine sizilianische Spezialität) im Miniformat mit verschiedenen Füllungen - seeehr lecker! Für auf die Hand gab es hervorragendes Eis (Tobias findet tatsächlich, dass es evtl. noch eine Alternative zum ewigen Schokoeis geben könnte - Pistazie). Und da der Verkäufer auch verliebt in Yaron war, hat der eine Waffel mit Erdbeereis geschenkt bekommen. Kurz gezögert, aber irgendwann ist es ja so weit für sein erstes Eis... Es gibt schlechtere Gelegenheiten als ein geschenktes Eis auf Sizilien! 🙂 Er war jedenfalls im Himmel und hinterher wie wild am Rennen... ob's die Kraxe oder der viele Zucker an dem Tag war, sei mal dahingestellt...

Weiter ging es nach Avola, wo wir uns einen Stellplatz rausgesucht hatten. Zu unserer großen Freude war alles blitzblank, der Besitzer sehr nett und das ganze auch noch relativ günstig.

Dort wollten wir 2 Nächte verbringen und am mittleren Tag in eine Schlucht wandern.

Nach 250Hm Abstieg sollten glasklare Becken zum Baden einladen. Leider war ein Teil des Weges und ein Großteil der Becken gesperrt. So blieb es eine schöne Wanderung und auch eine nette Pause am 'Pool' (Tobias hat sich sogar reingetraut), aber der schönste Teil blieb uns wohl verwehrt.

Yaron saß in der Kraxe und hat bis fast zum Schluss gut mitgemacht. Für den letzten Kilometer brauchte es dann alle Überredungskünste, Pferdchenspiele und Tragevarianten, dass wir gut zurückgekommen sind... 😉Nachdem wir Abends einen kleinen (bzw. großen) Pampers-Unfall hatten (ein Hoch auf die sauberen Duschen!), beschlossen wir spontan, noch eine Nacht länger zu bleiben, 2 Waschmaschinen durchzuwaschen und einen ruhigen Tag zu machen. Mittags sind wir in das Städtchen spaziert und haben Fisch an einem Straßenstand gekauft, in einem Weinladen geshoppt und -natürlich- Eis bzw. Cannoli gegessen. 🙂


Am nächsten Tag ging es wie gewohnt nach Frühstück und zusammenpacken zu Yarons Schläfchen los, diesmal Richtung Marina di Modica. 

Und unterwegs die Hammer-Geschichte:

Ich war am Fahren, unübersichtliche Situation, ich bin in einer Baustelle links abgebogen, Straße miserabel und die Verkehrsführung mit Hütchen gemacht. Und rechts am Straßenrand parkte auch noch ein Auto. Als wir auf Höhe dieses Autos waren, lässt es einen Schlag - kurz gedacht, ich wäre dagegen gefahren?! Ich hielt es eher für unwahrscheinlich, aber wer weiß... Tobias hat jedoch direkt in den Spiegel geschaut und gesagt, ich war mindestens noch einen halben Meter entfernt. Also weitergefahren. Das Auto kurz nach uns eingeschert und sich zu uns vorgearbeitet. Wild gehupt, Lichthupe und Handzeichen, uns noch irgendwie überholt und dann ausgebremst. Als ich ihn wieder überholen wollte, nach Links gezogen, vor uns. Drin im Auto ein recht junges Paar. Irgendwann sind sie, wohl in der Annahme, dass wir ihnen folgen, in einen Feldweg abgebogen. Wir sind weiter gefahren, sie haben dann aufgegeben und sind zurück. Weshalb wir uns so sicher waren, dass es eine Betrügermasche war? Matthias und Nicole ist auf der gleichen Etappe das Selbe passiert. Die haben natürlich angehalten, bei einer alten Fabrik und ein Paar hat ihnen erklärt, sie hätten ihnen den Spiegel abgefahren beim Überholen und sie müssten jetzt bezahlen oder sie würden die Polizei holen. Komische Situation auch dort, plötzlich kamen 5 Typen aus der Fabrik dazu und das Paar verschwand schnell. Diese Männer haben Matthias und Nicole dann erklärt, dass das Betrüger waren, die entweder auf das Geld zum Bezahlen des Schadens oder auf einen schnellen Raub aus dem Autoinnern (wer denkt schon an seine Wertsachen, wenn er dann schnell aussteigt, um den Schaden zu begutachten?!) aus sind. Während der Diskussion hatte das Pärchen sogar mit Farbe einen Strich auf das Auto gemacht, quasi als 'Beweis'. Matthias und Nicole hatten uns diese Geschichte erzählt und so waren wir vorgewarnt - krasse Sache trotzdem! Ich war auch trotzdem unsicher, ob es nicht besser wäre anzuhalten. Tobias drängte mich aber, weiterzufahren, in dem Fall zum Glück... An unserem Camper war nichts zu sehen, was auch immer sie geworfen hatten, hat zumindest keine Spuren hinterlassen.

Nach dieser Aufregung waren wir froh, auf einem gemütlichen, etwas alternativen, günstigen Campingplatz direkt am schönen Meer angekommen zu sein.

Den Nachmittag verbrachten wir dann ganz gemütlich und sind über den Strand in den Ort spaziert für Kaffee und Eis. Ich habe auch noch eine weitere sizilianische Spezialität gekostet, Eis im Brioche.

Quasi ein Mega-Riesen-Eis-Sandwich. Es war viel zuviel und auch nicht ganz meines mit dem Brioche. Aber seit ich das in Palermo gesehen hatte, wollte ich das auch probieren... Check! 😉


Auch den Folgetag verbrachten wir ähnlich: gemütlich auf dem Campingplatz (der Besitzer hatte 2 Kinder und Yaron somit Spielkameraden) bzw. dann später am Strand und Café, diesmal mit einem Granita für mich, ebenfalls eine sizilianische Spezialität: eine Art Sorbet und sehr, sehr lecker! Yaron hatte mächtig Spaß dabei, am Strand herumzurennen. Wenn man ihn da hinstellte, gab es kaum ein Halten mehr...

Die Sonnenuntergänge waren an beiden Abenden spektakulär, tolle Küste, Kakteen und die rotglühende Sonne, die im Meer versinkt... 😍

Für den Tag darauf beschlossen wir trotzdem, weiterzufahren. Eine weiterer Tag Eis, Kaffee und Strand war uns dann doch zu öde...

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