27. November 2013

G-Islands

18.11. - 25.11.2013 Galapagos

(nf)
8 Tage Galapagos sind vorbei und wir sind gerade wieder mit dem Flieger auf dem Rückweg.
Gerne hätten wir mehr Zeit auf den Inseln verbracht, aber so haben wir, denke ich, das Beste aus der verbliebenen Zeit gemacht. 

Nachdem es mir am Sonntag letzte Woche endlich so gut ging, dass es denkbar war zu reisen, haben wir uns auf die Suche nach einem möglichst günstigen Flug gemacht. Wir haben entschieden, entgegen unserem Plan A die Bootstour erst auf der Insel zu buchen: da es sowieso zu spät war für die eigentlich geplante 8-Tages-Tour, hofften wir, direkt auf der Insel vielleicht ein Schnaeppchen für eine 5-Tages-Tour machen zu können. In diversen Reiseführern und Foren war das so empfohlen. Also haben wir im Internet verschiedene Flüge verglichen, 3 Gesellschaften fliegen die Galapagos an, und auf tatsächlich ein günstiges Angebot gefunden. Nicht so günstig wie der Flug in Columbia, wo wir ja nur 30€ pro Person bezahlt habe, aber mit knappen 270€ p. P. deutlich unter unserem Budgetpreis von 350€ und unter dem ersten Angebot einer Agentur mit 500Dollar p.P.. Aber, 30 oder 270 Euro, die Probleme sind die gleichen: wie bezahlen?! Irgendwann haben wir es geschafft, zumindest eine Reservierung zu machen, aber bezahlen ging nicht, es kam ständig eine Fehlermeldung. Auch ein Besuch in einem Büro von LAN hat uns nicht weiter gebracht, da das ein Angebotsflug aus dem Internet, auch noch über die deutsche HP von LAN war, war auch die einzige Möglichkeit zu bezahlen, online... Das einzige, was sie uns dort anbieten konnten, war ein Flugticket für 900Dollar p.P.. Ah, ne danke... Und die deutsche Hotline hatte dummerweise Sonntag... Der Bueromensch meinte, wir braeuchten eine deutsch IP-Adresse, dann können wir auch bezahlen. Also haben wir uns auf 6 deutsche Zeit, nachts um 12 Ortszeit, den Wecker gesellt und Miriam hat es tapfer und mit Fassung getragen, dass sie früh morgens mit mir telefonieren musste und versuchen musste, die Zahlung zu machen... Danke nochmal, dass du trotz früher Stunde mit mir geredet hast! ;-) Jedenfalls hat es nicht geklappt und die letzte Chance war die dt. Hotline, die um 9 Uhr, also 3 Uhr Ortszeit, oeffnete. Also nochmal 2h schlafen und dort versuchen. Da hat die Zahlung dann zum Glück geklappt, so dass wir nach weiteren 1,5h schlafen dann endgültig aufgestanden und an den Airport gefahren sind. Was ein Drama, bis der doofe Flug gebucht war! Der Flug ueber Guayaquil war gut und ruhig, die LAN Airline entwickelt sich zu einem unserer Favoriten, immer sauber, Flugzeug gut in Schuss, Snacks und Getraenke auch bei kurzen Fluegen dabei, ausreichend Platz, freundliche Stewardessen und super-bequeme, in alle Richtungen verstellbare Kopfstuetzen. Auf dem Flug wurde dann erst einmal noch das ganze Handgepaeck mit einem Insektenschutzspray eingesprueht. Die erste Stewardess hat die Handgepaeckfaecher geoeffnet, die zweite hatte ihr Spray auf Dauerspruehen und die dritte schloss die Faecher wieder. Obs viel gebracht hat, wage ich zu bezweifeln, aber offensichtlich versuchen sie so die Galapagos von eingeschleppten Insekten wie die Wespe zukuenftig zu schuetzen.

Jedenfalls waren wir dann am Montag mittag nach einer weiteren Busfahrt und Faehrfahrt in dem Ort, wo wir unser Schnäppchen buchen wollten.
Nachdem wir in einem Hostel eingecheckt und was gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg zu den Agenturen. Ein paar Stunden später hatten wir dann die Erkenntnis, dass wir exakt eine Möglichkeit für ein Boot hatten: Freitag bis Montag, ein kleines 8-Mann-Segelboot. Hmm, nicht gerade das, was wir uns vorgestellt hatten... Weder die Dauer (tatsaechlich waren es ja nur 2 ganze Tage auf dem Boot), noch das Boot selber (wir hatten eine etwas groesseres im Kopf, vielleicht von der Groesse wie in der Halong Bay) oder von der Klasse (von 4 verfuegbaren Klassen war das die schlechteste). Aber Alternativen gab es keine, deshalb haben wir gebucht und entschieden, direkt am nächsten Mittag die Insel zu wechseln um vor der Bootsfahrt zumindest die jüngste und groesste der Inseln noch ein bisschen zu erkunden. Unser Hostel machte uns eine Reservierung von einem Hostel auf Santa Isabela, von dem wir zuvor im Weltreise-Forum gelesen hatten. Was wuerden wir nur ohne diese Internetseite machen... Die Überfahrt mit dem Schnellboot war laut, unbequem, windig, nass und ziemlich wellig. Wir hatten Glück mit unserem Platz, aber waehrend der Ueberfahrt von 2h wurde einigen auf dem Boot schlecht... Zusaetzlich zu den 30$ Ueberfahrtskosten und den 3$ Wassertaxikosten wurden dann auf Santa Isabela weitere 5$ pro Person abgeknoepft: fuer die Benutzung der Mole. :-/ Ich bin ja fuer den Schutz der Inseln und auch dafuer, dass die Touristen ihren Beitrag dazu leisten, aber dann ist auch mal wieder gut... Immerhin hat jeder von uns 100$ bezahlt um ueberhaupt auf die Inseln gehen zu duerfen, Eintritt quasi. Da sollte dann 2min auf irgendeinem doofen Steg echt mit drin sein... Zumal die 10$ zusammen fuer mich in keinem Verhaeltnis zu den Uebernachtungskosten (30$ fuers Zimmer) stehen.. Nun gut, wir wurden ueberraschenderweise und sehr zu unserer Freude von zwei Maedels von unserem Hostel erwartet, was uns den Fussmarsch, der weiter als erwartet war, ersparte... Und zum Glueck hatten wir eine Reservierung, der Hauptort der Insel ist sehr klein, ein paar Haeuschen an ungeteerten Strassen und dementsprechend wenig guenstige Uebernachtungsmoeglichkeiten. Dementsprechend viele Gaeste sind deshalb in unserem Hostel gelandet, aber wir hatten eine Reservierung! :-p Das Zimmer was gross, sauber, mit eigenem Bad und vor allem: 50m vom Meer entfernt mit Meerblick aus dem Zimmer raus.


Superschoen gelegen, besser als unser Zimmer waren nur die 4 Zimmer ueber uns (wir waren im EG), aber: jammern auf hohem Niveau! Es gab sogar taeglich Zimmerservice mit Handtuchwechsel, das hatten wir bisher noch nie und besonders mit dem ganzen Sand sehr angenehm... Auf der Insel haben wir am ersten Tag ein bisschen das Oertchen und den Strand erkundet, bevor wir am zweiten Tag eine ueberteuerte Tagestour ins Innere der Insel gemacht haben (wir haben einen riesigen Lavatunnel begangen und anschliessend noch eine Ecofarm besucht, nicht besonders spektakulaer, aber dafuer habe ich das erste Mal eine Maracuja-Pflanze gesehen) und anschliessend noch die Riesenlandschildkroeten-Aufzuchtstation besucht haben, der Weg dahin begann direkt am Hostel. Anschliessend habe ich mich das erste Mal an einem besonders empfohlenen Platz in das kalte Meerwasser getraut und geschnorchelt. Da habe ich ausser ein paar Fischen und faulen Seehunden auf dem Steg keine spektakulaeren Tiere gesehen, aber zum wieder warm werden mit dem Schnorcheln war es genau das Richtige. Die Natur auf den Galapagos ist so, wie man ueberall liest und wie man die Bilder sieht. Schon auf der ersten Insel am ersten Tag lagen einfach mitten im Ort mal ein paar dieser "Iguanas", der Echsen, am Wegrand, auf dem Fischmarkt bettelten keine Hunde, bzw. doch, naemlich Seehunde und wenn man zum Bankautomat ging, musste man aufpassen, dass man auf keinen der vielen grosse Krebse tritt... Auf Isabela gab es dann noch mehr Iguanas. Was den Australiern ihr Känguru ist, ist den Galapagosianern ihr Iguana. ;-)
 Ausserdem in der Station natuerlich (Land-)Schildkroeten, die hier gegen das Aussterben aufgezogen werden und auch Flamingos. Am dritten Tag haben wir uns mit dem Taxi zu einer Mauer bringen lassen, die hier von US-Haeftlingen als Arbeitsbeschaffungsmassnahme gebaut wurde. Wegen der schlimmen Bedingungen wird die Mauer "La mura de las Lagrimas" oder auch "Wall of Tears" genannt. Die Mauer selbst war dann verhaeltnismaessig unspektakular, aber von dort sind wir die ca. 7km zurueck zum Ort gewandert und entlang des Weges gab es immer wieder Abzweigungen zu Aussichtspunkten, schoenen Straenden oder Lagunen mit Flamingos. Ausserdem die Riesen-Schildkroeten in freier Natur, die einfach am Wegrand sitzen oder direkt daran entlang laufen und sich nicht einschuechtern lassen von ein paar Touristen, die einen halben Meter neben ihnen Bilder machen.
Das muss man echt sagen, die Wege sind super gemacht: immer so begrenzt, dass klar ist, wo man laufen darf und am Anfang immer ein Schild, auf dem steht, wie lange der Weg ist, wie viel Zeit dafuer empfohlen wird, was man mitnehmen soll. Da sind die 100$ gut investiert... Einer der Abstecher fuehrte zu einem Brutplatz der Iguanas, dort haben wir die groessten Exemplare gesehen. Lustig ist, dass die niesen und dabei einen Strahl Wasser oder sonst was aus ihren Nasenloechern schiesst... Die denken offensichtlich manchmal, sie sind Lamas...
Kurz vor dem Ende des Weges fuehrte dann ein Abstecher auch zu einem schoenen Strand, an dem es ein Haeuschen mit Baenken fuer Tobias gab und einen wunderschoenen Strand mit einfachem Einstieg fuer mich.
Direkt in die Brandung kam dann auch eine Meeresschildkroete zum Fressen, so dass ich mit meinem Schnorchel bewaffnet ihr beim Schwimmen zuschauen konnte. Als ich dann irgendwann genug hatte und mich mit Tobias zusammen zum Aufwaermen in die Sonne gesetzt habe, dann ein anderer Schatten im Wasser: das war dann wohl der erste Hai... Zum Glueck habe ich im Wasser nur die Schildkroete gesehen, wenn ich mir vorstelle, ich schwimme neugierig zu einem Schatten und dann habe ich einen Hai vor mir... Neee...
Abends mussten wir dann schon wieder packen, weil es am naechsten Morgen um 6 wieder mit dem Schnellboot zurueck auf die erste Insel ging, da mittags dann unsere Bootstour startete...
Zuerst haben wir, bzw. Tobias, aber das Abenteuer gewagt und hat sich beim Dorffriseur die Haare schneiden lassen. Er sass ein bisschen da wie das Lamm beim Metzger, aber das Ergebnis ist gut und die anderen Kunden und ich hatten viel Spass... ;-)

Auf der ersten Insel wieder angekommen hatten wir noch ein paar Stunden Zeit, die wir fuer Fruehstuecken, Hostel fuer die Nacht auf dem Festland suchen und reservieren und einem Besuch bei der Charles Darwin Station (mit Schildkroeten und Echsen) genutzt haben. Diese Station war etwas mehr auf Touristen ausgelegt wie die auf Sn. Isabel, aber so richtig spektakulaer war es auch nicht. Schildkroeten und Iguanas hatten wir in freier Natur schon viele gesehen und viel mehr gabs da auch nicht. Positiv ist, dass die Stationen keinen Eintritt verlangen. Da waere ich eher bereit gewesen, ein paar Dollar zu bezahlen als fuer die doofe Mole... Leider gab es in dieser Station nicht die Schildkroetenpanzer, die rumliegen und in die man reinklettern kann und Bilder machen kann... Das Bild ist fuer Galapagos-Besucher etwa so wie das Bild, den Pisa-Turm haltend, fuer Pisa-Besucher... 
Nach der Station mussten wir dann auch schon zum Hafen, wo wir den Rest unserer Boottruppe treffen sollten (ein Teil war schon seit Montag auf dem Boot und wir tauschten ein Teil der Gaeste aus). Fuer den ersten Tag stand eine "Highland-Tour" auf der Insel an, was den Besuch einer Gegend bedeutete, wo viele grosse Landschildkroeten leben. Die Schildkroeten waren gross und nett, wir haben sogar welche gesehen, die sich um den Fortbestand der Rasse gekuemmert haben. ;-) Aber das Highlight kam danach: hier und nicht in der Darwin Station waren die Panzer! Also alle Hemmungen ueber Bord und ein Touristenbild gemacht ;-)
Ansonsten passierte nicht viel an diesem Tag, nach einem Abendessen ging es bald ins Bett, wenn man um 5 Uhr aufsteht, muss man frueh schlafen gehen (zumal sich unser Schlafrythmus so langsam Miriams anpasst :-p). Waehrend der Nacht stand eine 6Stuendige Ueberfahrt an, auf dem kleinen Boot merkte man jede Welle... Tobias nahm vorsichtshalber nochmal eine Reiseuebelkeitstablette, so haben wir beide die Fahrt problemlos ueberstanden. 
Am naechsten Tag ging es auf einer kleinen Insel "Rabida" an Land, wo wir zuerst einen kleinen Spaziergang gemacht haben um die Flora und Fauna zu erleben und dann ging es, zumindest fuer mich, zum ersten Schnorchelgang ins Wasser. Das war auch zugleich mit der Beste der Schnorchelgaenge. Wir sind direkt am Strand gestartet, wo direkt Robben mitgekommen sind und ohne Scheu mit uns mitgeschwommen sind und gespielt haben! So toll alle anderen Tiere sind, die Robben sind am Allertollsten!!! Eine hat geblubbert unter Wasser, aber als ich zurueckgeblubbert habe, ist die erschrocken und erst einmal davongeschwommen. :-/ Mist. Aber sie kam zurueck und hat Pirouetten um mich gedreht und sich mit mir gedreht und gefreut und ach Gott, war das toll. Irgendwann musste ich dann leider los, die anderen waren schon weiter geschwommen und ich wollte ungern alleine sein. Von wegen drauf achten, nicht der letzte der Gruppe und nicht der am weitesten aussen sein (ich merke mir alle guten Tipps um Haie zu ueberleben! ;-) ) Nun, die Taktik ging nicht auf, da die hinter mir ploetzlich langsam wurden, die vor mir weg waren und ich mich umgedreht habe und ... Hallo Hai. Ein neugieriger, vielleicht so gross wie ich-er, auf mich zuschwimmender, mich anschauender Weissspitzenhai. Urgh. Und niemand da. Ok, Olli, mag sein, dass das Hinstellen nicht hilft gegen Angriffe, aber gegen neugierig auf mich zuschwimmend hats geholfen. Er kreiste dann lieber. Wildes Gefuchtel mit Armen und Flossenn und Roehren in meinen Schnorchel ("Geh weg! Geh doch endlich weg!") hat ihn dann offensichtlich irgendwann davon ueberzeugt, dass ich komisch bin und er vielleicht lieber wo anders neugierig ist. Oooohhh, ich haette lieber keinen Hai gesehen! Ansonsten gab es dort einen Haufen Fische zu sehen, bunte Schwaerme. Und ich habe einen kleinen, auf dem Grund liegenden Rochen entdeckt. Also an sich war es toll, alleine wegen den Robben. Nach einer Stunde war dann aber ohne Anzug wirklich frisch und wir sind zurueck auf das Boot, um an einen anderen Ort zu schippern, "Sombrero Chino", "Chinese Hut".
Der Name kommt, Ueberraschung, von der Form der Insel, einem Schildvulkan (*buzzer*) mit steilen letztem Stueck. Dort haben wir zuerst geschorchelt um die hochstehende Sonne noch zu nutzen und erst anschliessend einen Ausflug auf der Insel gemacht. Auf diesem Schnorchelgang habe ich es besser gemacht und habe mich direkt an einen Guide gehaengt und ihn auch nicht mehr verlassen. Was zuerst auch gut war, denn was ich fuer einen im Wasser liegenden Baumstamm hielt (wo soll der bitte herkommen?!),

war tatsaechlich der Schwanz eines riesigen Rochens, der auf dem Boden lag. Wow! Da konnte mein kleiner von morgens abstinken! Weitergeschwommen wollte der Guide meine Hand und zog mich in eine kleine Bucht. Argh! 4 kleine Weissspitzenhaie, die da geschlafen haben! Ich hab mich lieber hinter dem Guide versteckt, waehrend er mit der Unterwasserkamera eines anderen Videos gemacht hat. Ein Hai war sichtlich nervoes wegen der Stoerung, aber den Guide hat es nicht weiter interessiert, Angst hatte der keine. Ansonsten gab es auf dem Schnorchelgang wieder Fische, Korallen und Lavastroeme unter Wasser zu sehen. 
Der anschliessende Landgang begann mit einer "Wetlanding" am Strand, wo wir ein Robbenbaby sahen. Offensichtlich frisch geboren, weil noch mit Nabelschnur und die Mama mit Plazenta. Der Guide schaetzte, dass der Kleine am gleichen Tag oder am Tag zuvor geboren sein musste. Wie toll! Robbenmama und Robbenbaby haben gekuschelt und Robbenbaby ist manchmal weggekullert, dann hat Robbenmama
Robbenbaby am Nacken wieder hergezogen. Wir sind sicherlich 15 Minuten nur dagestanden und haben das beobachtet, bevor wir weitergelaufen sind. Es gab auf der Insel weitere, etwas aeltere Robbenkinder, Robbenskelette, Robbenleiche und einen Vogel, der auf das naechste sterbende Robbenkind wartete. :-( Auf dem Rueckweg durften wir nochmal zum Robbebaby, bevor uns das Beiboot wieder aufgabelte.
Abends segelten wir direkt weiter zum naechsten Ort, von wo aus wir am naechsten Tag die Land- und Schnorchelgaenge mit dem Beiboot starteten, zwischen Santiago und Isla Bartolome. Beim ersten Landgang erkundeten wir ein relativ junges Lavafeld (entstanden ca. 1880) der Insel Santigo. Unglaubliche Landschaft, zu sehen gab es Lavatunnel (aeussere Schicht Lava kuehlt ab und wird hart, waehrend die Lava im Inneren fluessig bleibt und weiter fliesst, zurueck bleibt nur die aeussere Schicht), komplette Lavafelder und Zopflava (*buzzer*).
Zurueck am Ausgangspunkt ging es wieder ins Wasser, neben weiteren Weissspitzenhaien (an die ich mich so langsam gewoehnte, allerdings war auch keiner mehr so gross und so neugierig wie der erste und ich redete mir einfach ein, dass die voellig ungefaehrlich sind, sind sie ja wahrscheinlich auch) gab es auch viele Wasserschildkroeten zu sehen, mit denen man eine ganze Weile mitschwimmen konnte. Dieser Schnorchelgang war mit ungefaehr anderthalb Stunden auch der laengste. Tobias war uebrigens waehrend der ganzen Schnorchelgaenge entweder im Segelboot oder im Beiboot und vertrieb sich die Zeit anders. Nachmittags ging es dann auf Bartolome, wo man auf einen Ausgangspunkt steigen kann und eines der beruehmtesten Bilder von den Galapagos schiessen kann, die Doppelbucht. Was wir dann auch ausgiebig gemacht haben. :-)

Danach auf zum letzten Schnorchelgang an zwei verschiedenen Spots, und dieses Mal habe ich sogar einen schwimmenden Pinguin gesehen! Die Pinguine auf den Galapagos sind die drittkleinste Rasse der Welt und die einzigen, die in tropischen Gefilden wohnen. Das geht wegen der kalten Meerestroemung. Unter Wasser sieht man sie relativ selten, weil sie so schnell sind beim Jagen, so war es ziemliches Glueck, dass wir diesen noch gesehen haben. 
Zurueck auf dem Boot ging es zu Hauptinsel zurueck, wo wir in der Naehe vom Flughafen die letzte Nacht verbrachten. Auf dem Weg dahin gab es dann noch springende Delfine zu bestaunen, ich wusste nicht, dass die sooo hoch aus dem Wasser springen. Alle Delfine, die ich vorher gesesehen habe, sprangen eher flach und in die Laenge, diese sprangen fast senkrecht aus dem Wasser, machten Saltos und Pirouetten, bevor sie wieder ins Wasser schossen. Die big 5 der G-Islands haben wir damit abgedeckt: Schildkroeten, Pinguine, Iguanas, Haie, Delfine. Am letzten Morgen gab es einen letzten Landgang mit Flamingos und einem toten, angespuelten Galapagos-Hai, eine relativ kleine Haiart, von dem ich glaube, beim letzten Schnorchelgang einen gesehen zu haben (er war weiter weg, aber ich konnte die weissen Flossenspitzen der andere Haiart nicht finden, wollte ihm dann aber auch nicht hinterherschwimmen). 
Dann war es auch schon wieder Zeit, mit dem Pickup an den kleinen Flughafen zu fahren und die Galapagos Richtung Festland-Ecuador zu verlassen.
Das Segelboot an sich war im Uebrigen in Ordnung: klein, ja, wenn einer in der Kabine stand,
konnte der andere nicht mehr dazustehen, aber tagsueber waren wir ja die meiste Zeit an Land beschaeftigt. Das Essen war gut und das ganze Boot ziemlich sauber. Wenn wir die anderen Gruppen gesehen haben, die Regel waren 16 Personen, von denen i.d.R. alle bis auf 1 Paerchen Ü60 waren, dann war ich froh, auf unserem Boot zu sein. Die Gruppe war nett, die Alterspanne zog sich, mit Ausnahme eines Hollaenders, der Anfang 50 war, zwischen 26 und 33. Eigentlich perfekt: weder Partywuetige 20jaehrige, noch die Gruppe bremsende 60jaehrige. Die sind bestimmt auch nicht so oft geschnorchelt wie wir. :-)

Und ich werde irgendwann bestimmt bitter bereuen, dass ich nicht tauchen war. Da ist man am wahrscheinlich weltweit einzigartigsten Tauchspot und kann nicht tauchen gehen... Aber naja, es waere nur vor dem Bootstoern gegangen und das wollte ich wegen Dengue nicht riskieren. Ich war die ersten Tage noch ein bisschen schlapp und dann ist Tauchen wahrscheinlich keine gute Idee. Vernunftentscheidung, ein bisschen traurig bin ich schon...

Inzwischen ist Dienstag morgen und wir sind im Flieger nach Lima und haben somit Ecuador schon verlassen. Die letzte Nacht war gut, leider war die Anfahrt ans Hotel etwas chaotisch: zuerst konnten die Taxifahrer das reltiv neue, gebuchte Hotel nicht, dann waren wir irgendwann dort, aber niemand sonst und das Gelaende abgeschlossen. Dank zweier verschiedener hilfsbereiter Taxifahrer konnten wir dann irgendwann den Besitzer ausfindig machen, der von seinem anderen Hotel mit einem weiteren Taxi angefahren kam. Er hatte uns eine Mail geschickt und uns zum anderen Hotel gelotst, aber da wir nach der Reservierung und Bezahlen der Uebernachtung kein Internet hatten, hatten wir die Mail auch nicht gelesen und sind deshalb auch nicht zu dem anderen Hotel gefahren (bzw. wir sind, haben dann aber dem Taxifahrer erklaert, dass wir zu dem anderen wollen...). So hat uns die ganze Fahrt statt 10min fast eine Stunde gekostet, was aber nicht so schlimm war. Das Zimmer war gut, es gab heissen Wasser und zum Abendessen den besten Burger der Reise und auf Nachfrage bekam ich sogar einen Foen organisiert. Nach 8 Wochen reisen das erste Mal wieder ein Foen. Toll! :-)
Und als Entschuldigung fuer das Chaos hat er dann das Taxi am naechsten Morgen bezahlt. Auch ok.

Zu guter Letzt noch ein kurzer Kommentar zu unserem Fluegen vom RTW-Ticket: bisher hat ja alles reibungslos geklappt und alle Fluggesellschaften haben bei uns ein gutes Gefuehl hinterlassen. Fliegen in den Anden ist nicht mehr Abenteuer als sonst wo. Juergen hat uns den Tipp gegeben, immer einen Fenster- und einen Gangplatz zu reservieren. Zum einen entspricht das dem, was wir wollen (ich Fenster zum Rausgucken, Tobias Gang fuer seine Beine), zum anderen ist es so, dass der Platz dazwischen in der Regel frei bleibt. Bei uns hat das jedesmal geklappt bisher! Und falls nicht, kann man immernoch mit der Person zwischen sich irgendwie den Platz tauschen. Also, wenn jemand von euch laenger fliegt zu zweit, die Taktik kann ich nur empfehlen...

3 Kommentare:

  1. Hallo ihr beiden, trotz email und telefonieren haben wir sehnsuechtig auf euren Bericht gewartet. Ist besser wie in einem Prospekt oder Reisefuehrer zu lesen ;-) Selbst Oma fragte mich jeden Tag nach neuen Berichten (hab sie dann zur Entschädigung am Dienstag vor den PC gesetzt und ihr die Bilder gezeigt - sie musste selbst klicken-welch ne Aufregung) Die Fragen die sie dabei hatte, hielten mich fast vom Muscheln kochen ab.
    Viel Spass weiterhin Gruesse von Mama + Papa(da muss ich mir wieder was anhoeren wenn er deine Begegnung mit dem Hai liest)

    AntwortenLöschen
  2. Hallo ihr zwei,
    freut mich dass ihr euch meinem wunderbaren Schlafrythmus annähert, kann ich nur empfehlen! :-)
    Nicole, was für ein tolles Erlebnis mit der Robbe beim Schnorcheln! Wie cool ist das denn! Vergiss den Hai, denk an deinen Tanz mit der Robbe!
    Schön auch die vielen Natur-Begriffe (Zopflava, Schildvulkan....). Selbstverständlich habe ich ebenfalls bei allem mitgebuzzert. Ähem.... Vielleicht google ich mal, was das alles heißt. :-)
    Viele Grüße aus der Heimat
    Miriam
    P.S. Wir hatten diese Woche den ersten Schnee. Wisst ihr noch, dieses weiße, kalte Zeugs vom Himmel...

    AntwortenLöschen
  3. Hallo Ihr Galapgos-Besucher!
    Wenn Ihr mich jetzt sehen könntet, Ihr würdet mich vor Neid erblasst vor Euch auf dem Boden sehen...Ganz ehrlich, bin schwer beeindruckt von dem Bericht. Galapagos kennt man ja aus dem Fernsehen, aber wenn ich deinen Bericht lese, dann möchte ich auch sofort da hin! Und dann hast du Haie gesehen, einfach so! Sagte ich das mit dem Vor-Neid-Erblassen schon...? Ehrt mich ja, dass du dir meine Tipps für eine Hai-Begegnung so sehr zu Herzen genommen hast. Bin schon ganz gespannt auf Euren nächsten Bericht...ah ja, wieso gibt's eigentlich von dem Rochen ein Foto und sonst keine Unterwasserbilder...(ja, ich weiß, nörgeln auf hohem Niveau).
    Cheers from Lüneburg, Olli

    AntwortenLöschen