17. April 2015

... San Jose & Nicaragua!!!

11.04. - 15.04.2015 San Jose und Isla de Ometepe


(ts)
Nach nur 3 Stunden Schlaf  klingelte um 5 Uhr der Wecker, nun schnell den Rucksack aufgezogen und zum Bahnhof gelaufen. Am Flughafen in Frankfurt wurden am American Airline Schalter gleich bei einem Vieraugengespräch  etliche Fragen zum Gepäck gestellt - die Amis halt. Nachdem dann auch noch der deutsche Grenzschutz gerade mich zu einem gesonderten Sprengstoffcheck ausgesucht hatte - wahrscheinlich lag es an dem partygeschädigten Aussehen -, ging es endlich in den Flieger. Der 11 Stunden Flug nach Dallas war zwar lange, aber OK. Nach 3 Stunden Pause dauerte es nochmal 4 Stunden, um nach San Jose zu kommen, diesmal sogar mit Upgrade in Economy Plus. Wie im Reiseführer empfohlen, konnten wir den Taxischleppern entgehen, indem wir ein offizielles Flughafentaxi nahmen.
Das in der Hauptstadt Costa Ricas vorreservierte Hostel Aaranjurez war die erwartete chillige Unterkunft mit vielen keinen Innenhöfen und Plätzen zum Relaxen. Wir wollten nach ca. 24 Stunden On The Road aber nur noch Duschen und ins Bett.


Das erstklassige und extravagante Frühstück war der Hammer, am Buffett auf der Gartenterrasse konnte man sich bedienen und im Garten ein ruhiges Plätzchen suchen. Einzig die Eichhörnchen, die einen mit Kernen bespuckten, störten ein wenig. ;-)
Gestärkt ging es mit dem Taxi zu einem internationalen Busunternehmen, um uns dort nach Busfahrten nach Rivas in Nicaragua zu erkundigen. 27 Dollar sollte es kosten. Da es uns zu teuer war, suchten wir nun ein nationales Busunternehmen, dass für 9 Dollar bis zur Grenze fährt. Da das Unternehmen umgezogen war, dauerte die Suche etwas länger. Aber am neuen Terminal angekommen, verwickelte uns ein sympathischer Mitarbeiter so lange in ein Gespräch, bis wir uns für diese Variante entschieden hatten.
Nun blieben uns noch 4 Stunden bis zur Dämmerung zur Stadtbesichtigung. San Jose ist eine nette Stadt, die aber nichts Besonderes zu bieten hat. In der Stadt gab es an jeder Ecke Polizisten und auch sehr sehr viele Fußballfans. Wie wir später erfuhren, war abends El Classico de Costa Rica - das Spiel des Jahres. Im kleinen Lokal um die Ecke waren wir zum Abendessen. Dabei lief das Spiel, beim Elfer kamen Taxis vorgefahren damit sie einen Blick auf den Fernseher erhaschen konnten. Als der Elfer versenkt wurde, fuhr ein Taxifahrer auch wild hupend davon.
Ich kämpfte noch etwas länger mit meinem Dessert, das wie Käsekuchen aussah, aber zu 90% aus Mais bestand...

Früh mussten wir raus, damit wir den Bus um 6 Uhr zur Grenze bekamen. Vom Hostel gab es als Frühstückersatz noch Obst als Wegzehrung. Im Bus waren nur Locals, hoffentlich haben wir uns für die erste Fahrt nicht zu viel zugemutet. Bis zur Grenze dauerte es zwar 6 Stunden, aber es war alles unkompliziert. An der Grenze war es plötzlich aber komplizierter und wir wären wohl doch besser mit einem internationalen Bus, der alles an der Grenze abwickelt, gefahren. In einem Häuschen Gebühren bezahlen, dann zur Abwicklung, 500m Richtung Nicaragua im Grenzstreifen laufen, Fieber messen lassen, jetzt Einreisegebühr bezahlen, dann zur Abwicklung und nun endlich in Nicaragua eintreten. Fast 2 Stunden dauerte es. Ein hoch auf den Schengenraum! Mit dem Chicken Bus ging es nun für 1 Dollar nach Rivas. Dort suchten wir vergeblich die Taxistation und sind dann doch in ein überteuertes Taxi ohne groß zu handeln eingestiegen, das uns zum Hafenort brachte. Mit dem Lancha (spanisch für Boot) ging es nun zur lsla de Ometepe. Die größte Insel im Nicaragua See, die aus zwei aktiven Vulkanen besteht.
Der See ist übrigens 15mal größer als der Bodensee. Angekommen setzten wir uns gleich in den Chicken Bus, der uns auf die andere Seite der Insel bringen sollte. Als er nach 30 Minuten endlich losfuhr brauchten wir noch im völlig überladenen Bus noch 2 Stunden. Immerhin lernten wir ein nettes Pärchen aus Köln kennen. Ein englisch sprechendes Pärchen wollte ins gleiche Hostel, als auf dem 300m Weg zum Hostel El Encanto eine Schlange gemütlich über den Weg schlich, drehten sie aber um. Im Hostel angekommen, wurden wir von Carlos, dem Besitzer, der sehr gut Englisch spricht, herzlich empfangen.

Bei einem teurem, aber sehr guten Frühstück kam endlich entspannte Urlaubsstimmung auf. Da es auf der Insel so heiß war, hatten wir uns bereits am Vorabend gegen Wandern bzw. Fahrrad fahren und für eine Motorbike-Tour entschieden. So mieteten wir uns für jeweils 30 Dollar zwei kleine Enduro-Maschinen mit 200ccm und machten uns um kurz nach 9 Uhr auf den Weg. Unser Ziel war, die beiden Vulkane zu umrunden und somit eine 8 zu fahren.
Die beiden Jungs, die die Enduros brachten, wollten nur das Geld, den Führerschein oder den Reisepass wollten sie nicht sehen. Auch einen Mietvertrag gab es nicht. Willkommen in Lateinamerika... ;-) Das Starten der Bikes und die Fahrt auf dem 300m langen Weg zur Straße, der zwei schmale Fahrspuren und dazwischen einen Graben hatten, war gleich das erste Abenteuer. Nicole brauchte etwas länger bis sie sich mit ihrem klapprigen und schaukligen Bike angefreundet hatte. Enduro ist nicht ihr Ding...
Nach den ersten paar Kilometern ging es auf einer Schotterpiste weiter. Nicht nur der immer wieder präsente Vulkan und die grüne Landschaft waren beeindruckend, auch die Einheimischen, die die Felder bestellten, Kühe trieben und häufig auf Pferden unterwegs waren, konnten einen zum Staunen bringen. Unterwegs hatte ich auch noch Probleme mit meinem Bike. Zuerst hing ein Kabelschuh vom E-Starter weg und später wollte auch der Neutral-Kontrollschalter nicht immer so richtig funktionieren, aber mit etwas Geduld lief sie immer an.
Nachdem der kleine Vulkan umrundet war, gab es beim Ojo de Agua - Auge des Wassers -, einem natürlichem Schwimmbad im Dschungel, eine kurze Pause zum Abkühlen. Hier hätten wir es auch noch länger ausgehalten, aber auch der große Vulkan wollte noch umrundet werden. In Altagracia hielten wir nach einem Lokal zum Abendessen Ausschau. Als wir die Karte studierten kam gleich ein älterer Mann und hat uns in ein Gespräch verwickelt. Wir waren beide misstrauisch und wollten gleich weiter, aber wie sich herausstellte, wollte er uns nur detailliert den Weg erklären. Nahe am Hostel fanden wir schließlich ein Lokal zum Essen und konnten so kurz vor 18 Uhr unsere Bikes abgeben.
Im Hostel gab es zur Belohnung zum Sonnenuntergang ein Bier. Dabei erzählte uns Carlos, der Hostelbesitzer, dass er für den Folgetag ausgebucht ist und wir leider auschecken müssen. Schade, aber da wir auf der Insel nimmer umziehen wollten und alles sowieso viel teurer als erwartet war, beschlossen wir, einen Tag früher nach Granada aufzubrechen. Als wir auf der Veranda noch planten, kamen aus dem Nachbarzimmer immer wieder Schreie. Dort hauste ein Vater mit Sohn und Tochter im Grundschulalter. Die Tochter hatte wohl mittlerweile Probleme mit den ganzen Insekten und sonstigen Tieren. "There is a frog and everywhere are bugs". Zuerst machten wir uns noch lustig über das " Theater" aber als plötzlich ein Scorpion vor unserer Tür auftauchte, war uns auch nimmer zu Späßen zumute.

Nach dem Frühstück wurden gleich die Sachen gepackt und mit zwei gemieteten Rädern die 6 km zum Kajakverleih in Angriff genommen. Wir hatten eine Tour auf dem Rio Istiam reserviert. Unser Guide erklärte kurz den Ablauf und schon ging es los. Zuerst mussten wir ein Stück auf dem See gegen die Strömung ankämpfen. Beim Fluss angekommen, wurde zuerst von einem Local die Kajaks noch ein Stück Flussaufwärts gezogen, wegen der Trockenzeit hatte er zu wenig Wasser. Dann ging es entspannt den Fluss hoch.
Wer findet den Babykaiman?

 Die Bäume und Vögel haben schon interessante Formen und Farben. Auch Fledermäuse, Affen und einen Babykaiman konnten wir sehen. Insgesamt war die Tour schon gut, aber zu teuer. Auf dem Rückweg mit den Rädern waren wir ganz schon k.o., die 3 Stunden Tour hatte viel Kraft gekostet. Zur Aufheiterung entdeckten wir am Straßenrand freilaufende Schweine, die Mangos fraßen - wie dekadent...
Zurück am Hostel wartete dort zufällig ein Privatshuttle, das uns zum Sonderpreis von 15 Dollar mitnahm. In Mayogalpa merkten wir dann, dass wir uns in der Sonne ordentlich verbrannt hatten. Wir waren halt noch nie in den Tropen... ;-)
Die Insel wird komplett über die Fähre und die kleinen Lanchas versorgt. Als wir auf unseres warteten konnten wir zuschauen, wie die Männer gefühlt 1000 45kg-Säcke mit Mehl, Reis und sonstigen Dingen ausluden. Danach durften wir unseren Platz einnehmen und von der Isla de Ometepe Abschied nehmen. Den beiden Bilderbuch-Vulkanen winkten wir vom Lancha aus noch ein letztes Mal zu.
Mit einem Pärchen aus Hamburg teilten wir uns ein Taxi nach Rivas und erreichten dort gerade noch den letzten Chicken Bus nach Granada. Mein Nebenmann hatte mich auch gleich ins Herz geschlossen und mit mir über die Unterschiede zwischen Deutschland und Nicaragua auf Spanisch diskutiert. Dank des Kurses konnten wir auch ein paar wenige Worte wechseln. ;-)
Wir mussten den Bus auch noch einmal wechseln, aber auch da hatten wir Glück und erreichten den letzten Chicken Bus nach Granada, den wir kurz vor der Gabelung überholt hatten. In Granada kamen wir überglücklich bei Dämmerung an. Zuerst ging es zum Hostel El Momento, dass leider ausgebucht war. Doch unsere Alternative, die Hospedaje Ruiz hatte noch Platz.  Die Zimmer waren sehr klein, heiß und auch nicht so sauber. Wir nahmen sie trotzdem, sind aber nach der Dusche sofort wieder zurück zum El Momento gegangen und hatten ein Zimmer für den Folgetag reserviert. Der Mann an der Rezeption war super freundlich und hatte uns gleich noch über günstige Lokale in der Stadt informiert. Das nicaraguanische Lokal Año Nuevo de Chino war unsere Wahl.

Nicaragua gefällt uns bisher sehr gut, die Leute sind super freundlich und die Landschaft mit dem vielen Grün und den Vulkanen ist auch klasse. Es gibt viel Vergleichbares mit den bisher bereisten Ländern, aber auch sehr viel Neues. Es fällt uns zwar schwer in das Reisen wieder reinzukommen, aber es läuft von Tag zu Tag besser...

Unter Galerie findet ihr ganz unten einen Link zu weiteren Bildern.

2 Kommentare:

  1. Zwei aktive Vulkane, jetzt wird mir alles klar! :-)
    Ihr habt schon wieder tolle Sachen erlebt. Dafür müsst ihr ganz schön mutig sein, wow, aber es wird ja auch toll belohnt.
    Mit dem Blog für uns eine super Möglichkeit, ohne Risiko vom Sofa aus mitzureisen. Danke dafür!
    Bin schon gespannt auf euren nächsten Eintrag. Viel Spaß bis dahin!
    Miriam

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  2. hallo ihr beiden, schön dass es doch mit dem blog klappt. so wissen wir wenigstens wo ihr schon ward und natürlich ist es auch für uns super interessant. wir wünschen euch noch viele tolle erlebnisse - übertreibt es aber nicht ! lg mama, papa + oma (sie liest/kommentiert wieder eifrig mit)

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