1. April 2014

Wer spielt die Gegner an die Wand...?

14.03. - 22.03.2014 Koh Ngai, Koh Lanta, Koh Phi-Phi & Phuket Town

(nf)
Ebbe, Ebbe Sand! :-) Jede andere, weniger jugendfreie Variante hab ich mir verkniffen (mir faellt spontan noch Svem Vermant ein, aber lassen wir das...).
Also, im Zeichen von Ebbe und Sand standen auch die weiteren Tage auf Koh Ngai (Koh Hai): Ebbe, weil zur besten Badezeit Ebbe (und zeitgleich Vollmond -oder Neumond?!-, also eine ziemliche Tide) herrschte und damit also ganz schoen viel Sand da war... ;-)

Nach der Ankunft haben wir erst einmal in einem kleinen Bungalow-Resort eingecheckt. Vier Thai-Damen fuehrten eine nette Unterkunft mit mehreren, guenstigen Bungalows direkt am Strand. Die guenstigsten (und schoeneren!) waren leider alle voll, so dass wir fuer 3 Euro mehr in einen Familien-Bungalow gezogen sind.
Hatte wir wenigstens genuegend Platz. ;-) Fuer die zweite Nacht hatten sie dann ein schlechtes Gewissen und uns den Preis fuer den normalen, kleinen Bungalow berechnet. Prima. Die meiste Zeit haben wir mit herumgammeln am Strand und versuchen, trotz Ebbe ins Wasser zu gehen, verbracht. War gar nicht so einfach, direkt am Strand begann das Korallenriff auch mit vielen Seeigeln, ws beides bei Ebbe nur noch ca 30cm mit Wasser bedeckt war. Da musste man schon mal den Bauch einziehen, wenn eine Welle kam... Ein bisschen haben wir es aber geschafft, trotzdem zu baden und zu schnorcheln.
Fuer den 15. habe ich dann gleich noch einen Tauchgang bei einem Thailaender am Strand gebucht. Die empfohlenen Tauchshops auf der Insel haben mir nicht sonderlich gefallen: obercoole Typen, die mittags mit 4 leeren Bierdosen vor sich versuchen, mir einen Tauchgang mit ihnen aufzuschwaetzen. Aeh, nee danke. Der Thai hat sich als super-nett herausgestellt, nur ein kleines bisschen chaotisch... Nun ja, so bin ich dann auch mal auf 27m gewesen, statt auf den "erlaubten" 18m. Und siehe da, trotz, dass ich nur ein PADI-Open-Water-Schein habe, musste ich nicht direkt in die Dekompressionskammer. ;-) Die Tauchgaenge waren sehr nett, bei dem ersten hatten wir eine unheimlich gute Sicht, von da unten konnte ich noch die Wellen an der Oberflaeche sehen. Von den Tieren war es eben tropisch, aber ohne spektakulaere Sichtungen. Jedenfalls werde ich immer sicherer beim Tauchen, klar ja auch, aber ich bin ganz stolz, dass wir nicht mehr wegen mir bzw. meiner fehlenden Luft den Tauchgang beenden muessen.
Tobias hat die Zwischenzeit allein am Strand bz. im Bungalow verbracht. Zum Ende der Reise hin wird er noch zur Leseratte: nachdem er auf Koh Lipe sein Buch, dass wir zu Beginn der Reise fuer ihn in Guatemala gekauft haben, beendet hat, hat er inzwischen 2 weitere Buecher durchgelesen!

Aber gute Mojitos gabs!
Koh Ngai hat uns von der Insel her jetzt nicht so unheimlich umgehauen, die beiden vorherigen waren eher unser Fall, selbst Koh Lipe. Aber nichtsdestotrotz war es sehr schoen, klagen auf hohem Niveau... Und vielleicht, wenn wir nicht so faul gewesen waeren und mal ueber die Insel gewandert waeren (es gab einen Wanderweg von ca. 1,5h zur gegenueberliegenden Strandseite), haetten wir auch mehr davon gehabt.
Aber so sind wir ziemlich viel rumgelegen, ich war eben Tauchen und dann ging es auch schon wieder weiter. Zur Feier meines Geburtstags haben wir die letzte Nacht auf Koh Ngai in einem echten Hotel verbracht, so mit Fruehstuecksbuffet und Klimaanlage inbegriffen und so. War schoen. Aber dann eben doch vielleicht das mehr an Geld nicht wert?!

Waehrend Tobias bei den ganzen Deutschen hier in Thailand mehr und mehr "aufblueht", finde ich es eher ein bisschen suspekt. Auch beim Tauchen von Koh Ngai aus waren wir mehrheitlich Deutsche. Das ist schon immer nett, auch hier sind wir abends mit einem anderen Paar (das im uebrigen einige Jahre in Ruanda gelebt hat, Respekt) Essen gegangen und das ist ja auch echt schoen, aber ich muss mich schon daran gewoehnen, da zu sein, wo andere 2 Wochen Jahresurlaub verbringen. Auf der ganzen Reise ist es das erste Mal, dass wir Kurzzeit-Reisende Deutsche treffen. Eine Sache mehr, die uns daran erinnert, dass es bald zurueck geht...

Nach einem kurzen Bad im Meer am Morgen (da war naemlich Flut...) ging es, wieder mit dem Speedboot,
Bei Ebbe ging das Wasser bis zum dunklen Bereich hinten zurueck
weiter nach Koh Lanta, die groesste der von uns hier besuchten Inseln, auf der wir uns, auf Grund der Schilderungen der anderen, ein super Preis-Leistung-Verhaeltnis und viele Moeglichkeiten fuer Unternehmungen erhofften.

Nach der Ankunft haben wir auch eine Unterkunft gefunden, aber, ja, wir verhalten uns wie die typischen Rucksack-Touristen-Anfaenger: es ist heiss, wir schwitzen, wir wissen nicht wohin sonst, also nehmen wir die erste Unterkunft, die wir uns anschauen. Die ok war, aber eben auch nicht mehr. Und ok heute ist auch nicht das gleiche ok wie am Anfang der Reise. Ok heisst heute, es gibt eine Kloschuessel, aber keine Spuelung. :-/
Die Unterkunft gehoerte einem "Sultan", der uns auch direkt an seinen Tisch lud. Da er ziemlich schwer zu verstehen war, nahm Tobias im Glauben, wir muessten uns jetzt irgendwo eintragen, bereitwillig sein Angebot entgegen. Und schon sassen wir da und mussten Fisch essen, der echt so gar nicht mehr lecker war und haben fleissig ein bisschen "scharf" dazu gegessen, in der Hoffnung, es hilft...
Wahnsinnig hilfsbereit hat er auch gleich seinen Kumpel angerufen, im verzweifelten Versuch, ein bisschen Smalltalk zu machen, habe ich ihm erzaehlt, dass ich auf Koh Lanta vielleicht nochmal tauchen gehen will. Nun ja, ich wollte nicht mit seinem Kumpel gehen und schon gar nicht telefonieren, ich schau mir die Laeden dann doch ganz gern an. Es war eine Kunst, wieder loszukommen ohne voellig unhoeflich zu sein, ich bin mir auch nicht sicher, ob es uns gelungen ist... Danach sind wir ein bisschen rumgelaufen, haben auf den Schreck erst einmal bei einem Franzosen Kaffee getrunken und uns andere Unterkuenfte angeschaut. Und siehe da, fuer ein kleines bisschen mehr Geld gab es direkt daneben tolle, kleine Bungalows mit Toilettenspuelung.
 Also haben wir gleich fuer den naechsten Tag reserviert. Manchmal meint man, wir sind erst seit 3 Tagen unterwegs und wissen noch nicht, dass man nicht die erste Unterkunft nimmt, wenn sie nicht gut ist...

Nach dem Umzug am naechsten Morgen haben wir uns zwei Roller gemietet und sind erst einmal auf der Insel herumgefahren. Dabei haben wir festgestellt, dass die vermeintlich "Ringstrasse" um die Insel am suedlichen Zipfel eine Luecke hat. Also wieder zurueck... Dabei haben wir auch verschiedene Tauchshops besucht, ich wollte nochmal unter Wasser. Von Koh Lanta aus wird eine Felsformation angefahren, bei der grosse Moeglichkeit besteht, Mantarochen und Walhaie zu sehen. Das hat schon was... Der Thai-Tauchlehrer von Koh Ngai hatte mir allerdings gesagt, dass der Tauchspot mit meiner Qualifikation eher nichts ist, deshalb musste ich mich mal in verschiedenen Tauchshops schlau machen. Im grossen und ganzen war es dann auch so, dass mir ein bisschen davon abgeraten wurde bei den meisten. Meist mit der Begruendung, weil ich nur auf 18m darf und dort auf zwischen 20 und 24m getaucht wird, auch um der Stroemung ein bisschen zu entgehen. Und dann, nach einigen Hin und Hers und Diskussionen bei Cola und Schokolade hab ich das Geld in die Hand genommen und zwei Tauchgaenge bestellt, die ich mir bei einer evtl. Erweiterung meines Scheins anrechnen lassen kann. Laesst sich PADI natuerlich bezahlen, die Halsabschneider. Jedenfalls nennte sich das dann "Tiefentauchen-Abenteuertauchgang" und berechtigt mich auch zukuenftig und ohne die Erweiterung, bis auf 30m zu tauchen. Immerhin.
Den restlichen Tag haben wir mit rumfahren und Essen bei einem Strassenstand verbracht. Komischerweise ging es uns auch trotz dem komischen Fisch am Vortag noch gut. Lag bestimmt am "Scharf". ;-) Ausserdem musste ich Abends noch ein bisschen lernen, mit dem Abenteuertauchgang musste ich naemlich noch ein bisschen Theorie lernen und ausserdem Fische bestimmen lernen. Meine beste Disziplin, wo ich doch immer nur grosse, kleine, silberne, gelbe, rote oder bunte Fische sehe. Wenns nicht gerade ein Hai oder ein Rochen ist, ists halt ein Fisch. :-)

Dermassen aufgeregt (nach PADI haette ich nach dem letzten Tauchgang tasaechlich mindestens tagelang im Koma liegen muessen oder so) ging es frueh ins Bett, weil ich schon um 6:20 abgeholt werden sollte. Wurde ich auch und so ging mein Abenteuer-Tiefentauchgang los. Im Shop wurde mir meine Gruppe, ein franzoesisch-kanadisches Paerchen mit aehnlicher Erfahrung wie ich und unser netter Tauchlehrer Tim vorgestellt, bevor es auf das Speedboat ging, wo ich tapfer mein Fruehstuecks-Ciabatta gegessen habe. Nach einer guten Stunde Fahrt, in der die abends zuvor gelernte Theorie abgefragt wurde, waren wir angekommen und es sollte losgehen. Fred, die Kanadierin, war ziemlich nervoes. Das PADI-Lehrbuch traegt nicht gerade dazu bei, sich besser zu fuehlen... Als wir dann ins Wasser gingen und auf 21m unsere erste Uebungen in der Stroemung machten, hat sie ganz schoen gepumpt, die Arme. Ging aber nicht lang, denn dann zog ein grosser, grosser, GROSSER Schatten ueber uns und sie war abgelenkt. Der erste Mantarochen meines Lebens, krasses Teil das!!! :-)  Und riiiieeesig! Tim schaetzte 4m "Fluegelspannweite". Der restliche Tauchgng war dann eher dem Manta gewidmet als dem auch sehr schoenen Riff, aber wenn man so ein riesiges Teil an einem vorbeiziehen sieht, sind Korallen fast ein bisschen langweilig. ;-) Aber auch abgesehen vom Rochen war es ein toller Tauchgang, nur leider ein bisschen kurz, nach 38min wurde Fred die Luft knapp. Tiefste Tiefe war uebrigens 24,7m, pillepalle. ;-) Nach Oberflaechenpause mit frischen Fruechten, Wasser und weiterer Theorie zum Thema Fische bestimmen ging es zum zweiten Tauchspot: nicht mehr so tief, weniger Stroemung und immernoch die Moeglichkeit fuer Rochen. Und auch diesmal wurden wir nicht enttaeuscht, ganze 4 verschiedene konnten wir sehen, dabei zwei gleichzeitig. Da wir dieses Mal ganze 60min unten waren (allerdings auch nur auf einer Maximaltiefe von 14m), waren wir am Ende ziemlich alleine unten. Und das waren auch die tollsten 10min, die Rochen schienen sogar neugierig zu sein... Manchmal meinte man, mit einem ausgestreckten Arm sie beruehren zu koennen. Ich habs nicht versucht, aber vermutlich sind sie so einen Meter neben uns geschwommen. Begleitet wurden sie im Uebrigen von 10-15 mittelgrossen Fischen (ca.1,5m ?!), die von unten stark wie Haie aussahen, aber sich bei naeherem Hinschauen als andere Fische herausgestellt haben: Cobias genannt. soso, wieder was gelernt... Jedenfalls waren es zwei tolle, besondere Tauchgaenge. Mit Hilfe der Bestaetigungen kann ich jetzt auch offiziell tiefer als 18m, wenn ich das moechte und meine Mantas hab ich auch noch gesehen. Perfekt!! Und weil das so ein schoener Abschluss war fuers Tauchen, geh ich jetzt auf der Reise auch nicht mehr!

So weit bin ich gekommen, bevor unser Tablet angefangen hat zu streiken. Wie sich inzwischen herausgestellt hat, ist es doch nicht kaputt, sondern war nur ein bisschen beleidigt. Zurueck in Deutschland und schon ist alles wieder in Ordnung!
Und damit fuer uns (und fuer alle, die noch ein bisschen laenger in den Pausen lesen wollen) die Geschichte unserer Reise nicht so abrupt endet, werden wir die letzten Tage nun eben nachreichen...

Am Tag nach den Tauchgaengen haben wir noch ein letzten Mal die Insel gewechselt. Tobias wollte zuerst nicht, aber dann kam auch er zu dem Schluss, dass das mit Koh Lanta und uns nichts mehr wird. So sind wir fuer eine Nacht auf Koh Phi-Phi, die Partyinsel der Gegend, die Insel, ueber die im Reisefuehrer steht, dass sie wie ein Hollywood-Sternchen nachts feiern und morgens trotzdem strahlend schoen sein kann.
Und dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Insel oekologisch gesehen kollabiert. :-/
Wir haben uns von der Unterkunft in Koh Lanta aus einen Bungalow auf der der Partybucht gegenueberliegenden Inselseite reservieren lassen. Die Abholung an der Faehre durch die Unterkunft hat dann auch geklappt. Wir hatten zuerst noch 2 Stunden im Hauptort Zeit, die wir mit Herumlaufen und Fruehstuecken (sind fuer die Faehre schon um viertel nach 7 frueh abgeholt worden), bevor es dann mit dem Longtail-Boot los ging.
Strand direkt bei der Unterkunft
Die kleine, einfache Bungalow-Anlage hatte einen kleinen, eigenen Sandstrand mit ein bisschen
Koralle in Schnorchelnaehe. Auch hier hatte es uebrigens einen ziemlichen Tidenhub wegen der Mondphase, aber durch die Verschiebung der Gezeiten war inzwischen gegen Mittag Flut und morgens und abends Ebbe. Der Plan war, anderthalb Tage nochmal nichts anderes zu tun als zu schlafen, zu essen, zu lesen und zu baden. Hat auch gut geklappt. ;-)
Motor eines Longtails
Tobias hat abends, als wir in unseren, zugegebenermassen sehr einfachen Bungalos zurueckgekommen sind, mal noch kurz die Krise bekommen. Ausloeser war eine nicht funktionierende Steckdose, aber gefuehltermassen war dann alles ganz furchtbar. Zeit, heimzufliegen!!!




Am naechsten Morgen wollten wir uns noch vor dem Fruehstueck auf den 300m hoeher gelegenen Aussichtspunkt begeben. Nach ca. 2/3 des weges haben wir aber umgedreht: es war schon schwueler als erwartet, ich wurde von gestreiften Moskitos traktiert und dann hat Tobias, der tapfer voraus auf dem Dschungelpfad gehende, auch noch eine Schlange gesehen. Das alles war nicht zutraeglich und so haben wir uns entschieden, auf den Ausblick zu verzichten und uns ein fruehes Fruehstueck zu goennen.
Um die Mittagszeit ging dann wieder unser Longtail zurueck zum Faehrpier, von wo aus wir nach Phuket uebergesetzt haben. Dieser Kurztrip nach Phi-Phi war -natuerlich!- eigentlich zu kurz und viel gemacht haben wir auch nicht. Aber fuer mich war es dann nochmal ein guter Abschluss von unserem "Strandurlaub" und auf Koh Lanta haette ich mich wahrscheinlich statt dessen 1,5 Tage lang geaergert... Also hat es sich fuer mich gelohnt. Tobias hatte wie gesagt eher so ein allgemeines "Schnauze-voll-Gefuehl" und war deshalb nicht ganz so begeistert. Aber ob das auf einer anderen Insel besser gewesen waere...?
hungriger Gecko -  er verspeist eine Fliege, die anfangs noch gezuckt hat...

Die Faehre brachte uns dann direkt nach Phuket. Diesmal verhielten wir uns auch erfahrener und haben nicht den Taxitransfer nicht fuer 200Baht auf dem Boot gekauft, sondern sind erst einmal mit den Rucksaecken losgestiefelt und haben dann, kurz nach dem Faehrgelaende, ein Taxi an der Strasse fuer 50Baht bekommen. Gelohnt!
Die Unterkunft, die wir diesmal vorab ueber das Internet gebucht haben, war super.
Ein restauriertes Kolonialgebaeude, sehr stylisch eingerichtet und sehr guenstig. Auch von Phuket Stadt waren wir positiv ueberrascht: wir hatten eine schlimme Touristenfalle erwartet, aber tatsaechlich war es ein schoenes Staedtchen mit vielen Kolonialgebaeuden in dem Altstadtviertel und reltiv wenig Touristen. Offensichtlich gehen die meisten direkt auf die andere Inselseite, wo auch die ganzen Hotels sind. So haben wir den Abend damit verbracht, ein bisschen in der Stadt herumzuschlendern und zu essen.

Am naechsten Morgen brachte uns dann das Privattaxi zum Flughafen, von wo es in 3,5h mit "Dragonair" nach Hongkong ging.  Zum Glueck hatten wir uns schon in Malaysia ein Reisefuehrer von Hongkong gekauft, so dass wir uns vorab und waehrend dem Flug schon ein bisschen ueberlegen konnten, was wir machen wollen.Vorletzter Flug zum letzten Reiseziel, ein komisches Gefuehl!


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