26. September 2020

Start in die große Elternzeitreise

17.09. bis 21.09.2020: Alte Heimat, Bodensee und Oberinntal

(nf) Nun ging sie also los, unsere Elternzeitreise. Corona-bedingt ganz anders, als wir ursprünglich geplant hatten, viel später und etwas kürzer. Aber dafür im eigenen Camper!! 😃

Die 'Proberunde' durch Deutschland hatten wir gut absolviert, letzte Anpassungen bei der Ausstattung haben wir in einer Woche Heimaturlaub installiert. Ein paar Temine hinter uns gebracht und dann, endlich, haben wir uns auf den Weg gemacht! 

Die -vorläufige- Route haben wir dann tatsächlich erst zwei Tage vor der Abreise festgelegt: Corona-Entwicklungen haben alle unsere vorherigen Überlegungen zunichte gemacht. Unser Plan war jetzt, über Bodensee und Alpen, Vinschgau bzw. Südtirol, vorbei am Gardasee in ca. 2,5-3 Wochen die Toskana zu erreichen. Dort wollten wir dann sehen, was die aktuelle Situation und die Einreisebestimmungen auf den Inseln Elba, Sardinien, Korsika sagen und von dort dann das weitere planen. Es fühlte sich gut an, endlich einen handfesten Plan zu haben und gleichzeitig waren wir natürlich aufgeregt. 6 Wochen unterwegs auf knappem Raum, diesmal zu dritt und kaum Möglichkeit, sich aus dem Weg zu gehen - würde das gut gehen? Was, wenn Yaron nicht mitspielt? Wenn unsere Erwartungen an der Realität scheitern? Wenn wir es nicht schaffen, uns von allem locker zu machen und einfach zu 'sein'? Reisen mit kleinem Kind ist definitiv etwas anderes... Und wir waren auch positiv-aufgeregt: 6 Wochen nur für uns, ohne Störfeuer von außen, ohne den ganzen Kram, der einen zu Hause anspringt, ohne die vielen kleinen Dinge, die einen Nerven kosten, auf das wesentliche reduziert, ohne etwas zu müssen, nur mit uns und Zeit füreinander!


Zuerst ging es nun in die alte Heimat, wir wollten unsere Eltern nochmal besuchen, bevor es los ging und auch Yaron sollte nochmal Zeit mit den Großeltern verbringen können - so viel passiert in 6 Wochen, da wollten wir für einen guten Vorher-Nachher-Effekt sorgen. 😉

Ein Fazit der Proberunde war ja, dass wir keine längeren Etappen als ca 2,5h planen. Alles länger ist mit Yaron eine echte Qual... So stand als nächstes Ziel der Bodensee an - und wenn wir schonmal da waren, haben wir natürlich auch einen Besuch bei meiner Schwester eingeplant. Da Wochenende war, gestaltete sich die Suche nach einem Stellplatz schwerer als gedacht. Eigentlich wollten wir wieder auf einem Hof von Landvergnügen stehen, aber einer nach dem anderen sagte uns, dass sie keinen Platz mehr hatten. Eigentlich gibt es die Regel, dass man erst 24h vor Anreise anrufen und reservieren (falls überhaupt) darf - ganz offensichtlich hat sich da keiner außer uns daran gehalten. Tja, was dazugelernt... Gestanden sind wir dann sehr schön auf (bzw. mitten in ) einer Apfelplantage auf einem privaten Stellplatz beim Hundsweilerhof.
Sehr nette Leute auch! Samstag Abend wollte meine Schwester uns besuchen, Sonntag wollten wir dann früh alle gemeinsam noch einen Kaffee schnappen und wir uns dann mit Yarons Schläfchen auf den Weg nach Österreich machen. Leider wurde Yarons Schnupfen nicht besser und am Samstag kam dann auch noch Husten dazu - am Ende so heftig, dass er das komplette Abendessen kurz nach dem Einschlafen wieder ausgespuckt hat... :-( Armer Wurm, aber auch für uns unschön. 21h, weinendes Kind auf dem sonst komplett ruhigen Stellplatz (sorry, liebe Campnachbarn!) und einmal Bett abziehen, Kind komplett umziehen, sich selbst komplett umziehen. (Für uns) Glück im Unglück: Miriam war noch da und hat sich als Wäscheservice engagiert. Das muss ein Bild gewesen sein, als sie nachts mit einem Klappstuhl in der einen Hand und einem Betttuch mit ziemlich viel Wäsche dran über der andern Schulter vom Platz gegangen ist... 😂 Danke Miriam, dass wir dann mit frischen Sachen weiterfahren konnten!! Nach der Aufregung entschieden wir uns, noch eine weitere Nacht dort zu bleiben und auch noch abzuwarten, wie es Yaron am Folgetag ging. Aus dem gemeinsamen Kaffee wurde ein Erkältungs-konformer Spielplatzbesuch und den Rest des Tages haben wir gemütlich mit Radtour an den See und leckeren Fish'n Chips dort in einem Park verbracht. Yaron war nichts anzumerken, außer dem derzeit üblichen Genöhle war er gut gelaunt und entdeckungslustig. Jeden Tag läuft er jetzt mehr, an der Hand, aber auch frei, es ist verrückt, diese Entwicklung mit anzuschauen! Besonders, wenn es sich sehr lohnt oder er abgelenkt ist (zB wenn er versucht, die Katze zu fangen) 'rennt' er schon fast! 😍
Wir waren froh, die eine Nacht länger geblieben zu sein, auch wenn das hieß, einen Schönwettertag in den Alpen zu verlieren. Dafür haben wir einen Camper und dafür sind wir flexibel, um unsere Pläne anpassen zu können...

Bevor wir am Montag dann aber richtig starten konnten, mussten wir unser Van erstmal entleeren. ;-) Da gab es auf dem Hof keine Möglichkeit und da wir zwei Tage autark standen, war alles voll. Wenn ihr versteht... 😅

Dadurch haben wir aber leider ziemlich Zeit verloren und da wir außerdem natürlich später loskamen als geplant, wachte Yaron noch auf deutscher Seite wieder auf. Mist... Tobias hat ihn bespaßt und es hat die meiste Zeit auch gut geklappt. Eine halbe Stunde vor dem Ziel haben wir nochmal eine ausgedehnte Pause gemacht, aber danach ging es nur noch ums Durchhalten, bis wir endlich dort waren. Für uns alle drei: Yaron wollte raus aus dem Sitz, Tobias kam an seine Grenzen, was die Ablenkungsmanöver anging und ich versuchte, schlechte Stimmung und Geschrei vom Rücksitz zu ignorieren und vernünftig weiter zu fahren... 

Der Platz kurz vor dem Reschenplatz, Camping Via Clausiasee, war ganz schön, supersauber und nette Besitzer.

Aber es war ein langer und anstrengender Tag, nachdem wir alle drei geduscht hatten (das war ein Abenteuer mit Yaron, der so viel lieber den Baderaum erkunden wollte!) und einem schnellen Abendessen ging es ab ins Bett. Die Besitzerin hatte uns beim Einchecken noch vorgewarnt, dass der Reschenpass gesperrt sei und die Ausweichstrecke sehr eng und kurvig und für größere Gespamne bzw. Wohnwägen nicht mehr fahrbar - das hat uns auch ein bisschen nervös gemacht und so wollten wir früh schlafen um dann ausgeruht weiterfahren zu können.

Das Wetter sollte schon umschwenken und wir wollten den Pass auf jeden Fall ohne Schneeregen passieren, weshalb wir in Österrreich tatsächlich nur eine Nacht verbracht haben.

1 Kommentar:

  1. Ach-wie-schoen-ist .....es wieder euren spannenden Blog zu lesen

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