10. November 2017

Aus Lava geboren

29.10. bis 04.11.2017 Hawaii: Big Island of Hawaii

(nf)

Auf Big Island kamen wir erst kurz vor Sonnenuntergang an, haben schnell unser Auto geschnappt und sind dann, mit einem kleinen Abstecher über den berühmten Ali’i-Drive (Tobias wollte unbedingt ein Bild mit Straßenschild)
Richtung unserem Bed & Breakfast. Nach 5 Nächten im Zelt mit nur öffentlichen Duschen an Stränden war es mal wieder Zeit für ein Bett, ein Badezimmer - und zwei Maschinen Wäsche.... mir tat ja der Besitzer des B&Bs ein bisschen leid, als wir mit unseren zwei Säcken stinkiger Wäsche kamen (es war ja nun mal schlammig und nass teilweise auf Kauai...) und gefragt haben, ob er waschen könnte... noch am Flughafen in Kauai hatten wir für den Morgen danach einen Kajakfahrt-/Schnorchelausflug gebucht. So sind wir noch schnell etwas essen gegangen, haben unsere Cocktails getrunken, die wir beim Rumtasting mitgenommen hatten und sind dann flugs schlafen, da am nächsten Morgen der Wecker wieder früh ging. Überhaupt sind wir die ganze Zeit relativ früh im Bett und dann auch früh wach. Liegt natürlich auch daran, dass es im Zelt ab halb 6 hell wird... :-)
Um sieben hieß es pünktlich am Treffpunkt sein. Unser Gastgeber hatte uns noch gesagt, dass wir an der Tankstelle einen guten Kaffee bekämen, wenn wir so früh schon einen wollen. Wollten wir, aber was er und wir unter einem guten Kaffee versteht, das sind zweierlei Planeten... außer uns hatte die Tour nur noch ein anderes Pärchen gebucht, so dass wir mit dem Guide eine kleine Gruppe von 5 waren. Über das Meer ging es in einer guten halben Stunde zu einer Bucht mit dem ,Captain Cook’-Monument: hier fand der große Seefahrer seinen Tod.
Mit Kanus darf nur anlanden, wer über eine Agentur da ist, zum Schutz der Korallen, die in unmittelbarer Ufernähe sind. Und nachdem Tobias vorher kategorisch ausgeschlossen hat, ins Wasser zu gehen, war er sehr mutig und hat zum ersten Mal geschnorchelt! 


Es gibt schlechtere Plätze dafür als dort. :-) der Guide ist gleichzeitig auch Rettungsschwimmer und hat uns die ganze Zeit fein im Auge behalten, das war sehr gut. Es gab Korallen, viele bunte Fische und sogar eine Schildkröte zu sehen! Den restlichen Tag verging mit Kultur (in der Nähe gab es eine alte Hawaiianer-Siedlung) 

und Abend mit sehr guten hawaianischem Essen aus einer Garage heraus: das Fleisch wird 8-10h eingewickelt in Taro-blätter gedämpft und dann mit Reis, Kraut usw. serviert. 
Eigentlich war für den nächsten Tag für mich ein Tauchtag gedacht, aber in unserer Feinplanung haben wir irgendwie nicht zu Ende gedacht: da wir am gleichen Tag noch zum Vulcanoes National Park fahren wollten und dort auf ca 1200m schlafen wollten, war tauchen am gleichen Tag nicht die beste Idee... also haben wir den Plan verworfen. Ich war zwar traurig, aber da es auch eine ganz schöne Strcke da runter war, war es so wohl besser es kamen ja noch die zwei schon fix gebuchten Tauchtag auf Maui!... so kamen wir am frühen Nachmittag oben an, konnten gemütlich unser Zelt aufbauen und dann auch die erste kleine Vulkanwanderung machen. Am Kraterrand ging es entlang und dann durch einen erkalteten Lavasee
zurück und wieder hoch. Die unwirkliche Lavalandschaft wurde durch die eigentümliche Stimmung, die durch den einsetzenden Sonnenuntergang hervorgerufen wurde und weil wir die letzten auf dem Weg waren, noch verstärkt. Nach einem kurzen Abendessen, bei dem wir Poke, hawaianischer roher Thunfischsalat, probiert haben (ok, aber jetzt nicht sooo besonders oder ausgefallen oder gut)
ging es nochmal zum Nationalpark-Center: nachts konnte man in einen Krater (mit reichlich Abstand) schauen, in dem Lava brodelte und glühte. Wir hatten Glück und haben nicht nur das Glühen gesehen, sondern auch ein bisschen Lava, die der Vulkan über den Kraterrand in den Nachthimmel gespuckt hat. 

Die Vulkane waren für uns das ‚Hauptziel‘ auf Big Island und der erste Tag war schon sehr vielversprechend! Den zweiten Tag oben haben wir mit diversen kleineren Wanderungen und der Crater-Rim-Road, die diverse Vulkankrater auf ihrem Weg zum Meer hinunter aneinandreiht, verbracht. Und abends ging es dann zum eigentlichen Höhepunkt: Lavasuchen! Mit Sonnenuntergang haben wir uns 2 Räder geliehen, sind 4 Meilen über Schotterwege in den Nationalpark gefahren und dann mit Taschenlampen über Lavafelder Richtung Inselinneres. Immer auf der Suche nach rotglühenden Stellen und dann schön drauf zuhalten. Das Erlebnis, echter, flüssiger, fließender Lava bis auf 1-2 Meter nah zu kommen (näher ging einfach nicht, viel zu heiß...) war der Hammer und die Erfüllung eines viele Jahr gehegten Traums von mir. 

Leider waren weit und breit keine Stöcke oder so (irgendwie auch klar, auf dem Lavafeld), so dass ich immernoch nicht weiß, wie sich Lava anfühlt. Die Lava zu sehen war einfach genial! 
Nach circa einer Dreiviertel Stunde oben ging es dann wieder zurück. Inzwischen war die Hitze, die vom Boden aufstieg (man hat in den Spalten von den Steinen, auf den man stand, so 10-15cm unter der harten Gesteinsschicht immer mal wieder glühende Bereiche gesehen), auch durch unsere dicken Wanderschuhsohlen durch und kochte unsere Füße. Neben uns stand einer, der die Tour in Laufschuhen gemacht hat - dem hat es die Sohle von den Turnschuhen geschmolzen... schweren Herzens ging es also auf den 45minütigen Weg zurück zu den Rädern und dann wieder die 4 Meilen zurück um dann nochmal circa eine Stunde mit dem Auto zu fahren, um dann völlig erschöpft nach einem langen Tag, aber mit einem breiten Grinsen die zweite Nacht im Vulcanoes NP zu verbringen. Die Nacht war kalt, auf der Höhe kühlt es dann ganz schön ab, aber nachdem die Sonne morgens wieder schön geschienen hat, sind wir nach gemütlichem Frühstück und Abbau aufgebrochen. Verabschiedet haben wir uns noch mit einem kurzen Spaziergang in einer Lavahöhle (Lava strömt, kühlt außen ab, innere Lava fließt weiter, Lavastrom versiegt irgendwann, stehen bleibt eine Lavaröhre) von den Vulkanen.
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Übrig blieben zwei Tage fahren, Sehenswürdigkeiten am Straßenrand bestaunen und ziemlich miese Nächte: die erste auf einem Campingplatz, auf dem uns die dort dauerwohnenden Einheimischen ein echt schlechtes Gefühl gemacht haben und die zweite in einer Cabin, ein kleiner Hütte, die wir uns extra geleistet hatten, weil wir für unseren frühen Flug sehr früh raus mussten und damit wir nicht so viel packen müssen an dem Morgen. Leider war diese Cabin mehr als einfach (oder besser gesagt weniger als einfach) und dadurch, dass sie offen war, hat der Nachts aufziehende Sturm ein ganz schönes Spektakel veranstalten (inklusive herumfliegendes Zeug in der Hütte). 
Nach einer sehr kurzen Nacht ging es dann also los zum Flughafen um auf die letzte Insel, die bei uns auf dem Programm stand, zu fliegen: Maui.

War Kauai die Insel zum Wandern und Big Island die Insel für Vulkane, ist Maui die Insel für Strand, Tauchen, Biken, Dschungel und ein bisschen Vulkan nochmal. 



2 Kommentare:

  1. Einfach wieder toll - eure Berichte
    LG Mama

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  2. Ich lass euch mal ein paar närrische Grüße da. Für Tobias ein Narri Narro und ein dreifachkräftiges Helau für Nicole ;-)

    Schöne Erlebnisse hattet ihr!!!

    Viele Grüße Katja

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